Weingarten (D - BW) Die Glocken der Basilika St. Martin

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In Weingarten (Württemberg) erklingt mit den Glocken A° -[H°] -cis' -e' -fis' -gis' -h' -[c''] -cis'' - [fis'' -h''] eines der größten und historisch bedeutsamsten Geläute Süddeutschlands von den Türmen der Basilika St. Martin. Neben der bekannten "Hosanna", liebevoll auch die "Stimme Oberschwabens" genannt, klingen weitere 10 Glocken aus insgesamt drei Glockenstuben über die Stadt und das Schussental.

➥ Von der Basilika St. Martin erklingen noch heute drei Glocken, die älter sind als der gewaltige Kirchenbau selbst.

Die älteste von ihnen ist gleichzeitig die größte Glocke der heutigen Basilika [ I ].
Die gewaltige Hosanna wurde im Jahre 1490 von dem aus Stuttgart stammenden Glockengießer Hans Ernst in einer superschweren Rippe gegossen. Bei ihrem Ton H° besitzt sie ein Gewicht von 6190kg.
Ihre Größe galt damals als Symbol für die Macht und den Einfluss des Klosters Weingarten.
So wundert es nicht, dass vor allem zu Zeiten des Barockes andere mächtige und wohlhabende Klöster in Oberschwaben versuchten, eine ähnlich repräsentative Glocke für die eigene Klosterkirche zu bekommen. Bei den meisten dieser Glockenbeschaffungen kann ein direkter Bezug zur Hosanna hergestellt werden, sei es vom Namen oder von klar formulierten Anweisungen an den Glockengießer. Heute noch erhaltene Glocken hängen in Obermarchtal, Rot an der Rot, der Weißenau und Kempten. Alle diese "Schwestern" klingen zwar tiefer als die Hosanna, erreichen jedoch nicht ihre Ausmaße und auch nicht ihr Gewicht.
Beim Neujahrsläuten 1968 versagte der Glocke die Stimme. Ein Riss über die gesamte Glockenflanke hatte sich gebildet. Sie wurde folgend in Nördlingen zwar geschweißt, doch zeigten sich bereits 1990 verzweigte, sehr kompliziert zu schließende Risse. Unter der Annahme, dass eine weitere Reparatur der Glocke wohl nicht mehr möglich sein wird, wurde 1994 zur Entlastung eine neue Glocke gegossen. Obwohl die Hosanna heute als repariert gilt, erklingt sie seither nur noch sehr selten.

Einige Jahre jünger ist die heutige Glocke [3] des Geläutes. Die Marien -oder "Salzglocke" wurde im Jahre 1519 von der Biberacher Gießhütte Volmer in einer schweren Rippe gegossen. Sie zeigt mit ihrem markanten Klang eindrücklich den Übergang der Biberacher Gießhütte von der gotischen Glockenform hin zu den später vorherrschenden Formen der Renaissance.

Im Jahre 1624 kam schließlich die kleinste Glocke [ XI ] hinzu. Johann Baptista Ernst goss in Lindau die kleine "Heilig Blut" Glocke, die heute vom Dachreiter erklingt.


Nach der Weihe der neuen Basilika wurden in den folgenden Jahren weitere Glocken beschafft. Freundschaftliche Beziehungen nach Augsburg wurden in den Jahren 1747 und 1748 genutzt um zwei neue Glocken gießen zu lassen. Die Meister A. Brandmair und F. Kern gossen 1747 zunächst die Glocke [8], im folgenden Jahr die Glocke [6].
Die jüngste der historischen Glocken ist die Glocke [ IX ]. Meister Felix Koch aus Salem schuf 1788 die kleine "Deikönigsglocke" mit beeindruckenden Verzierungen nach Vorlagen von Franz Xaver Feuchtmayer. Auf sie erklingt heute vom Dachreiter.

Weitere Glocken gingen in den Kriegen verloren. Den Ersatz lieferte im Jahre 1957 die Glockengießerei Gebhard aus Kempten, die vier neue Glocken für die Basilika in schwerer Rippe goss. Die Glocken [4+5+7] erklingen im Hauptgeläut, die Kleinste [ X ] im Dachreiter.

1994 schließlich kam die letzte Glocke hinzu. Die Glockengießerei Bachert in Heilbronn goss die Gloriosa [2], die seither als Festtagsglocke eingesetzt wird und hierbei die Hosanna ablöst hat.



➥ Die Basilika St. Martin oder auch aufgrund ihrer Größe "Schwäbisch St. Peter" ist die ehemalige Klosterkirche der Reichsabtei Weingarten. Der Konvent ließ die Kirche von 1715 - 1724 nach Vorbild des Peterdomes als repräsentativen Kirchenbau für die universell verehrte Heilig Blut Reliquie errichten. Diese Reliquie ist noch heute das Zentrum der Wallfahrt nach Weingarten, insbesondere zur alljährlichen großen Reiterprozession, dem Blutritt.
Weithin bekannt ist auch die Hauptorgel der Basilika. Im Jahre 1737 bekam Joseph Gabler den Auftrag die gewaltige Orgel zu erstellen. Er benötigte 13 Jahre diese Instrument mit 66 Registern und 6.666 Pfeifen zu installieren.



➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Basilika Weingarten, insbesondere beim Mesmerteam, für die weitreichende Unterstützung bei der Erstellung dieser Aufnahmen ganz herzlich bedanken!
Die Glocken wurden hierfür nicht außerplanmäßig geläutet!

► Programm:
Nach dem
0:00 Stundenschlag
erklingen zunächst
1:40 die Dachreiterglocken [ IX - X - XI]

Anschließend erklingt
7:50 die Hosanna [ I ]
und folgend
16:50 das ehemalige Hauptgeläut [ I+3+4+5+6+7+8]

Weitergehend erklingt zunächst
23:25 die Salzglocke [3]
und
25:50 das aktuelle Hauptgeläut [2+3+4+5+6+7+8]
mit der
31:20 Gloriosa [2]
und den
32:25 Südturmglocken [3+4+5+6+7+8]
Diese leiten über in das
33:30 Vollgeläut der Fassadentürme (mit der Hosanna)
und schließlich in das
36:00 Geläut aller Basilikaglocken

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