Ist das Abitur zu leicht? Schülerin vs. Lehrer | DISKUTHEK

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Immer mehr Schüler machen in Deutschland Abitur: 40 Prozent sind es mittlerweile. Immer mehr davon mit einer 1 vor dem Komma. Trotzdem beschweren sich tausende Schüler in einer Online-Petition über Lernstress und zu schwere Abitur-Prüfungen. Ist das Abi zu leicht oder zu schwer? Darüber streiten in dieser DISKUTHEK-Folge Schülerin Yasmine M’Barek, die vor zwei Jahren Abitur gemacht hat, der Hamburger Oberstufen-Lehrer Reiner Pieper und die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes Susanne Lin-Klitzing.

Vor wenigen Monaten hat der Deutsche Philologenverband, der rund 90.000 deutsche Lehrer vertritt, strengere Abiturnoten gefordert. Die Anforderungen an Schüler seien gesunken, so die Meinung des Verbands. Fakt ist aber auch, dass sich die Anforderungen an Abiturienten von Bundesland zu Bundesland stark unterscheiden: So ist ein Hamburger Abi weniger anspruchsvoll als der gleiche Abschluss in Bayern oder Baden-Württemberg. Was kann gegen die Unterschiede unternommen werden? Und ist sogar unser komplettes Schulsystem unfair? Außerdem geht es in der DISKUTHEK-Folge um die Frage, ob zu viele Abiturienten dem Handwerk schaden und ob wir in der Schule die falschen Sachen lernen.

Unsere DISKUTHEK-Gäste:
Yasmine studiert Wirtschaftsjournalismus und erzählt in der DISKUTHEK, dass ihre Lehrer häufig überfordert waren und den für die gymnasiale Oberstufe vorgeschriebenen Lernstoff gar nicht ausreichend vermittelt bekommen haben. Auch deshalb hätten Lehrer bewusst die Notengebung angepasst. Für sie ist insbesondere der soziale Hintergrund von Schülern ausschlaggebend für das Abitur-Zeugnis. Sie selbst habe wegen ihres Migrationshintergrundes immer wieder Rassismus von Lehrern erfahren.

Der Hamburger Oberstufen-Lehrer Reiner Pieper fordert, dass Abiturklausuren anonymisiert von in Deutschland verteilten Lehrern korrigiert werden. Für ihn spricht nichts dagegen, dass eine Hamburger Abi-Klausur von einem Lehrer in Hessen korrigiert wird. So könne man größtmögliche Vergleichbarkeit herstellen.

Die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes Susanne Lin-Klitzing stellt sich klar gegen allgemeine Schwarzmalerei. “Wir haben ein so vergleichbares Abitur zwischen den Ländern, wie seit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht”, sagt sie. Vieles sei besser, als häufig dargestellt. Sie kritisiert nicht die Lehrer oder die Schüler, sondern sieht stattdessen das Problem in den Regelungen, die in der Politik erarbeitet werden.

Was denkst du über das Thema? Schreib‘s unten in die Kommentare!

Hier findet ihr die Timecodes zu unseren Statements:
01:34 – Statement 1: Lehrer geben im Abitur zu gute Noten.
07:58 – Statement 2: Das Bayern-Abi ist mehr wert als das Hamburg-Abi.
15:55 – Statement 3: Zu viele Studierende schaden dem Handwerk.
23:51– Statement 4: Unser Bildungssystem ist unfair.
30:34 – Statement 5: In der Schule lernen wir die falschen Dinge.

Die DISKUTHEK gibt es jetzt auch als Podcast. Hier könnt ihr sie hören:
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Moderation: Ivy Haase
Redaktionsleitung: Hendrik Holdmann
Redaktion:  Ivy Haase, Svenja Napp
Redaktionelle Mitarbeit: Wyn Matthiesen
Kamera: Maximilian Arnhold, Edgars Noskovs, Tobias Stiegler
Schnitt und Grafiken: Jannis Borsdorf, Edgars Noskovs
Grafisches Konzept: Vladislav Estrin, Edgars Noskovs
Regie: Hendrik Holdmann
Head of Video stern: Isa von Heyl
Projektleitung: Katharina Grevenhorst
Produktionsleitung, Aufnahmeleitung: Christoph von Gülich
Faktencheck: Claudia Garcia

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