Du bist, was du isst! SWR NACHTCAFé

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Vegan, glutenfrei oder ohne Kohlenhydrate und natürlich Bio. Einfach nur satt zu werden reicht schon lange nicht mehr aus. Inzwischen essen wir aus Überzeugung – für den eigenen Lebensstil oder gegen bestimmte Lebensmittel und deren Erzeugung. Aber leben wir damit wirklich besser oder wird Ernährung immer mehr zur Ersatzreligion?

Früher war der Sonntagsbraten noch das, was die Menschen zumindest einmal die Woche am gemeinsamen Tisch vereinte. Heute zelebriert jeder seine individuelle Art der Ernährung. Einladungen zum Essen enden im Chaos, weil jeder eine Extrawurst braucht. Die einen verzichten aufgrund von Unverträglichkeiten auf bestimmte Inhaltsstoffe, die anderen essen aus Prinzip kein Fleisch oder lassen tierische Produkte gleich ganz weg.

Und wieder andere verbringen mehr Zeit damit, das was auf dem Teller liegt zu fotografieren und mittels Smartphone zu verarbeiten, als mit dem Essen selbst. Experten sagen sogar, Ernährung werde mehr und mehr zum Status-Symbol unserer Zeit.

Über dieses Thema spricht Michael Steinbrecher heute mit folgenden Gästen:
Alfons Schuhbeck: Der bekannte Fernsehkoch Alfons Schuhbeck ist leidenschaftlicher Genießer und kann aktuellen Ernährungstrends nichts abgewinnen. „Anstatt gutes Essen zu genießen, fallen die Menschen in eine Hysterie“, regt sich Schuhbeck über das Geltungsbedürfnis seiner Mitmenschen auf. „Jetzt stell’ dir vor, ich bin jetzt auch Veganer und Laktoseintolerant. Ist doch super, oder?“

Katrin Kasper: Katrin Kasper lebt absolut vegan: „Ich würde mir wünschen, dass irgendwann kein Tier mehr leiden muss, nur damit wir es essen können, oder die Haut anziehen.“ Fleischessen ist für sie eine anerzogene Sucht – mit großen Nachteilen für die Tiere und die eigene Gesundheit. Ihren Mann und die drei Kinder hat sie bereits von ihrer Lebensweise überzeugt.

Uwe Knop: Für Uwe Knop ist die Ernährung längst zu einer Art Ersatzreligion geworden. „Am Beklopptesten sind die Leute, die auf alles Mögliche verzichten und dann so tun, als wäre das gesund“, sagt der Ernährungswissenschaftler und Autor. Er rät, einfach auf den eigenen Körper zu hören. „Und wenn der sagt, gib mir 10 Liter Cola, dann ist das eben so“, so Knop.

Benedikt Stamm: Bei Benedikt Stamm und seiner Familie steht ausschließlich tierfreie und ungekochte Rohkost auf dem Speiseplan. Selbst Obst gibt es nur selten. „Wir haben festgestellt, dass wir mit dieser Ernährung viel weniger Schlaf brauchen und zusätzlich energiegeladene Zeit gewinnen“, ist Stamm begeistert. Den überwiegenden Teil seiner „Gorilla-Nahrung“ baut er sogar selbst an.

Dr. Thomas Ellrott: Der Ernährungspsychologe Dr. Thomas Ellrott stellt fest: Die Beschäftigung mit der eigenen Ernährung liegt voll im Trend. Während früher das Sattwerden und soziale Aspekte im Mittelpunkt standen, „wird Essen für die Menschen heute zunehmend wichtig, um die eigene Position und den Status in der Gesellschaft zu bestimmen“, beobachtet der Wissenschaftler.

Kristin Deppe: Kristin Deppe suchte lange Zeit nach der Ursache für ihre Beschwerden, die immer nach dem Essen auftraten. Seit der Diagnose „Histaminintoleranz“ muss sie auf eine Vielzahl an Lebensmitteln verzichten. „Eine Banane habe ich seit zig Jahren nicht mehr gegessen. Rotwein, Camembert, das geht einfach nicht.“ Ihre Lebensqualität ist aber trotz Einschränkungen deutlich gestiegen.

Daniel Wallerstorfer: Daniel Wallerstorfer hat mittels Genanalyse sein individuelles Ernährungsprofil erstellt. Wenn er abnehmen will, weiß er genau, was er essen darf und auf was er besser verzichtet. „In Zukunft werden wir uns bei der Ernährung an unseren Genen orientieren“, ist der Humangenetiker überzeugt. Nahrungsmittel-Intoleranzen oder Krankheiten können so früher und eindeutiger erkannt werden.

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