Polizeihunde in der Kritik – Wie zuverlässig sind Mantrailer? | Doku | exactly

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Mantrailer sind Polizeihunde mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Sie sollen Spuren von Menschen folgen und diese auch noch nach Monaten oder sogar Jahren erschnüffeln können. Oft werden dafür Rassen wie Bloodhound und Schweißhund favorisiert.

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Die Polizei nutzt Mantrailing zum Beispiel im Fall Inga. So wollen die Fährtenhunde die Spur des vermissten Mädchens aus Schönebeck über mehrere hundert Kilometer verfolgt haben. In anderen Fällen soll der Geruchssinn des Hundes beim Nachweis helfen, dass Tatverdächtige an einem bestimmten Tatort waren - wie beim Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden 2019. Hier wollen Hunde die Geruchsspuren von zwei Angeklagten noch nach eineinhalb Jahren gefunden haben. Vor Gericht sollte dies als Beweis gelten. Doch Aussagen zweier Gutachter führen dazu, dass das Indiz „Hund“ bei diesem Prozess nicht gewertet wurde. Die späteren Geständnisse der Angeklagten im Fall Grünes Gewölbe belegten dann auch, dass die Spürhunde auf der falschen Fährte waren.

Bei der sächsischen Polizei gibt es seit 2010 eine Maintrailer-Ausbildung. Immer öfter tauchen Mantrailer in den vergangenen Jahren als Beweise in Gerichtsverfahren auf. Der Dresdner Strafverteidiger Andreas Boine übt Kritik an den Maintrailern. Denn das Indiz Mantrailer wird von vielen Gerichten anerkannt – als Tatbeweis. Dies sei ein großer Fehler, so Boine. Er vergleicht die Fähigkeiten der Hunde mit denen eines Wünschelrutengängers. Ähnlich sieht das auch der Umweltchemiker Prof. Kai-Uwe Goss. Er forscht seit vielen Jahren zum Thema und weiß, dass Geruchsmoleküle nur eine kurze Zeit in der Umwelt wahrnehmbar sind. Der Hund kann also nach mehreren Tagen, Wochen oder sogar Monaten keiner eindeutigen Spur mehr folgen, denn die ist schlichtweg nicht mehr da. „Hier werden Scheinbeweise geschaffen“, kritisiert der Chemiker.

Warum werden trotzdem immer wieder Hunde auch Wochen oder Monate nach einer Tat zur Spurensuche eingesetzt? Was können diese Mantrailer bei der Polizei wirklich und welchen Einfluss haben die Ergebnisse solcher Einsätze auf Prozessverläufe und Gerichtsurteile? Exactly-Reporterin Nadja Malak geht dem nach, trifft Befürworter, Gegner und Hundeexperten, um diese Fragen zu klären.

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Kapitel
00:00 Intro
00:53 Geruchssinn von Hunden
03:02 Mantrailing im Mordfall Michele
04:22 Mantrailing im Vermisstenfall Inga
06:22 Polizei Sachsen bildet Mantrailer aus und vermeldet Erfolge
10:30 Umwelchemiker Prof. Kai-Uwe Goss kritisiert Arbeitsmethode der Polizei
12:26 Gemeinsames Forschungsprojekt der Polizei und der Universität Leipzig zum Thema Mantrailing
12:57 Rechtsanwalt Andreas Boine kritisiert Einsatz der Hunde als Beweismittel vor Gericht am Beispiel Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe
16:25 Rolle des Hundeführers im Zusammenspiel Mensch – Hund
20:07 Insider aus der Abteilung Diensthunde bei der sächsischen Polizei spricht über abgeschottete Gruppe der Mantrailerführer innerhalb der Polizei
23:10 Polizist Leif Woidtke und seine Doktorarbeit zum Erfolg der Mantrailer
24:56 Kritik an der Doktorarbeit durch Wissenschaftler Kai-Uwe Goss
27:04 Ergebnisse der Hunde sollten nicht als Beweismittel vor Gericht gelten
28:10 Stellungnahme der Sächsischen Generalstaatsanwaltschaft und des Sächsischen Innenministeriums zum künftigen Einsatz von Mantrailern

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