Frankfurt a. M. (D), kath. Kaiserdom St.Bartholomäus - Gloriosa e°

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Die Gloriosa des Frankfurter Kaiserdoms ist die zweitgrößte Bronzeglocke Deutschlands nach dem Dicken Pitter im Kölner Dom.
Für den 15.August des Jahres 1867 kündigte sich hoher Besuch in Frankfurt an: König Wilhelm I. von Preußen. Doch in der Nacht brach ein großes Unglück über Frankfurt und den Dom hinein. Gegen 1 Uhr morgens geriet ein Haus nahe des Doms in Brand. Das Feuer griff zuerst auf das Domdach und anschließend auf den Turm über. Bald brannte das ganze Gotteshaus lichterloh. Ein Zitat aus dieser Zeit lautet: „Noch erdröhnten mitten aus diesem Feuermeer heraus eine Zeit lang die Feuerglocken ihr schauriges Klagelied, das ihr eigenes Sterbelied werden sollte.". Die kleineren Glocken zerschmolzen, während die größeren herabstürzten, sodass „die Erde weithin zitterte". Trotz dieses immensen Verlustes konnten es sich sich die Frankfurter nicht nehmen lassen, schon bald darauf mit den Planungen für ein neues Geläut zu beginnen, welches das alte in allen Belangen übertreffen sollte. Kaiser Wilhelm I. schenkte dem Dombauverein im Jahre 1871 erbeutete französische Kanonen mit einem Gesamtgewicht von 13 Tonnen. Im Juni des Jahres 1876 wurde dem nicht mal 29-jährigen Glockengießer Hermann Große in Dresden der Auftrag zum Guss des neuen monumentalen Domgeläutes vergeben. Am 5.Mai 1877 wurde als erste Glocke die große Gloriosa gegossen. Diese sollte - nach Wunsch des Dombauvereins - eine exakte Kopie ihrer gleichnamigen Schwester in Erfurt sein. Der Guss der Gloriosa gelang ohne Probleme. Bis in den Spätsommer desselben Jahres wurden die restlichen Glocken gegossen. Währenddessen erbaute die „Dortmunder Union" zwei stählerne Glockenstühle. Im unteren sollte die Gloriosa alleine, im oberen die restlichen Domglocken hängen. Nachdem im Dezember des Jahres 1877 die 8 „kleineren" Glocken aufgehängt waren stellte die Prüfungskommission fest, dass die Bartholomäusglocke höher und die Salveglocke tiefer gestimmt werden müssen. Nur die Tonkorrektur der Salveglocke wurde durchgeführt. Erst im Januar des nächsten Jahres konnte die Gloriosa aufgehängt werden. Die musikalische Hauptprüfung des Domgeläutes fand im Februar 1878 statt. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend! Im Zuge des 1.Weltkriegs wurde die nicht zum Hauptgeläut zählende Sturmglocke, ebenfalls von Hermann Große gegossen, eingeschmolzen. Dieses Schicksal blieb den restlichen Domglocken erspart. Jedoch wurden im 2.Weltkrieg alle Glocken, bis auf die Bartholomäusglocke, abgeliefert. Sie hing fortan allein im Turm und überstand die fast vollständige Zerstörung Frankfurts unbeschadet. Zwischen 1947 und 1948 kehrten die restlichen Glocken wieder nach Frankfurt zurück. Diverse Sanierungsarbeiten wurden in den darauffolgenden Jahren durchgeführt. Die Glocken erhielten mehrmals neue Klöppel und im Jahre 1951 eine elektrische Läuteanlage. 1960 wurden Rotgussklöppel durch die Firma Hamm aus Frankenthal eingebaut, welche jedoch die Glocken aufs äußerste strapazierten, sodass die gesamte Anlage im Jahre 1984 komplett saniert werden musste. Das verfaulte Joch der Gloriosa wurde gegen ein neues der Firma Rincker ausgetauscht, welches jedoch wenige Jahre darauf durchbrach. Die Gloriosa sowie die Bartholomäusglocke mussten im Jahre 1987 geschweißt werden. 1991 erhielten die beiden großen Glocken neue Joche von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher. Nicht zum Hauptgeläut zählen heute 2 Glocken, welche im Vierungs- und im Chordachreiter hängen. Sie wurden 2004 in Gescher gegossen und 1 Jahr später aufgehängt.
Das Frankfurter Domgeläut kann ohne wenn und aber zu den bedeutendsten und klangschönsten Geläuten Deutschlands gezählt werden!

Gloriosa, Schlagton e°+1, Gewicht ca. 11.950 kg, Durchmesser 2585 mm, gegossen im Jahre 1877 von Hermann Große in Dresden.

Herzlich gedankt sei an dieser Stelle vor allem dem Magistrat der Stadt Frankfurt sowie der Glocken- und Kunstgussmanufaktur Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher für die Aufnahmeerlaubnis und das Sondergeläute! Ebenfalls Danke sagen möchte ich aber auch Markus und Philipp für's mitkommen und an Herrn Musholt für seine Geduld an diesem Tag!

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