Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung | Gewinnermittlung

#GEWINNERMITTLUNG #BILANZIERUNG

► GRUNDSÄTZE DER BUCHFÜHRUNG

Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sind regeln zur Buchführung und Bilanzierung im Rechnungswesen. Die Aufgabe der Grundsätze liegt im Schutz von Gläubiger und Unternehmenseigner vor unkorrekten Daten.

► MAßGEBLICHLICHKEITSPRINZIP

Das Maßgeblichkeitsprinzip ist in der Bilanzierung zu berücksichtigen und besagt, dass die geltenden Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung bei der Aufstellung der Handelsbilanz auch für die Aufstellung der Steuerbilanz gelten. Eine Ausübung rein steuerlicher Wahlrechte ist nicht auf die Handelsbilanz übertragbar (Öffnungsklauseln).

► FORTFÜHRUNGSPRINZIP

Das Fortführungsprinzip unterstellt die Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Bei der Bewertung von Bilanzposten der Aktiva und Passiva ist von einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit auszugehen.

► EINZELBEWERTUNG

Die Vermögensgegenstände und Schulden sind zum Abschlusstag einzeln zu bewerten. Die Verfahren der Sammelbewertung, Gruppenbewertung und Durchschnittsmethode müssen so angewendet werden, dass sie der Einzelbewertung möglichst nahe kommen.

► PERIODISIERUNGSPRINZIP

Das Periodisierungsprinzip besagt, dass Aufwendungen und Erträge unabhängig von den entsprechenden Zeitpunkten der Zahlungen im Jahresabschluss zu berücksichtigen sind.

► VORSICHTSPRINZIP

Das Vorsichtsprinzip besagt, dass alle Chancen und Risiken der Bilanzierung, die mit der kaufmännischen Geschäftstätigkeit verbunden sind, vorsichtig zu bewerten sind.

► REALISATIONSPRINZIP

Das Realisationsprinzip besagt, dass sämtliche Gewinne aus der laufenden Geschäftstätigkeit erst dann zu bilanzieren sind, wenn sie auch tatsächlich realisiert wurden.

► ANSCHAFFUNGSKOSTENPRINZIP

Das Anschaffungskostenprinzip besagt, dass die Vermögensgegenstände maximal mit dem Einkaufswert bzw. Anschaffungswert oder den Herstellungskosten zu bilanzieren sind.

► IMPARITÄTSPRINZIP

Das Imparitätsprinzip folgt dem Vorsichtsprinzip, das vorrangig dem Gläubigerschutz dient und besagt, dass mögliche Verluste unternehmerischer Tätigkeiten dann bilanziert werden müssen, wenn nur die bloße Annahme des Eintretens besteht.

► NIEDERSTWERTPRINZIP

Das Niederstwertprinzip findet bei der Folgebewertung von Vermögensgegenständen Anwendung (Aktiva).

Strenges Niederstwertprinzip: Das Prinzip ist auf alle Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens anzuwenden, bei dem die fortgeführten Anschaffungskosten und Herstellungskosten den tatsächlichen Wert übersteigen. Der Vermögensgegenstand ist außerplanmäßig abzuschreiben und mit einem geringeren Wert anzusetzen.

Gemildertes Niederstwertprinzip: Das Prinzip ist auf das Anlagevermögen anzuwenden. Hier wird in der Bilanzierung ein Ermessensspielraum eingeräumt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann selbst über die Dauerhaftigkeit einer Wertminderung entschieden werden.

► HÖCHSTWERTPRINZIP

Das Höchstwertprinzip findet bei der Bilanzierung des Fremdkapitals Anwendung (Passiva).

Strenges Höchstwertprinzip: Das Prinzip besagt, dass für kurzfristige Verbindlichkeiten der höhere Wert anzusetzen ist.

Gemildertes Höchstwertprinzip: Das Prinzip besagt, dass für mittelfristige und langfristige Verbindlichkeiten nur dann der höhere Wert anzusetzen ist, wenn die Kurssteigerung von Dauer sein wird. Bei langfristigen Verbindlichkeiten besteht ein Bewertungswahlrecht, dies kann zu Werterhöhungen führen.

► OBJEKTIVIERUNGSPRINZIP

Das Objektivierungsprinzip besagt, dass die Rechnungslegung überprüfbar sein muss, da die Rechnungslegung nach dem Handelsgesetzbuch dem Gläubigerschutz dient. Deshalb obliegt dem Objektivierungsprinzip die subjektive Beurteilung in ihrem Einfluss zu reduzieren.

► STICHTAGSPRINZIP

Das Stichtagsprinzip besagt, dass nur die Geschäftsvorfälle zu berücksichtigen sind, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind.

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