Werl-Westönnen, kath. Kirche St. Cäcilia, Südturmplenum, Magnificatglocke, Gesamtplenum

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Es läuten die Glocken der katholischen Kirche St. Cäcilia in Westönnen, einer zur Stadt Werl eingemeindeten Ortschaft in der Werl-Unnaer Börde.*
Die heutige Kirche in einem zwischen Neoromanik und Klassizismus angesiedelten Architekturstil wurde 1819 an Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet.**
Bis zum ersten Weltkrieg besaß St. Cäcilia sechs Glocken - fünf im Südturm und eine im Dachreiter. Die Dachreiter-Glocke von 1877 wurde zur Wandlung und zum Einläuten der stillen Messen verwendet. Sie musste zusammen mit der „Neuen Glocke“ von 1877 im Südturm 1917 abgeliefert werden.***
Die verbliebenen vier Glocken haben beide Weltkriege überstanden und sind bis heute vorhanden. Die größte und älteste von ihnen - die Marienglocke/ Bauernglocke - stammt von den Glockengießern Peter und Johan Nelman. Bei der Wahl der Glockenzier ist der Rückgriff auf ältere Zierelemente zu erkennen. Auffällig ist auch, dass die Buchstaben der Inschrift zum Teil verschoben sind. Die Glocke wurde auf Kirchenkosten umgegossen und erklang nur zu besonderen kirchlichen Anlässen und beim Tod eines eingessenen Bauern. Sie hing einst im oberen nördlichen Gefach des Glockenstuhles und war nur schwer bedienbar.***
Die anderen drei historischen Glocken im Turm kamen in der Barockzeit hinzu. Zwei von ihnen – Glocken 2 und 3 - stammen von Johan de Lapaix und wurden 1671 gegossen. Glocke 2 (Johannes-der-Täufer-Glocke/Feuerglocke) wurde vermutlich als Dank für die zuvor eingerichtete Johannes-Vikarie gestiftet. Bei einem Feuer wurde sie schnell angeschlagen und läutete beim Tod eines Erwachsenen. Glocke 3 (Cäcilaglocke/Kinderglocke) erklang beim Tod eines Kindes.***
Dazu kommt die 1749 beim Kölner Glockengießer Michael Moll entstandene Marienglocke/große Kleppglocke, welche als Angelus- und zeitweise auch als Wandlungsglocke diente.***
1982 wurden drei weitere Glocken bei der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei gegossen, sodass das Geläut nun aus insgesamt sieben Glocken bestand.
2010 konnte der Wunsch nach einer neuen Dachreiterglocke mit dem Guss der Magnificatglocke/kleinen Kleppglocke erfüllt werden.
Dazugekommen sind noch zwei weitere, nur per Seil zu läutende kleine Glocken, die beide im Besitz von Vikar M. Hufelschulte sind. Die 1948 gegossene Elisabethglocke aus Sonderbronze gehörte ursprünglich zur Wallfahrtskirche in Werl. Bevor die Glocke in den Westönner Kirchturm gebracht wurde, erfolgte eine Ablösung der Patina, wobei die ursprüngliche Farbgebung der Sonderbronze wieder zum Vorschein kam. Klöppel und heutige Aufhängung wurden selbst gebaut. Die zweite kleinere Glocke wurde von Vikar M. Hufelschulte vom Geld seiner Priesterweihe gekauft und nachträglich bei einem Pokalmacher beschriftet. Da die Glocke in Privateigentum ist, hängt sie nur temporär im Turm.
Der Glockenstuhl stammt noch aus der Vorgängerkirche.
Jährlich findet ein Glockenbeiern statt.

Daten (****):
Glocke 1: Marienglocke/Bauernglocke; 1597; Peter und Johan Nelman; 1150 mm; 857 kg; f'+10
Glocke 2: Johannes-der-Täufer-Glocke/Feuerglocke; 1671; Johan de Lapaix; 1065 mm; 775 kg; ges'+9
Glocke 3: Cäciliaglocke/Kinderglocke; 1671; Johan de Lapaix; 862 mm; 335 kg; as'+1
Glocke 4: Peter-und-Paul-Glocke; 1982; Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei; 814 mm; 320 kg; b'+4
Glocke 5: Liboriusglocke/ Engel-des-Herrn-Glocke; 1982; Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei; 685 mm; 230 kg; des''+5
Glocke 6: Marienglocke/große Kleppglocke; 1749; Michael Moll, Köln; 669 mm; ca. 170 kg; es''+1
Glocke 7: Allerheiligenglocke; 1982; Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei; 554 mm; 109 kg; ges''+8
Glocke 8: Elisabethglocke; 1948; Albert Junker, Brilon; 400 mm; ca. 35 kg; ces'''+7
Glocke 9: Martinusglocke/Primizglocke; 2011; Rudolf Perner, Passau; 376 mm; 34,3 kg; d'''-1
Magnificatglocke/kleine Kleppglocke (Dachreiter); 2010; Rudolf Perner, Passau; 411 mm; 47 kg; ces'''+6

Ein herzlicher Dank Herrn Vikar Martin Hufelschulte für die Möglichkeit der Glockenaufnahme, das Sonderläuten (Innenaufnahme), die Veröffentlichung, die Zeit, die er sich genommen hat und die Textkorrekturen. Außerdem ein Dank an die Läutemannschaft.

Aufnahmedatum: 28.07.2018, vor und während des Glockenkonzertes

Verwendete Literatur und Quellen:
Allgemein: Die Glocken von St. Cäcilia, Westönnen, Messwerte von Gerhard Best und Theo Halekotte (Datenblatt anlässlich des Glockenkonzertes vom 28.07.2018)
Mündliche und schriftliche Aussagen von Vikar Martin Hufelschulte.
*Wikipedia-Eintrag zu Werl, 1.1 Geografische Lage: https://de.wikipedia.org/wiki/Werl#Ge... (Stand: 01.10.2018)
**Propstei Werl, Kirchen und Kapellen, St. Cäcilia Werl-Westönnen: https://www.propstei-werl.de/7848-Kir... (Stand: 02.10.2018)
***Zusammengestellt und bearbeitet von Heinrich Westhues: Heimatbuch des Kirchspiels Westönnen, Dietrich-Coelde-Verlag, Werl, 1966, S. 46-48: http://chronik-kirchspiel-westoennen.... (Stand: 03.10.2018)
****siehe "Allgemein"

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