Gesetzliche Erbfolge oder Testament? | NDEEX

In diesem Video beantwortet Michaela Porten-Biwer, Fachanwältin für Erbrecht aus Trier, die Frage ob die gesetzliche Erbfolge oder ein Testament sinnvoller ist? Näheres dazu finden Sie unter: https://www.ndeex.de/das_testament.html


Personen, die ohne Hinterlassung eines Testamentes versterben, werden nach der sog. gesetzlichen Erbfolge beerbt. Die gesetzliche Erbfolge ist im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt. Jeder von Ihnen sollte sich fragen, ob die gesetzliche Erbfolge für ihn akzeptabel ist.

In folgenden Fällen ist die gesetzliche Erbfolge problematisch:
• Erben mehrere Angehörige, entsteht eine Erbengemeinschaft. Die gesetzliche Erbfolge sieht ein Erbrecht nach Quoten vor. Jeder der Miterben ist an jedem Nachlassgegenstand zu einer bestimmten Quote beteiligt. In dieser Zwangsgemeinschaft wird häufig über die Nutzung, Verwaltung und Verwertung des Nachlasses gestritten.
• Kinderlose Ehepaare beerben sich nach der gesetzlichen Erbfolge nicht alleine. Stirbt bspw. der Ehemann, wird die Ehefrau nicht Alleinerbin, sondern ist in einer Erbengemeinschaft mit den Eltern oder Geschwistern ihres Ehemannes.
• Nichtverheiratete Paare werden nicht durch den Partner beerbt. Der länger lebende Lebenspartner hat keinerlei gesetzliches Erbrecht.
• Und im Fall einer Scheidung der Ehe kann die gesetzliche Erbfolge dafür verantwortlich sein, dass der geschiedene Ehegatte begünstigt wird. Erbt das gemeinsame Kind und stirbt dann selbst kinderlos, gelangt der Nachlass zum Ex-Ehegatten.

Sollten Sie verhindern wollen, dass bei Ihnen die gesetzliche Erbfolge greift, müssen Sie ein Testament errichten.

Erbrechtsexperten helfen Ihnen bei der Errichtung eines Testamentes und beraten Sie bei der Gestaltung von Erbeinsetzung, Teilungsanordnungen, Vermächtnissen etc. Dann bestimmt nicht das Gesetz, sondern Sie selbst, wer nach Ihrem Tod begünstigt wird und wie Ihr Nachlass aufgeteilt werden soll.