De Saussure: langue, parole & langage - Grundwissen der Linguistik

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Was ist Sprache? Das scheint erstmal eine ganz einfache Frage zu sein, aber sobald man länger darüber nachdenkt, merkt man, dass es gar nicht so einfach ist eine Antwort darauf zu geben. Darüber nachzudenken was Sprache ist, das hat auch Ferdiand de Saussure gemacht.

Quelle: Spillmann, H. O. (2000): Einführung in die germanistische Linguistik. Langenscheidt.

Überlegen wir erstmal einmal anhand von Beispielen, was Sprache bedeuten kann:
1. Ich spreche drei Sprachen.
2. Ich spreche gerade in der deutschen Sprache.
und
3. Da hat es mir die Sprache verschlagen.
Aus diesen Beispielen wird deutlich, dass wir drei verschiedenen Aspekte von Sprache unterscheiden müssen. Und genau das hat der berühmte Schweizer Linguist Ferdinand de Saussure vor ungefähr 110 Jahren getan. Er hat eine klare Aufteilung des Begriffs Sprache in drei Bedeutungen vorgeschlagen.
Beispiel 1 „Ich spreche drei Sprachen“ bezieht sich auf den Sprachbesitz eines Sprechers und auf das soziale Gebilde einer Sprache. Das erkläre ich noch etwas genauer. Sprache ist ein System aus Zeichen (beim Sprechen sind das die Sprachlaute) und Regeln, wie man diese Sprachlaute miteinander verknüpfen soll. Für die deutsche Sprache hat man z.B. abgesprochen, dass eine Katze Katze heißt und das man sagt: „Ich gehe nach Hause“ und nicht „nach Hause ich gehe“. Sprachbesitz bedeutet dann in diesem Fall, dass man weiß, welche Zeichen man verwenden muss und nach welchen Regeln man diese Zeichen verknüpfen muss, sodass man verstanden wird. Wenn ich also sage, dass ich drei Sprachen spreche, dann bedeutet nichts anders als dass ich mich an diese Absprachen halten kann. De Saussure hat dies langue genannt.
Hier oben verlinke ich für euch mein Video „Was ist Sprache“, in dem ich noch einmal genauer auf Sprache als System von Zeichen und Regeln zur Verknüpfung von Zeichen eingehe.
Beispiel 2 zeigt, dass Sprache auch als Sprachvollzug aufgefasst werden kann, als Sprechakt. Besonders gut sieht man das im Englischen: „I’m speaking German“. Ich bin gerade dabei, Deutsch zu sprechen. Das ist die parole. Natürlich muss man dafür erstmal die langue haben.
Im dritten Beispiel geht es um die biologische Sprachfähigkeit des Menschen, die de Saussure als faculté de langage bezeichnet. Hiermit ist also die Artikulationsfähigkeit gemeint.
Es gab viele Versuche die französischen Begriffe langue, parole und langage ins Deutsche zu übertragen. Das ist nie erfolgreich gewesen und darum spricht man auch nicht von Sprachbesitz, Sprachvollzug und Sprechfähigkeit, sondern von langue, parole und langage.

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