Zielkonflikte und Nutzungskonflikte | Godehard Hennies | 26.04.2022 | Parlamentarischer Abend

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Am 26. April 2022 fand ein Parlamentarischer Abend mit dem Titel "Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Nutzung und den Schutz von Grundwasser" statt, den die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien e.V. und das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen gemeinsam auchgerichtet haben.

Vortrag von Godehard Hennies, Geschäftsführer Wasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt

Moderation: Leonardo van Straaten


Hintergrundinformationen zur Veranstaltung:

Der Klimawandel ist da. Effekte, die vor mehr als 30 Jahren prognostiziert worden sind, treten ein. Selbst wenn die Weltgemeinschaft einen Turnaround im Sinne des 1,5 Grad oder des 2 Grad-Ziels des IPCC durch eine Dekarbonisierung der Wirtschaft und weitere Maßnahmen erreicht, sind zusätzliche Anstrengungen im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels unumgänglich. Darüber ist bereits viel geforscht, diskutiert und publiziert worden.

In der öffentlichen Wahrnehmung stehen Themen im Vordergrund, von denen Menschen in dramatischer Weise betroffen sind oder mit denen ein unmittelbares Erleben verbunden ist (z. B. Hochwasserereignisse und Dürren). Im Vergleich dazu spielt die mit großem Abstand wichtigste Wasserressource in Deutschland, das Grundwasser, in der öffentlichen Wahrnehmung bisher eine untergeordnete Rolle. Gerade hier nehmen die Nutzungskonflikte erheblich zu: Zum steigenden Bedarf der klassischen Sektoren Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Industrie kommen neue Bedarfe hinzu, z. B. für Stadtbegrünung, für die thermische Nutzung von Grundwasservorkommen oder durch die Anerkennung von Wasser als Voraussetzung für Ökosystemleistungen.

Höheren Grundwasserentnahmen sind jedoch durch den berechtigten Schutz grundwasserabhängiger Ökosysteme und Fließgewässer oder durch die Gefahr entnahmebedingter Grundwasserversalzungen vielfach Grenzen gesetzt. Darüber hinaus wird auch die Qualität unserer Grundwasserressourcen durch eine Vielzahl von Stoffeinträgen zunehmend in Mitleidenschaft gezogen.

Es gibt bereits Managementansätze und technische Lösungen zur Entschärfung dieser Nutzungskonflikte. Weitere Lösungsmöglichkeiten werden erforscht oder erprobt. Darüber hinaus zwingt der Klimawandel dazu, sich bereits heute auf weit in der Zukunft liegende Szenarien
vorzubereiten und mit deren immanenten Unsicherheiten umzugehen. Dies erfordert besondere Kompetenzen - von der universitären Ausbildung über die Forschung bis hin zum Verwaltungshandeln.

Die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologienstellt im Rahmen eines Parlamentarischen Abends anhand konkreter Beispiele vorhandene und perspektivische Ansätze vor, wie sich Norddeutschland bei Nutzung und Schutz von Grundwasserressourcen auf den Klimawandel einstellt. Beleuchtet werden nicht nur geowissenschaftliche, geotechnische und wasserwirtschaftliche Aspekte, sondern auch deren gesellschaftliche Akzeptanz, ohne die sich weitreichende Maßnahmen nicht realisieren lassen.

www.geoakademie.de

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