48 Stunden Regen - die (halbe) Tour du Mont Blanc

Eine meiner größten körperlichen Belastungen meines Leben ging gestern Abend zu Ende. Um den (halben) Mont Blanc innerhalb von 3 einhalb Tagen von Courmayeur nach Charmonix. Fast 100km und ca. 4600
Höhenmeter.
Es ging über spektakuläre Grade mit Schnee und Eis, entlang matschiger Abhänge und vorbei an unzähligen Bergbächen mit dem leckersten Wasser. Als die letzten Drei auf der Route hatten wir teilweise magische Momente in der Natur. Aufgrund der insgesamt 5 Sonnenstunden auf der gesamten Tour haben wir aber leider vom Berg relativ wenig gesehen. Drei volle Tage sind wir durch den Regen gelaufen. Die ersten zwei Nächte davon im Zelt geschlafen.
Am dritten Abend mussten wir in einer Hütte nächtigen, weil kein einziges Kleidungsstück, weder unser Schlafsack, noch unsere Zelte trocken waren und wir gefährlich nah an unserer Belastungsgrenze waren. (Ohne richtige Erholung + Unterkühlung Nachts auf dem Berg)
Was habe ich mitgenommen?
Unser Körper kann so viel mehr leisten als wir glauben.
Aber viel wichtiger:
Mehr Dankbarkeit für die vermeintlich kleinen Dinge haben.
Es fängt bei dem gesunden Körper an, der dich, trotz komplett nasser Klamotten, morgens wieder den ganzen Tag den Berg hoch bringt. Es geht weiter mit der warmen Mahlzeit und einem einfachen Bett, dass man auf einmal in einem ganz anderen Licht wertschätzt. Und es hört auf mit den Freunden, die genau dasselbe spüren und es mit dir erleben (wollen)!
Auf unserer Fahrt mit dem Bus von Charmonix nach Courmayeur hat uns ein fremder angesprochen und gefragt ob wir die Tour du Mont Blanc machen. Er gab uns ein paar wertvolle Tipps, verschätzte sich dann noch mit seiner Wetterprognose und verabschiedete sich mit Satz „Diese Tour werdet ihr nie vergessen."
Wo er Recht hat, hat er Recht. (Aber nicht mit dem Wetter)