Tomaten aus dem Supermarkt oder Tomaten pflanzen? Herkunft, Anbau, Umweltbilanz I Ökochecker SWR

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Bei Tomaten im Supermarkt gibt es inzwischen eine riesige Auswahl: verschiedene Größen, Farben, Sorten und Herkunftsländer, bio oder konventionell. Oder man pflanzt Tomaten direkt selbst. Was ist die beste Wahl für unsere Umwelt?

00:00 Tomaten im Ökocheck
00:40 Tomaten-Auswahl im Supermarkt im Überblick
02:03 Tomaten-Anbau in den Niederlanden
07:31 Welche Tomaten sind besonders nachhaltig?
11:51 Verpackungen von Tomaten
12:07 Tomaten selbst anpflanzen

TOMATENSORTIMENT IM SUPERMARKT

Viele Tomaten in unseren Supermärkten stammen aus den Niederlanden. Nur 3% unserer Tomaten kommen aus Deutschland. Marokko und Spanien sind ebenfalls beliebte Anbaugebiete, die haben dann allerdings einen längeren Transportweg hinter sich. Auf der Verpackung der Tomaten finden sich neben der Herkunft noch weitere Informationen: Es gibt zum Beispiel Klassen. Die verraten, wie beschädigt die Tomaten sein dürfen. Bei Klasse 1 dürfen keine Schäden am Obst (botanisch gesehen sind Tomaten nämlich kein Gemüse) sein, Tomaten der Klasse 2 müssen nicht ganz so perfekt aussehen. Wer Wert auf Bio-Tomaten legt, findet auf der Verpackung (oder bei unverpackten Tomaten auf dem Preisschild) zudem die Bio-Siegel.

GEWÄCHSHAUSTOMATEN AUS DEN NIEDERLANDEN

Die gesamte Tomatenanbaufläche in den Niederlanden ist so groß wie 2500 Fußballfelder. Damit sind die Niederlande das weltweit zweitgrößte Exportland - nach Mexiko. Dabei hat das Land eigentlich eher ungünstige Anbaubedingungen für die Tomatenpflanze. Denn während des Wachstums wird viel Licht und Wärme benötigt. Da diese Wetterverhältnisse dort eher selten gegeben sind, wachsen die Tomaten meist in Gewächshäusern. Diese müssen mit viel Energie beleuchtet und beheizt werden, was viele CO2 Emissionen kostet. Zudem wachsen konventionelle, also nicht-Bio Tomaten, häufig auf Steinwolle. Bio-Tomaten müssen auf natürlichem Boden wachsen und können demnach niemals aus Gewächshäusern stammen. Steinwolle spart zwar Wasser, weil überschüssiges Wasser hinausläuft und wiederverwendet werden kann, allerdings muss sie unter Einsatz von hoher Hitze produziert werden, was sehr energieaufwendig ist. Ein Vorteil des Gewächshauses ist aber, dass die Tomaten in einem geschützten Umfeld wachsen und weniger Schädlingsbekämpfungsmittel brauchen.

FREILANDTOMATEN AUS DEN SÜDLICHEN LÄNDERN

In südlichen Ländern wie Spanien oder Marokko sind die natürlichen klimatischen Bedingungen für die Tomatenpflanze besser. Deshalb wird viel weniger Energie für das Wachstum benötigt. Klar, verursacht man mehr Emissionen für den Transport, im Vergleich sind diese jedoch geringer als das Heizen in den Niederlanden. Spanien hat jedoch ein anderes Problem: Dort herrscht Wasserknappheit, weshalb im Sommer die Ressource Wasser sehr begrenzt zur Verfügung steht. Dann sollte man eher zu den Tomaten aus den Niederlanden oder aus Deutschland greifen. Zudem wachsen die Pflanzen unter Plastikplanen, was sehr viel Müll verursacht.

TOMATEN SELBST ANBAUEN

Wer seine eigenen, regionalen Tomaten anpflanzen möchte, hat noch die Möglichkeit, selbst Tomaten zu züchten. Am besten geeignet ist ein überdachter Standort, der die Pflanze vor Regen schützt. Beim Selbstanbauen kann man entscheiden, ob man Samen kauft oder Jungpflanzen. Beim Kauf sollte man allerdings drauf achten, dass die Tomatensorte zu den eigenen Anbaubedingungen passt. Die Samen werden bereits im Februar ausgesät und sollten bis Mitte Mai drinnen stehen. Die Tomatenpflanze braucht einen großen Topf von bestenfalls 20 Litern. Wenn die Pflanze im Sommer draußen wächst, mag sie gerne warme und sonnige Orte. Wenn sie die Blätter hängen lässt, sollte man sie gießen. Wichtig ist, dass man nicht zu viel gießt und düngt.

FAZIT

Am nachhaltigsten sind sicherlich die eigenen Tomaten aus dem Garten oder vom Balkon. Im Supermarkt kann man nicht klar sagen, welche Tomate die nachhaltigste ist. Fakt ist aber: Im Winter haben die niederländischen Tomaten einen 10 Mal so hohen CO2-Fußabdruck wie die aus dem Süden. Dann lohnt es sich, zu spanischen Tomaten zu greifen. Im Sommer allerdings geht’s nachhaltiger mit regionalen Tomaten.

• Institut für Energie und Umweltforschung (2013): CO 2‐Fußabdruck und weitere Umweltwirkungen von Gemüse aus Baden‐Württemberg. Unter: https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads...

• WWF (2014): Tomaten aus dem Süden Spaniens. Unter: https://www.wwf.de/fileadmin/user_upl...


Autorin: Hanna Meßmann, Karolina Luttig
Moderation: Tobias Koch
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Wildenburg

Bildquelle: SWR


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