J. S. Bach – Invention No. 8 in F Major – BWV 794 – mit fiktivem Generalbass

Stephan Müller – Originalsatz - Yamaha GC 1 Silentflügel
Christian Klinkenberg –Basso continuo - Yamaha B2 Silentpiano

Anspruchsvolle Klavierübung und vorbildliches Beispiel der Kompositionslehre!
Kaum ein fortgeschrittener Klavierschüler ist wohl so ganz ohne Mühe und Anstrengungsbereitschaft an den zwei- und dreistimmigen Inventionen Bachs vorbeigekommen. Bach verfolgte mit diesen übersichtlich konzipierten und dabei dennoch technisch anspruchsvollen Werken zwei pädagogische Ziele: zum einen ging es darum, Schülern und Klavierliebhabern eine Anleitung zum cantablen Spiel gleichwertiger Stimmen an die Hand zu geben. Darüber hinaus verstand Bach seine „Klavierübungen“ durchweg auch als Einführung in die Kompositionslehre. Das hat er im Vorwort zu seinen 30 Inventionen deutlich zum Ausdruck gebracht.
Mit ihren jeweils nur zwei DinA4-Seiten Notentext sind diese zwar recht überschaubare aber dennoch streng nach den fünf Schritten der antiken Rhetorik entworfene Klangreden. Hinter der atemberaubenden Polyphonie der Einzelstimmen verbirgt sich immer ein in sich schlüssiger Harmonieplan. Diesen einen Aspekt der Dispositio durch Hinzufügung eines Basso continuo plakativ hörbar zu machen, ist das Ziel unseres kleinen Experimentes, und so laden wir mit einigen kurzen Videos zu einer etwas unorthodoxen Entdeckungsreise durch Bachs polyphone Klangwelt ein.
Unser zweites Beispiel ist vom Aufbau her eigentlich eine dreistimmige Fuge mit Engführungen und folgt ebenfalls einem konsequent entwickelten Harmonieplan. In unserer Bearbeitung für zwei Klaviere wird dabei aus einem rein polyphonen Trio ein Triosonatensatz mit Generalbassuntermalung.


Demanding piano exercise and example of composition studies in an exemplary manner.
Hardly any advanced piano student has passed by Bach's two- and three-part inventions so completely without difficulty and showing willingness to make an effort. Bach pursued two pedagogical goals with these clearly conceived and yet technically demanding works: on the one hand, it was a matter of providing students and piano lovers with instructions for the cantabile playing of equal voices. On the other hand, Bach understood his "Piano Exercises" throughout as an introduction to composition studies. He clearly expressed this in the preface to his 30 Inventions.
With only two pages of sheet music, these are quite manageable. Nevertheless they are strictly designed according to the five steps of ancient rhetoric. Behind the breathtaking polyphony of the individual voices, there is always a coherent harmonic plan. The goal of our little experiment is to make this one aspect of the dispositio strikingly audible by adding a basso continuo.
We invite you with a small series of short videos to a somewhat unorthodox journey of discovery through Bach's polyphonic sound world.

Our second example is actually a three-part fugue with stretti and also follows a consistently developed harmonic design. In our arrangement for two pianos, a pure polyphonic trio becomes a trio sonata movement with a basso continuo backing.


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Klavierübung