Emden-Borssum (D), ref. Jugendstilkirche - Vollgeläute

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Eines der ältesten zusammenhängenden Geläute Ostfrieslands hängt in der ref. Jugendstilkirche zu Borssum.
Die heutige Kirche ist die Nachfolgerin eines mittelalterlichen Vorgängerbaus, über den so gut wie keine Informationen vorliegen. Der Architekt Otto March wurde mit der Planung der neuen Kirche beauftragt, die man von 1912 bis 1913 errichtete. Von der Innenausstattung ist eigentlich nur der Taufstein erwähnenswert, welcher noch aus der alten Kirche übernommen wurde und aus dem 13.Jahrhundert stammt. Die Orgel wurde 1966 von der Firma Emil Hammer gebaut und 1990 und 2009 repariert.
Außergewöhnlich ist das sehr schöne, 3-stimmige Geläut aus 3 Jahrhunderten. Aus dem Jahre 1312 stammt die heutige mittlere Glocke. Sie wurde im Laufe des 18.Jahrhunderts an die evang. Kirche in Timmel verkauft, kam jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt wieder zurück nach Borssum. Der aus der Klinghe-Schule stammende Herman to der Gans schuf im Jahre 1471 die große Marienglocke. Sie ist im klanglichen als auch im kunsthistorischen Sinne eine außergewöhnlich schöne und wertvolle Glocke! Als die neue ref. Kirche gebaut wurde, ließ man bei der Fa. M. & O. Ohlsson in Lübeck eine neue große Glocke gießen, die jedoch ein Opfer des 1.Weltkrieges wurde. Diese Lücke konnte erst nach dem 2.Weltkrieg wieder geschlossen werden, als die Gemeinde eine Leihglocke unbekannter Herkunft erhielt. 1727 wurde sie vom Königsberger Glockengießer Georg Bernhard Kinder gegossen. Sie ist nun heute die kleinste Glocke des Geläutes, und passt sich dank ihres historischen Klangcharakters gut in den vorhandenen, mittelalterlichen Altbestand an. Ob das ganze Drumherum diesem außergewöhnlichen Geläut würdig ist, darf durchaus bezweifelt werden...

Marienglocke, Schlagton e'+6, Gewicht ca. 1.120 kg, Durchmesser 1208 mm, gegossen im Jahre 1471 von Herman to der Gans.

Mittlere Glocke, Schlagton fis'+4, Gewicht ca. 830 kg, Durchmesser 1104 mm, gegossen im Jahre 1312 von einem unbek. Gießer.

Kleine Glocke, Schlagton g'+2, Gewicht ca. 540 kg, Durchmesser 977 mm, gegossen im Jahre 1727 von Georg Bernhard Kinder. (Leihglocke unbek. Herkunft)

Für das sehr schöne An- und Ausläuten sowie für die Ermöglichung der Aufnahme möchte ich dem Küster recht herzlich danken!

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