Klassische Reitlehre Bianca Rieskamp: Dr. Watson 1- Das Problem des Reitens hinter der Senkrechten

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Vor einiger Zeit suchte ich nach einem Pferd-Reiterpaar, welches bereit wäre, beim gemeinsamen Versuch, Probleme in der Ausbildung zu lösen, diesen Weg öffentlich zu zeigen.
Stellvertretend für viele Pferde, die von Beginn des Reitpferdelebens an hinter der Senkrechten geritten wurde, möchten wir nun immer wieder in Sequenzen die Entwicklung von Dr. Watson (ehemaliger Prämienhengst) kommentiert vorstellen.

Arbeitet man mit Pferden, die dauerhaft hinter der Senkrechten geritten wurden, so stellt man fest, dass diese nicht nur ein Problem mit der Anlehnung und Selbsthaltung haben, sondern es vielfältige Probleme gibt.
Häufig haben diese Pferde Probleme mit dem Gleichgewicht und sind sehr schief. Zusätzlich leidet durch das enge Reiten mit kurzem Hals die Biegsamkeit. Und auch die Psyche leidet, viele Pferde unterwerfen sich förmlich nur und ertragen das Reiten nur noch.

Doch wo fängt man an, wenn irgendwann einmal so viele Probleme ins Pferd geritten wurden? Nach der klassischen Reitlehre am besten an der Basis. Das klingt logisch, ist aber gar nicht so einfach. Denn häufig bedeutet dies, dass das Pferd erst einmal lernen muss, zwanglos zu gehen. Das ist aber nicht gerade spektakulär, gerade für Reiter, die schon auf Turnieren erfolgreich waren. Wie man diese dafür trotzdem gewinnen kann, ist durch das Fühlen.
Bei Dr. Watson hatte Reiterin Mona zum Glück schon so viel Vorarbeit geleistet, dass er ruhig dahin ging. Dadurch konnten wir sofort beginnen, im Trab mit hingegebenem Zügel zu reiten. Das sollte Dr. Watson animieren, den Hals lang zu machen und die Nase vor zu nehmen. Die falsche Haltung war ihm nämlich von den vorherigen Reitern so antrainiert, dass er selbst unausgebunden an der Longe hinter der Senkrechte ging. Das Gleiche erlebten wir unter dem Reiter mit hingegebenem Zügel, vor allem auf der rechten Hand.
Ritten wir statt auf dem ersten auf dem zweiten Hufschlag mit hingegebenem Zügel, so wurde schnell klar, dass Dr. Watson auch gar nicht im Gleichgewicht war. Er eierte in Schlangenlinien durch die Bahn und lief kaum einen Meter geradeaus, was auch die Reiterin erstaunte und erfühlen liess, wie abhängig vom Zügel er war, obwohl doch die Zügelhilfen die unwichtigsten sein sollen. Neben dem mangelnden Gleichgewicht ist dies ein Zeichen dafür, dass Dr. Watson vorrangig über den Zügel gewendet wurde und nicht über den Reitersitz.
Das Reiten mit hingegebenem Zügel hat hier also mehrere Funktionen: Überprüfung der Zwanglosigkeit, die Möglichkeit bekommen, sich selbst mit langem Hals auszubalancieren, die Nase vor die Senkrechte zu bekommen, damit das Pferd später die Reiterhand sucht, den Reiter dazu veranlassen, mehr über den Sitz zu reiten und dem Pferd die Möglichkeit geben, unverfälscht zu zeigen, quasi mitzusprechen, wo die Probleme liegen.
Auf die weiteren «Baustellen» wie den Takt, mangelnde Hinterhandaktivität etc gehe ich in den nächsten Folgen ein. Es geht also (noch) nicht um das perfekte Foto, sondern den richtigen Weg, der auch ohne Perfektion nicht von der klassischen Reitlehre abweichen darf.

klassischereitlehre.com

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