Stammzellenspenden: Die Chance auf ein zweites Leben | Die Story | Kontrovers | BR24

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Pro Jahr erkranken in Deutschland rund 14.000 Menschen an Blutkrebs. Bis vor 30 Jahren war das für viele noch ein sicheres Todesurteil. Heute sind mehr als neun Millionen Menschen in Deutschland in einer Stammzellen-Spenderdatei registriert, so wie der DKMS, die 1991 gegründet wurde. Für viele Menschen mit Blutkrebs bedeutet das die Chance auf eine zweites Leben. Die Doku begleitet Patienten und Spender auf ihrem Weg zu einer Stammzellentransfusion.

Autoren: Lena Appel, Christian Stücken

Aus der Sendung vom 19.5.2021

Matthias Mark aus Meitingen bei Augsburg ist 48 Jahre alt und hat Blutkrebs. Die Diagnose kam für ihn und seine Familie völlig unerwartet. Im November bemerkt der Rechtsanwalt immer wieder Entzündungen am Körper. Dazu bekommt er einen Husten, der nicht abklingen will, seine Nase wird rot und dick wie die eines Clowns. Im Januar dann schwillt seine Zunge so an, dass er nicht mehr sprechen kann. Er geht zum Arzt und erhält kurz darauf die Nachricht: Es ist Leukämie.

💡 Was ist Leukämie?
Bei Leukämie produzieren die Blutstammzellen zu viele weiße Blutkörperchen, die meist nicht funktionsfähig sind. Die weißen Blutkörperchen können dann ihre Aufgaben im Körper nicht mehr erfüllen und versagen beispielsweise bei der Abwehr von Krankheiten.

Matthias Mark muss nach der Diagnose sofort ins Krankenhaus. 66 Tage liegt er dort isoliert von Familie und Freunden. Erst eine zweite, hoch dosierte Chemotherapie schlägt an und der Blutkrebs wird zurückgedrängt - vorübergehend. Seitdem sucht Matthias Mark mit Hilfe der Stiftung "Aktion Knochenmarkspende Bayern" (AKB) einen Spender. Jemanden, der ihm Stammzellen spendet und das Leben rettet.
"Meine erste Frage an den Arzt war: Kann ich noch nächstes Jahr meinen Geburtstag feiern? Kann ich meinen Sohn noch aufwachsen sehen? Können wir als Familie noch viele Jahre verbringen?" Matthias Mark

Fehlen Knochenmarkspender?
Anfang der 90er Jahre waren in Deutschland nur 3.000 mögliche Spender registriert. Inzwischen sammelt aber eine ganze Reihe gemeinnütziger Organisationen Spender in einer Datei. Die größte ist die Deutsche Knochenmarkspenderdatei, DKMS, die 1991 gegründet wurde. Heute sind in Deutschland neun Millionen Menschen für eine Knochenmarkspende registriert. Doch das sind nicht genug.

So viele Stammzellen spenden wie möglich
Lukas Schneider aus Kirchdorf hat sich bereits vor vier Jahren typisieren lassen, als ein Bekannter im Ort einen Spender brauchte. Seinen Spenderausweis räumte der 21-Jährige im Laufe der Jahre von Geldbeutel zu Geldbeutel, ohne noch viel darüber nachzudenken. Bis im Dezember die E-Mail eingeht: Er wurde als Stammzellenspender ausgewählt. Lukas zögert nicht lange und sagt zu. Für seine Stammzellen-Spende nimmt er viel auf sich. Fünf Tage lang zwei Spritzen am Tag. Schmerzen, Übelkeit, Fieber. Die Spritzen sollen das Immunsystem pushen, damit es möglichst viel Stammzellen produziert.

Eine Stammzellenspende kann Leben retten
Trotz aller Bemühungen finden immer noch viele Menschen mit Blutkrebs keinen Spender. Marcus Bornheim ist Chefredakteur bei der Tagesschau in Hamburg und hat vor 14 Jahren Leukämie bekommen. 12 Chemotherapien ließ er damals über sich ergehen, doch die Krankheit kam wieder zurück. Es gab nur eine Möglichkeit: Er brauchte einen Stammzellenspender. Obwohl Tausende sich für ihn typisieren ließen, fand sich kein genetischer Zwilling. Es blieb ihm nur eine extrem riskante Möglichkeit. Die Stammzellenübertragung seiner Mutter. Und Marcus Bornheim hatte unglaubliches Glück: Sein Körper nahm die Stammzellen an. Er wurde wieder gesund.
"Und dann fängt man wieder an, Pläne zu machen. Also, ich hab mir zu dem Zeitpunkt vorgenommen, ich möchte unbedingt mit einem Mountainbike noch mal über die Alpen fahren." Marcus Bornheim
Und Matthias Mark? Er hat vor wenigen Wochen überraschend einen Spender gefunden. Seit Samstag liegt er im Klinikum Augsburg. Komplett isoliert, er darf niemanden sehen. Gerade bekommt er die vorbereitende Chemotherapie. Und in wenigen Tagen dann seine Stammzellen-Transplantation und die Chance auf ein zweites Leben.

"Die Story" - unser wöchentliches Doku- und Reportageformat aus der Kontrovers-Redaktion des Bayerischen Rundfunks. Jeden Mittwoch um 16 Uhr auf diesem Kanal. Hier geht's zur Playlist:
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