Kaum jemand mag sich heute noch zum Christentum bekennen. Der Journalist Tobias Haberl tut es und stellt fest, dass er dafür belächelt oder sogar diskriminiert wird. Was die heutige Gesellschaft von gläubigen Menschen lernen könnte, erklärt er im Gespräch mit Wolfram Eilenberger.
Themen in dieser Folge:
00:00 Wie ist es, heute ein gläubiger Mensch zu sein, Tobias Haberl?
09:38 Welche Bedeutung hat der Glaube für Ihre Verwurzelung?
16:01 Ist der Glaube für Sie etwas Politisches?
24:38 Wie fühlt sich das Leben an für den gläubigen Menschen an?
34:36 Führt das Gute zu Gott?
48:08 Wie erklären Sie sich die Existenz von Leid?
Der Journalist und Autor Tobias Haberl ist gläubiger Katholik. Er macht die Erfahrung, dass er sich dafür sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld immer öfter rechtfertigen muss. Was in seiner Kindheit selbstverständlich war, als noch die grosse Mehrheit einer christlichen Konfession angehörte, scheint etwas Unerhörtes geworden zu sein. Auch wenn es nur Halbsätze oder subtile Blicke sind, gäben ihm gerade Menschen, die Toleranz für Minderheiten fordern, das Gefühl, den Sprung in die Gegenwart verpasst zu haben. Auch Haberl hadert mit den Fehlern der Kirche, trotzdem plädiert er in seinem Buch «Unter Heiden. Warum ich trotzdem Christ bleibe» dafür, im Zusammenhang mit Religion nicht nur über Missbrauch, Vertuschung und die längst fällige Modernisierung zu sprechen. Vielmehr stellt der die Frage, was mit dem Verzicht auf den Glauben verloren geht. Ist die innere Leere und Erschöpfung, die er bei anderen wahrnimmt und die durch Befriedigung immer neuer Bedürfnisse zu stillen versucht wird, nicht eine Folge von Glaubensverlust? Im Gespräch mit Wolfram Eilenberger erklärt er, warum das Leben nicht freier werde, wenn Gott entsorgt wird, und warum der Reiz zu glauben gerade darin liege, dass man Gott nicht beweisen kann.
Sternstunde Philosophie vom 22.12.2024
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🎥 Regie: Karin Praxmarer, Redaktion: Jolanda Fazzone, Maurice Koepfli, Yvonne Sjöberg, Produzentin: Sandra Roth, Leitung: Judith Hardegger, SRF 2024
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Die «Sternstunde Philosophie» schlägt den grossen Bogen von der gesellschaftspolitischen Aktualität zu den Grundfragen der Philosophie: Wer ist wofür verantwortlich, worin besteht die menschliche Freiheit, was bestimmt unseren Lebenssinn? Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – Stimmen, die zum Denken anregen und unser Zeitgeschehen reflektieren und einordnen.
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