Chalandamarz in Ramosch und Seraplana (Gemeinde Valsot), 01.03.2018

Описание к видео Chalandamarz in Ramosch und Seraplana (Gemeinde Valsot), 01.03.2018

Film: Thomas Nussbaumer

„Chalandamarz“ bezeichnet in der rätoromanischen Sprache den Beginn des Monats März. Am 1. März (und an manchen Orten an den Tagen zuvor oder danach) versammeln sich im Schweizer Engadin (Engiadina), Münstertal (Val Müstair), Bergell, Puschlav, Misox, Oberhalbstein und Albutal die Schulkinder schon frühmorgens, um mit Schellen- und Glockenklang sowie Frühlingsliedern, gesungen in ihrer Muttersprache (Rätoromanisch), den Winter auszutreiben und den Frühling zu begrüßen. Von Dorf zu Dorf wird dieser Brauch, der seit dem frühen 19. Jahrhundert belegt ist, unterschiedlich gestaltet. Die Schulkinder treten in (blauen) Bauernblusen, (roten) Zipfelmützen und teilweise in Trachten auf und sind mit Schellen (oder fallweise Peitschen) ausgestattet. Sie ziehen schellend von Platz zu Platz, Haus zu Haus, gelegentlich um die Dorfbrunnen und singen an jeder Station Chalandamarz-Lieder. Das bekannteste Lied – „Chalanda marz, chaland’avrigl“ stammt aus dem "Calvenspiel" (1899) und wurde von Otto Barblan (1860–1943) komponiert. Andere Chalandamarz-Lieder sind als Kontrafakturen und Varianten von alpenländischen und deutschen Volksliedern erkennbar. Die beim Singen eingesammelten Spenden werden meist für eine abendliche Feier oder für Schulveranstaltungen verwendet. Organisatoren sind die Schulen eines Ortes, die Ausführenden sind aber die Schulkinder alleine.

Im Gemeindegebiet von Valsot führen die Schulkinder ein Wägelchen, genannt "charin", mit sich. Der älteste Junge der 9. Klasse ist ein schwarz gekleideter "ravarenda" (Pfarrer), der zweitälteste Junge trägt eine rote Bluse und ist der "scrivont" (Schreiber), der die Höhe der eingesammelten Spenden notiert, und der drittälteste Junge spielt den "signun" (Sennen), ist weiß gekleidet und trägt Almgeschirr (z.B. eine Käseharfe). Die Buben gehen mit großen Schellen voran, vier von ihnen tragen Roll- bzw. Keilschellengürtel und schieben und ziehen das "charin". Die Mädchen tragen keine Requisiten. Gesungen wurden in Ramosch und Serapla folgende Lieder: „Increschan tüm“, „Funtanas“, „Chalandamarz cun za m puogns“, „Cur cha prümavaira“, „Prümavaira Naiv e glatsch“, „Che bel sulai“, „Hoz glüsch’ allegria“ und immer wieder das bekannte Lied „Chalandamarz, chaland’ avrigl“. Am Nachmittag begab sich diese Gruppe auch nach Vnà.

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