Unterwegs um den Müggelsee | Der größte See Berlins | Doku | Reportage | Re-Upload

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Der Große Müggelsee ist Berlins größter See. Schon seit weit über 100 Jahren Ziel für Ausflügler und Wassersportler wird er immer mehr zum Sehnsuchtsort der Berliner, die das ruhige Leben an seinen Ufern lieben. Dort zu Hause sind die einzige Berufsfischerin Berlins, eine Künstlergruppe im ehemaligen Stasihotel und fliegende E-Foil-Surfer.

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Für die einen herausfordernd wie ein Ozean, für die anderen Sehnsuchtsort oder Lebensraum von Fischen – der Müggelsee. Einig sind sich alle, die mit ihm zu tun haben: es ist der schönste See der Stadt. Was zumindest objektiv klar ist: es ist der größte See Berlins, viereinhalb Kilometer lang, zweieinhalb Kilometer breit, am südöstlichsten Zipfel der Stadt gelegen. An seine Ufer schmiegen sich mehrere Ortsteile: Köpenick, Friedrichshagen, Rahnsdorf und Müggelheim.

Müggelsee. Wieso "Müggel"? Ob das althergebrachte Wort nun Nebel oder Wolke bedeutet, ist Arne und Alex Erichsen egal. Die beiden haben "müggelig" zu dem Namen ihres Ladens gemacht, den sie in der alten Post in Rahnsdorf betreiben. Briefe aufgeben kann man hier immer noch, aber auch Schreibwaren, Geschenke und Kleinigkeiten aus Berliner Manufakturen erwerben.

In ihrem "Berliner Landjungs"-Atelier in Friedrichshagen kann man zudem Möbel aufarbeiten und alte Häuser mit neuem Innenleben erwecken. Dort laden sie auch mehrmals im Jahr zu Kochevents oder "Nette-Leute-Abenden" ein. Denn sie als Zugezogene wollen das Glück, hier eine Heimat gefunden zu haben, mit anderen teilen.

Am Müggelsee aufgewachsen ist die Künstlerin Elisa Klinkenberg. Als Tochter des Försters sind ihr die Wälder und der See so vertraut, dass sie sich nie vorstellen konnte, woanders zu leben. Ihr Atelier ist Teil einer Künstlergemeinschaft, die Elisa Klinkenberg in einem alten Müggelsee-Hotel aus den 70er Jahren gegründet hat, das zu DDR-Zeiten von der Stasi genutzt
wurde.

Ein anderes Hotel aus dieser Zeit ist die "Müggelseeperle": Es ist Hotel geblieben mit Biergarten und Café - gehört aber mittlerweile zu einer Schule oder wie es auch heißt: zu einem außerschulischen Lernort. Die Gründerin der "Cosmopolitan School" in Berlin Mitte, Yvonne Wende, wollte einen Ort schaffen, an dem die Kinder lernen, wie wichtig die
Natur ist. Und so rechnen die Schülerinnen und Schüler mit Holzstöckchen, beseitigen Müll, umarmen Bäume und haben schon den Titel "Waldkönner" von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verliehen bekommen.

Noch älter ist das Strandbad Friedrichshagen. Hier tummeln sich seit über 100 Jahren Erholungssuchende aus Berlin. Tobias Apelt ging hier schon als Kind schwimmen und hat nun einen Ort mit gemütlicher Club-Atmosphäre geschaffen. Man kann chillen, schwimmen, mit Freunden oder Familie die Seele baumeln lassen. Oder E-Foils ausleihen – Surfbretter mit
Elektroantrieb –, über den See flitzen und sich manchmal wie auf dem Ozean fühlen.

In der 14. Generation bestreitet Maria Thamm auf dem See ihren Lebensunterhalt mit den Fischen, die hier leben, vor allem Zander, Barsche und Aale. Sie ist die jüngste und einzige Berufsfischerin Berlins. Ihr Vater steht ihr noch zur Seite. Sie verkaufen ihre Fische auf Märkten und auf ihrem Hof. Auf ihrem Grundstück im alten Fischerdorf Rahnsdorf am Kleinen
Müggelsee gibt es auch einen Biergarten mit Räucherofen.

Die Autorin Silke Cölln stellt in ihrem Film die Lebensentwürfe der unterschiedlichsten Menschen vor, die aber alle eins eint: ihre Liebe zum Müggelsee und die Freude darüber, in der Stadt und trotzdem in der Natur zu leben.

Film von Silke Cölln
Erstausstrahlung 29.05.2023/rbb

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