Vermisst: Die verzweifelte Suche nach einer Wanderin | Die Story | Kontrovers | BR

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Im Juli 2020 kehrt eine Wanderin in den Alpen von einer Tour nicht mehr zurück. Ihre Spuren führen zum Gipfel des Pflasterbachhörndl bei Bad Reichenhall und verlieren sich dort. Die Frau gilt als vermisst und trotz intensiver Suche konnte ihr Verschwinden nicht abschließend geklärt werden. Immer wieder fährt ihre Familie seitdem zum Ort des Geschehens zurück und sucht nach Antworten - unterstützt. Mit dabei: Bergsteiger und Höhlenforscherinnen. Sie wollen Antworten auf die bohrenden Fragen finden: Was ist mit der Wanderin geschehen? Ihre Suche fokussiert sich auf eine etwa 300 Meter hohe Felswand an einem Gratweg. Dort seilen sie sich ab, auf der Suche nach einem Rucksack oder einem Handy. Kontrovers hat diese ungewöhnliche Suchmannschaft auf einer der letzten Touren vor dem Winter begleitet.

Autoren: Ralf Fischer und Erik Häußler

Bevor der Wintereinbruch es unmöglich macht, will sich Rainer noch einmal auf die Suche nach seiner Schwester machen. Die Ungewissheit, was aus ihr geworden ist, lässt ihm und der Familie keine Ruhe. Das letzte Lebenszeichen seiner Schwester stammt vom Juli 2020: Die Polizei fand einen Eintrag von ihr im Gipfelbuch des Pflasterbachhörndl bei Bad Reichenhall. Immer wieder war Rainer und andere Angehörige seitdem in dem Gebiet unterwegs. Gemeinsam mit einer freiwilligen Helfergruppe will er dieses Mal eine Steilwand absuchen, wo sie verunglückt sein könnte.

„Alpine Vermisstensuche“ unterstützt Angehörige bei der Suche
„Wir arbeiten Streifen für Streifen. Ein Streifen braucht einen Tag. Wir sind da stundenlang unterwegs“, erzählt Oliver Landolt. Er hat vor drei Jahren die Helfergruppe „Alpine Vermisstensuche“ zusammen mit anderen ins Leben gerufen. Rund 20 Freiwillige unterstützen Angehörige bei der Suche nach vermissten Familienangehörigen. Rainer ist dankbar für die Hilfe der Gruppe: „Für mich ist das Schöne, dass jemand da ist in dieser Situation. Das ist eine absolute Ausnahmesituation. Das gibt Motivation. Diese Gewissenhaftigkeit, diese Menschlichkeit, die hilft mir sehr.“ Genau darum geht es der Helfergruppe, sagt Oliver Landolt. „Ich glaube, wenn keine Leiche da ist und man nichts weiß, dann tun die Angehörigen sich einfach schwer, loszulassen.“

Vermisste Menschen im Alpenraum
Derzeit werden in Bayern rund 1.600 Menschen vermisst. Manche seit vielen Jahren. Wie viele davon in den Bergen verschwinden, erfasst die Polizei nicht statistisch. Die Bergwacht hat ungefähr 200 Einsätze pro Jahr, bei denen sie vermisste Menschen suchen müssen. Manchmal kommt es aber auch zu schweren oder tödlichen Unfällen – und in einigen Fällen bleiben Personen auch nach einer langen Suche unauffindbar. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd geht im Alpenraum von mindestens 12 Menschen aus, die immer noch nicht gefunden worden sind.

Suche nach Rucksack und Kleidungsstücken
Johanna Bartos hält Ausschau nach dem grau-grünen Rucksack der Vermissten. Mit dem soll sie am 24. Juli 2020 unterwegs gewesen sein - sollten sie auf etwas stoßen, würden sie die Polizei informieren. Beim Abseilen auf die zweite Terrasse, plötzlich, eine Sichtung: Johanna Bartos glaubt, den Rucksack entdeckt zu haben. Sie schaut genau hin und dann Fehlanzeige: „Ich dachte, ich sehe den Rucksack, aber es war nur ein Stein. Die Enttäuschung ist immer groß“, sagt Bartos.

Polizei findet Spuren, Verschwinden bleibt ungeklärt
Trotzdem wollen sie nicht aufgeben. Die Gruppe glaubt, dass die Frau auf dieser Berggruppe gewesen und verunglückt sein muss. Der Gipfelbucheintrag, ein Handykontakt der Vermissten mit dem Funkmast in Bad Reichenhall am Tag ihres Verschwindens. Im Mai 2021 gab die Polizei bekannt, dass „sterbliche Überreste“ der Vermissten in der Nähe gefunden worden waren. Konkreter äußert sich die Polizei dazu nicht. Eine darauffolgende Suchaktion mit Hubschrauber und zahlreichen Helfern blieb im Juni, fast ein Jahr nach dem Verschwinden, erfolglos. Eine Leiche wurde bisher nicht gefunden - laut dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd sind weitere Suchaktionen beabsichtigt. Für die Angehörigen bleiben Grund und Umstände des Verschwindens deshalb weiter unbeantwortet und die Helfer sind der Überzeugung, dass sie an der Wand entlang irgendwann auf ein Handy oder den Rucksack stoßen müssen.

Suche nach vermissten Wanderin bleibt erfolglos
Auch diesmal haben Rainer, der Bruder der Vermissten und die freiwilligen Helfer, keinen Erfolg. „Noch ein Punkt, wo wir wissen, dass sie dort nicht ist. Das ist auch ein Fortschritt“, sagt Oliver Landolt am Ende eines langen Tages.

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