Glyphosat, Chlorpyrifos, Bisphenol A – Schützen uns Verordnungen?

Описание к видео Glyphosat, Chlorpyrifos, Bisphenol A – Schützen uns Verordnungen?

Anhand ausgewählter Chemikalien ging der Kieler Umwelttoxikologe Dr. rer. nat. Hermann Kruse beim 22. Lübecker hoT-Workshop der Frage nach, welche Risiken von Schadstoffen ausgehen, wie Grenzwerte festgelegt werden, wie gut sie unsere Gesundheit schützen und was wir selbst zu unserem Schutz beitragen können.
• Glyphosat – Chlorpyrifos – Bisphenol A
• Altlasten in Böden
• Wie können wir uns schützen?
📲 Weitere Informationen unter http://www.vbn-verlag.de und http://www.orthomolekularia.info
📲 Dr. rer. nat. Hermann Kruse, Umwelttoxikologe der Christian-Albrechts-Universität Kiel, http://www.toxi.uni-kiel.de

🔎 In vielen Obst- und Gemüsesorten lassen sich Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisen. Sie bleiben zwar meist unterhalb der zulässigen Werte. Doch (nicht repräsentative) Untersuchungen aus Schleswig-Holstein zeigen, dass einige pflanzliche Lebensmittel sogar die Grenzwerte für Pestizide überschreiten. Am höchsten war dieser Anteil bei Obst- und Gemüsezubereitungen für Säuglinge und Kleinkinder.
Besonders häufig Pestizid-belastet sind Wein, Ananas, Erdbeeren, Pfirsiche und Nektarinen, Himbeeren, Äpfel, Kopfsalat, Tomaten, Rosenkohl, Pflaumen, Spinat und Avocado. In mehr als der Hälfte der Proben wurden Pestizide gefunden, bei Weißwein waren es fast 90 % aller Proben!
👉 Bio-Produkte enthalten nachweislich weniger Rückstände an Pflanzenschutzmitteln.

🔎 Glyphosat
Das hochumstrittene Glyphosat nehmen wir vor allem über Getreide auf, es gelangt aber auch über Futtermittel in unsere Nahrungskette. „Wir wissen aus Studien […], dass Glyphosat eindeutig teratogen ist, das heißt, dass es auf das ungeborene Leben wirkt, und es in hohen Dosen eine mutagene Wirkung hat.“ Auch bei niedrigen Glyphosat-Dosen gibt es laut Kruse ernstzunehmende Hinweise auf eine kanzerogene und teratogene Wirkung. Grund genug, den Einsatz von Glyphosat zu beschränken oder weitmöglichst zu verbieten.
👉 Grenzwerte für Pestizid-Rückstände sind nicht unbedingt toxikologisch begründet. Hinzu kommt, dass wir mit der Nahrung oft mehrere Pestizide aufnehmen, die z.T. überadditiv wirken können.

🔎 Chlorpyrifos
Chlorpyrifos, das vielen als Mittel gegen Ameisen und andere Insekten bekannt sein dürfte, hatte bis 2020 eine EU-Zulassung. Derzeit wird eine Verlängerung geprüft, die Kruse für unverantwortlich hält, da Chlorpyrifos neurotoxisch ist. Bereits sehr niedrige Dosen rufen in Tierexperimenten eindeutige Hirnschäden hervor. Auch beim Menschen scheint es neurotoxisch zu wirken.
👉 2016 waren von 16.000 in Deutschland untersuchten Obstproben 4 % erheblich mit Chlorpyrifos belastet und enthielten mehr als die gesetzliche Höchstmenge!

🔎 Bisphenol A
Dass bei Industriestudien Skepsis angebracht ist, zeigen u.a. Metastudien zum Weichmacher Bisphenol A (BPA) und zum Süßstoff Aspartam. Während gut 90 % der unabhängigen Studien Gesundheitsrisiken sahen, stuften alle Industriestudien die beiden Chemikalien als harmlos ein.
Bisphenol A wirkt bei Nagern schon in sehr niedrigen Konzentrationen immunsuppressiv und hemmt die Spermatogenese. Zugleich beobachten Forscher seit den 1950iger-Jahren mit Sorge, dass die Spermiendichte auch bei Männern in Deutschland erheblich abnimmt.
Ergebnisse, die anscheinend auch die zuständigen Behörden wachgerüttelt haben: Nachdem der Wert für die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) mit Blick auf die Leber- und Nierentoxizität bereits 2015 deutlich gesenkt wurde, postuliert die EFSA neuerdings sogar eine Senkung auf 0,04 ng/kg Körpergewicht pro Tag. Der neue Wert ist etwa um den Faktor 100.000 niedriger als der bisherige – und liegt weit unter unserer tatsächlichen mittleren Aufnahme. „Wir liegen also weit über der Toleranzgrenze, was ich natürlich für ungemein bedenklich halte.“
👉 Meiden Sie Kunststoffe mit dem Identifikationscode 03 PVC und 07 G und achten Sie auf den Hinweis „BPA-frei“. Besonders kritisch sind BPA-haltige Wasserkocher.

🔎 Problematische Altlasten – „Boden hat ein langes Gedächtnis.“
Schadstoffe können z.B. durch Fluss-Sedimente (Bsp. Dioxine in den Elbwiesen), Rieselfelder, Deponien, Pestizide (z.B. Atrazin im Grundwasser), defekte Abwasserleitungen (Hormone, Medikamente) oder die Luft in den Boden gelangen. Ein Problem bzgl. der Schwermetalle ist nach wie vor Klärschlamm, der ab 2029 fast überall in Deutschland (thermisch) entsorgt werden muss.
👉 In jedem Bundesland gibt es „Boden-Dauerbeobachtungsflächen“ (BDF), die alle 5 Jahre auf Belastungen untersucht werden. Die Ergebnisse sind im Internet einsehbar.

Комментарии

Информация по комментариям в разработке