Heidegger in 60 Minuten

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Vortrag von Dr. Walther Ziegler über den Kerngedanken Heideggers
Heidegger ist zweifellos einer der bedeutendsten Denker des Abendlandes. Er selbst bezeichnete seine Philosophie als „Fundamentalontologie“, da er die tiefsten Fundamente des menschlichen Weltverstehens aufzeigen wollte. So ist zum Beispiel die Zoologie keine Fundamentalontologie, sondern lediglich eine Einzelontologie, nämlich die Logik beziehungsweise die Lehre von den Tieren. Die Geologie ist die Logik von der Erde, die Biologie die Logik vom Bios, also vom Leben, die Soziologie die von der Gesellschaft. Dabei wird jedes mal nur die Logik eines Teilbereiches des Seins erforscht. Alle diese Wissenschaften sind deshalb Einzelontologien, also Lehren von einzelnen Ausschnitten des Seins. Sie machen jeweils Aussagen darüber, wie die Tiere, die Erde, der Biokosmos oder die Gesellschaft beschaffen sind und welchen Gesetzmäßigkeiten sie unterliegen. Aber, so Heidegger, alle diese Einzelontologien setzen bei ihrer Wahrheitssuche bereits etwas Fundamentales voraus, das noch niemals erforscht wurde, nämlich die Möglichkeit des Menschen, überhaupt etwas erforschen und verstehen zu können. Heidegger analysiert deshalb in seiner „Fundamentalontologie“ die grundlegende Art und Weise, wie der Mensch sinnverstehend in der Welt ist und die Welt wahrnimmt. Seine zentrale Frage lautet: "Was ist der Sinn von Sein?’"
Wenn wir aber nach dem Sinn von Sein und damit dem Sinn des Lebens fragen, müssen wir, so Heidegger, zu allererst erforschen, wer derjenige ist, der diese Frage stellt. Der Fragesteller ist der Mensch selbst, der als einziges Lebewesen auf der Welt diese Frage stellen kann und stellen muss. Der Mensch sucht ständig nach Orientierung. Deshalb beschreibt Heidegger das Leben des Menschen auch als eine große Herausforderung. Es lebt sich nicht von selbst, sondern bedarf ständiger Entscheidungen. Dabei können wir den Sinn unseres Lebens auch verfehlen. Heidegger stellt die provokative These auf, dass die meisten Menschen in einem „uneigentlichen Modus“ des Daseins leben. Er konfrontiert uns mit der Tatsache, dass wir in der Regel nur das tun, was ‚man’ eben so tut. ‚Man’ geht zur Schule, ‚man’ studiert, ‚man’ verdient Geld, ‚man’ macht Urlaub. Statt unser eigenes Leben zu verwirklichen, bewegen wir uns in den ausgetretenen Bahnen der anderen. Woher aber weiß ich, welches Leben mir entspricht? Wie finde ich meine Bestimmung?
Der Vortrag erklärt anhand der wichtigsten Zitate aus dem Werk "Sein und Zeit" Heideggers berühmte „Daseinsanalyse“ auf verständliche Weise und zeigt die tiefsten Strukturen unserer Existenz. Es gibt wohl kaum jemanden, der bei der Lektüre der Kapitel über den „Sorgecharakter des Daseins“ und der „„Angst vor dem Nichts“ nicht seine eigenen persönlichen Lebenserfahrungen in die von Heidegger offen gelegten Strukturen hineinprojiziert und sich darin wiedererkennt. Zudem wird im Vortrag die weitreichende und aktuelle Bedeutung von Heideggers Gedanken für unsere Gesellschaft aufgezeigt.

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