Zu Gast im Cicero Podcast Gesellschaft ist die Psychologin Esther Bockwyt. Ihr im Februar erschienenes Buch "Woke – Psychologie eines Kulturkampfs" ist gerade in aller Munde und hat es sogar in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Darin analysiert sie auf faszinierende Weise die Wokeness-Bewegung aus Sicht einer Psychologin. Das Gespräch führt Cicero-Volontär Clemens Traub.
Esther Bockwyt: Woke. Psychologie eines Kulturkampfs, Westend Verlag 2024
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Inhalt Podcast:
03.06 "Das MeToo -Thema ist zum Teil, wenn nicht zum großen Teil, ja auch eines der Woken Bewegung." (Esther Bockwyt)
05.43 "Ich habe auch in der Nachfolge gemerkt, dass die Auswahl an Verlagen, die überhaupt bereit sind, sowas zu veröffentlichen, sehr gering ist." (Esther Bockwyt)
07.19 "Grob zusammengefasst ist es eben die Annahme, dass westliche Gesellschaften strukturell (...) rassistisch konstituiert sind, also aufgebaut sind und dass dieser strukturelle Rassismus über allem schwebt und auch alles bestimmt." (Esther Bockwyt)
12.34 "Es geht im Prinzip darum, dass man die Eigengruppe, der man identitär gefühlt oder tatsächlich selber angehört, hochbewertet und die Fremdgruppe abwertet und als sehr verschieden wahrnimmt. Und die Betonung von Gruppen, von Identitätsgruppen, ist ein zentrales Merkmal in der Wokeness. Und zusätzlich gibt es noch die Fremdgruppe der vermeintlich Reaktionären, die eben nicht woke sind, die nicht in dem Sinne erwacht sind und die sozusagen nicht begriffen haben, wie die Welt wirklich aufgebaut ist, nämlich strukturell rassistisch." (Esther Bockwyt)
16.10 "Und diese Idole profitieren natürlich auch davon, dass sie sozusagen auch ganze Karrieren auf dem woken Glauben aufbauen können und ihr narzisstisches Bedürfnis in dem Sinne beantworten können und ganz viel narzisstische Zufuhr von den Fans bekommen natürlich auch." (Esther Bockwyt)
17.39 "Aggression hat einen sehr hohen Einfluss bei diesem Kulturkampf" (Esther Bockwyt)
22.12 "Also wenn man immer mehr den Kontakt zur Realität und zu potenziellen Kränkungen vermeidet, also wenn man das konsequent umsetzen würde, auch mit Safe Spaces und so weiter, man bestärkt sich zum einen in dieser Weltsicht und man engt sich selber weiter ein, weil man ja den Kontakt zu anderen mehr und mehr vermeidet und auch den Kontakt zur Realität." (Esther Bockwyt)
26.28 "Vom Theoretischen würde ich schon sagen, dass diese Fixierung auf die Kinder und diese auch narzisstische Überhöhung von Kindern und dieses starke Aufpassen und darum letztlich das Kreisen um die Kinder in jeglicher Hinsicht schon zu erhöhten Narzissmus auch führt und der sich dann in solchen Ideologien, Weltanschauungen natürlich gut ausleben lässt. Also ich glaube schon, dass es da einen Zusammenhang gibt." (Esther Bockwyt)
30.29 "Diese depressive Negativspirale, in der man sich in selektiver Wahrnehmung befindet (...) Man braucht es quasi. Also man braucht wieder irgendetwas Neues, was man anprangern kann. Und das leuchtet ja, glaube ich, auch dem psychologischen Leiden ein, dass das an sich nichts ist, was zufrieden macht, sondern eher was aggressiv macht oder depressiv macht und einfach ungesund ist." (Esther Bockwyt)
34.18 "Ich glaube, dass auf ungesunde Bewegungen, die ein gewisses Ausmaß überschreiten, automatisch es so eine Gegendynamik geben wird und sich Menschen auch versuchen, irgendwann daraus zu befreien sozusagen. Und alles, was exzessiv gelebt wird, führt auch zu einer Gegenbewegung letztlich."(Esther Bockwyt)
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