Weißenau (Ravensburg) (D - BW) Die Glocken der Pfarr -und ehem. Klosterkirche St. Peter und Paul

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In Ravensburg - Weißenau erklingt mit den Glocken A°-cis'-e'-fis'-a'-h'-cis''-e'' eines der größten Geläute weitum von der ehemaligen Klosterkirche und heutigen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Fünf der Instrumente sind historisch, drei sind modern.

➥ Für den anstehenden Neubau der Klosterkirche wurde 1699 bei den Kemptener Glockengießern Johannes Schirmaister und Michael Weingarter ein fünfstimmiges Geläut geordert. Dieses Geläut wurde in einer leichten Rippe gegossen, die an die Rippen der lothringischen Wandergießer erinnert. Heute existieren von diesem Geläut nach allen Kriegswirren noch die zwei Glocken [2+3].
Nach der Fertigstellung der Klosterkirche sollten 1752 erneut Glocken gegossen und das Geläut auf insgesamt acht Glocken vergrößert werden. Dabei wurde vom Konvent eine besonders große Glocke gewünscht, die dem benachbarten Kloster Weingarten mit der Hosanna Paroli bieten sollte. Die Glockengießerfamilie Ernst sollte die neuen Instrumente fertigen. Die kleinen Glocken [7+8] goss 1753 Melchior Ernst aus Memmingen. Die gewünschte große Glocke gelang ihm jedoch trotz wiederholter Versuche nicht.
Diese große Glocke [1] schuf daher 1753 Peter Ernst in Lindau, von dessen Vater bereits ähnlich große Glocken gegossen worden waren und dem man daher den auftrag zutraute. Sein Werk, die gewaltige Dreifaltigkeitsglocke, welche mit einem Durchmesser von 2017mm knapp 5500kg auf die Waage bringt, ist bis heute eine der größten Barockglocken Süddeutschlands.
Im Jahre 1903 wurde die kleine Glocke [8] schadhaft und wurde durch die Glockengießerei Zoller in Biberach unter beibehalt von Form und Zier umgegossen.
Vier dieser Glocken gingen bis 1945 verloren und wurden auch nach dem Krieg zunächst nicht ersetzt. Im Jahre 1982 konnte dann die heutige Glocke [5] erworben werden. Sie war eine Glocke des Geläuts der Zwiefalter Klosterkirche, gegossen im Jahre 1950 von Bachert in Kochendorf. Bei der Neubeschaffung des Zwiefalter Geläuts im Jahre 1979 wurde sie nicht mehr gebraucht. Dies wurde als Anlass genommen das Geläut wieder zu vervollständigen. Passend zur erworbenen Glocke wurde 1983 die Glocke [4] bei Gebrüder Bachert in Kochendorf bestellt. 1989 kam dann schließlich die Glocke [6] noch von Bachert in Heilbronn.

Seit einiger Zeit erklingt das Geläut aufgrund von Schäden an den Fundamenten der gewaltigen Glockenstühle bis auf die große und die beiden kleinen Glocken an Jochen mit Obergewichten und mit Gegengewichtsklöppeln um die Schubkräfte zu verringern. Der Klang leidet deutlich hörbar unter diesen Armaturen. Umso erfreulicher ist es, dass die große Glocke glücklicherweise bis heute an ihren originalen Armaturen hängt und somit im Gegensatz zu den anderen Glocken nicht verlangsamt wurde.



➥ Das Prämonstatenserkloster Weißenau bestand seit dem Jahre 1145. Damals wurde von Gebizo v. Ravensburg ein Areal für ein Kloster gestiftet. Die ersten Mönche kamen aus dem Stift Rot an der Rot. Eine erste Kirche wurde 1152 begonnen und 1163 geweiht. Die Propstei wurde 1257 zur Abtei ernannt. 1283 kam zusätzlich eine Heiligblutreliquie in das Kloster, welche von Rudolf von Habsburg gestiftet worden war. Diese Reliquie verbesserte die finanzielle Situation beträchtlich. Bis heute ist diese Reliquie Mittelpunkt des Magdalenenfestes. Anfang des 18 Jahrhundert wurde dank einer relativ guten Haushaltslage ein kompletter Neubau von Klosteranlage und Kirche beschlossen, der im damals modischen Barockstil erfolgen sollte ! Der Konstanzer Baumeister Franz von Beer schloss 1724 eine der bedeutendsten Klosteranlagen der Oberschwäbischen Barockstraße ab. Die Abteikirche wurde schon 1723 geweiht.
Im Zuge der Säkularisation durch Napoleon wurde das Kloster aufgelöst.

➥ Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde St.Peter und Paul für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken.
Dieses Video sei Dr.Höflacher gewidmet, der sich um die Glocken der Weißenau außerordentlich verdient gemacht hat.

➥Glockentürme und Glockenstühle sind keine öffentlich zugänglichen Räume.
Dieses Video wurde mit einer Sondergenehmigung unter Einhaltung von Sicherheitsstandards und auf eigene Verantwortung erstellt. Von einer Nachahmung ohne entsprechende Vorkenntnisse rät der Kanalinhaber ab.

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