Christian Streich im großen Interview: "Spieler und Vereine müssen auf Geld verzichten"

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Christian Streich im großen Interview: "Spieler und Vereine müssen auf Geld verzichten"

Christian Streich erhält den Walther-Bensemann-Preis 2024. Der 59-Jährige wird die Auszeichnung bei der Gala der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur am 25. Oktober in Nürnberg entgegennehmen - und könnte dort noch einen zweiten Preis erhalten.

"Christian Streich hat sich immer wieder, gerade auch in diesem Jahr, gesellschaftspolitisch engagiert. Er war die klarste Stimme des Fußballs gegen die antidemokratischen Kräfte in unserem Land", begründet kicker-Chefredakteur Jörg Jakob die Wahl. Die Ehrung sei "ein Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt" sowie zugleich eine Anerkennung der Arbeit des SC Freiburg.

Streich hat die Freiburger Fußballkultur ab 1995 erst als Jugend- und später als Profitrainer geprägt. In zwölfeinhalb Jahren als Chefcoach führte er den Sport-Club viermal in den Europapokal und entwickelte mehrere Nationalspieler, bis er sich in diesem Sommer selbstbestimmt verabschiedete.

"Die Bundesliga verlor damit einen herausragenden, gleichsam immer auch bodenständigen Typen, der die Auswüchse und Fehlentwicklungen seiner Branche erkannte und benannte, ohne als Lautsprecher oder Besserwisser zu wirken", sagt Jakob. Streich vertrete und verkörpere "absolut glaubwürdig" die Werte Walther Bensemanns.

Engagement über den Fußball hinaus
Mit dem 2006 ins Leben gerufenen Preis werden Personen der Zeitgeschichte ausgezeichnet, deren langjähriges Wirken in der Tradition des kicker-Gründers steht. Menschen, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei vielleicht auch gegen den Strom schwimmen mussten. Mut und Pioniergeist, gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung stehen im Mittelpunkt. Der Preis ist dotiert mit 10.000 Euro durch den Olympia-Verlag, in dem der kicker erscheint.

Streich steht nun in einer Reihe mit etlichen Trainergrößen, die den Preis bereits erhalten haben. Darunter sind Franz Beckenbauer (2006), Otto Rehhagel (2010), Ottmar Hitzfeld (2014) und Joachim Löw (2022) aus Deutschland sowie die internationalen Trainerlegenden Cesar Luis Menotti (2009), Marcello Lippi (2015), Sir Alex Ferguson (2016) und Vicente del Bosque (2017).

Streich könnte für ein Novum sorgen
Streich könnte im Jahr des 20. Jubiläums der Akademie allerdings für ein Novum sorgen und als Erster gleich zwei der begehrten Deutschen Fußball-Kulturpreise auf einmal gewinnen. Mit seinem Satz "Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin ein Kültle." steht er im Finale um den Fußballspruch des Jahres.

Dort muss er sich allerdings gegen einen anderen Erfolgstrainer durchsetzen. Horst Hrubesch, Bensemann-Preisträger von 2018, erreichte das Finale mit seiner Aussage über das DFB-Frauen-Team: "Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren." Wer den Preis bekommt, entscheidet das Publikum bei der Gala in der Nürnberger Tafelhalle.

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