Max Reger - Choralkantaten WoO V/4

Описание к видео Max Reger - Choralkantaten WoO V/4

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Der GewandhausChor unter der Leitung von Gregor Meyer und der GewandhausKinderchor unter der Leitung von Frank-Steffen Elster bringen mit den Solist:innen Dorothea Wagner (Sopran), Marie Henriette Reinhold (Alt), Florian Sievers (Tenor) und Gundel Jannemann-Fischer (Oboe), dem Reinhold-Quartett und dem Gewandhausorganisten Michael Schönheit (Orgel) die selten gehörten Fünf Choralkantaten von Max Reger zum Erklingen.
Aus dem Reinhold-Quartett spielen Dietrich Reinhold (Vl), Tobias Haupt (Vl), Norbert Tunze (Va) und Christoph Vietz (Vc), erweitert durch Rainer Hucke (Kb).

00:00 "Vom Himmel hoch, da komm ich her" WoO V/4 Nr. 1
für Weihnachten
17:41 "O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen" WoO V/4 Nr. 2
für das Totenfest
33:56 "O Haupt voll Blut und Wunden" WoO V/4 Nr. 3
für die Passionszeit
50:58 "Meinen Jesum laß ich nicht" WoO V/4 Nr. 4
59:51 "Auferstanden, auferstanden" WoO V/4 Nr. 5
für Ostern

Entstehungshintergrund
Die Choralkantaten von Max Reger (1873-1916) zählen zu jenen Werken, die einen Gegenpol zu seinen komplizierten Werken bilden sollten. Dieser Gegenpol erfuhr Notwendigkeit durch die schlechte Verkäuflichkeit und dadurch nur schleppende Verbreitung solcher Werke, die Reger sehr am Herzen lagen, ihm in der zweiten Weidener Zeit 1898-1901 ersten Ruhm einbrachten, jedoch bald oft als unspielbar galten. (i, S. 140f.) Er wandte sich der Gebrauchsmusik für Haus und Kirche zu und schon bald bestand enger Kontakt zu den Herausgebern zweier kirchlicher Blätter, der „Blätter für Haus- und Kirchenmusik“ (Langensalza) und der „Monatschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst“ (Straßburg), Ernst Rabich und Friedrich Spitta mit Julius Smend. (i, S. 140f.) Auf Anregung Spittas entstanden u. a. 40 Choralsätze zum Kirchenjahr als „Der evangelische Kinderchor“ WoO VI/17 und später, in der Münchner Zeit, ebendiese Choralkantaten WoO V/4 (i, S. 140f.), die als Zeitschriftenbeilage bei Spitta erscheinen sollten. (i, S. 194)

Entstehungsgeschichte
Die fünf Choralkantaten entstanden etwa 1903-'05 und damit in Regers Zeit in München, wo er als Provokateur auf sich aufmerksam machte. Seine kompliziertesten und progressivsten Opera, darunter die „70er“, entstanden hier.
Die erste Choralkantate wurde 1903 in Schneewinkl parallel zur Beendigung der opp. 71-73 und Revisionsarbeiten am Hugo Wolf-Nachlass in Angriff genommen. „Schon bald nahm sich Reger vor, in technisch leichtester Ausführung Choräle zu Pfingsten, Ostern, Erntefest, Totensonntag, Buß- u. Bettag, Reformationsfest zu bearbeiten u. damit der ev. Kirchenmusik Werke zu geben, welche selbst der kleinste Ort zur Aufführung bringen kann!“ (i, S. 194) Zur Ausgabe schreibt er: „Größtmögliche Einfachheit bei doch reizvollster Abwechslung der einzelnen Verse war das Ideal dieser Bearbeitung“. Sie solle von „volkstümlicher Verständlichkeit“ sein: „daher auch das ,Hineinweben' des Volkliedes ,Stille Nacht, heilige Nacht!'“ (i, S. 194)
Die zweite Choralkantate folgte Ende Dezember 1903. Im Mai des darauffolgenden Jahres die Nr. 3 über seinen Lieblingschoral „O Haupt voll Blut und Wunden“. (i, S. 194)
Die Nr. 4 entstand dank seiner Verbindung zur Universitätskirche in Leipzig und ihrem Kantor Hans Hofmann. Er gab ihm einen Kompositionsauftrag für eine neue Choralkantate, dem Reger mit „Meinen Jesum laß ich nicht“ nachkommen sollte. (i, S. 259)
Die Nr. 5 über den Osterchoral „Auferstanden, auferstanden“ bleibt unvollendet. (i, S. 194) Ihr fehlen die für Reger typischen Spielanweisungen, Dynamikbezeichnungen, Phrasierungsbögen etc. in roter Tinte, während der mit schwarzer Tinte geschriebene Notentext vollständig ist.

Aufführungen
Die Choralkantaten erfreuten sich durchaus Beliebtheit, während sie heute, so möchte ich sagen, fast in Vergessenheit geraten sind.
Nr. 4 erklang mit dem neu gegründeten Universitätskirchenchor bei seinem ersten Auftritt im Rahmen eines Gottesdienstes zu Totensonntag 1906. Die Leipziger Zeitung pries sie als „Stück ursprünglicher, edler Musik (…) reich an Schönheiten der Gedanken und der Sprache“. (i, S. 259)
1910 brachte die schwere Krankheit der Mutter Max Regers seine Frau Elsa Reger auf düstere Gedanken. So plante sie schon die Totenfeiern von Max und sich. An Hans von Ohlendorff schreibt sie am 2. 10. 1910, dass bei ersterer Nr. 4, bei ihrer eigenen Nr. 3 aufgeführt werden solle. (i, S. 345)

Parallelen zu op. 145
Interessant ist, dass einigen Kantaten im ca. zehn Jahre später entstandenen op. 145 erinnert wird. So wird in op. 145/3 „Vom Himmel hoch“ ebenfalls kombiniert mit „Stille Nacht“ und die Idee der Choralmelodiediminution in der Nr. 5 wird bei op. 145/5 wiederverwendet.

Quelle:
i. Popp, Susanne. Werk statt Leben. 2015.

27. 11. '22
O. T. Tjabben

Audio Sources:
Nr. 1    • 5 Choralkantaten, WoO V/4: Nr. 1, Vom...  
Nr. 2    • 5 Choralkantaten, WoO V/4: Nr. 2, O w...  
Nr. 3    • 5 Choralkantaten, WoO V/4: Nr. 3, O H...  
Nr. 4    • 5 Choralkantaten, WoO V/4: Nr. 4, Mei...  
Nr. 5    • 5 Choralkantaten, WoO V/4: Nr. 5, Auf...  

℗ 2016 CPO

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