Outdoor Kleidung aus Polyester, Lyocell oder Wolle: Was ist am nachhaltigsten? I Ökochecker

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Funktionskleidung für Sport oder Unwetter besteht meist aus Polyester. Ist das umweltschädlich und gibt es Alternativen?

0:00 Funktionskleidung im Ökocheck
3:34 Funktionskleidung: Dieses Material gibt es
6:32 Funktionskleidung aus Wolle
11:15 Welches Material ist am nachhaltigsten?
15:56 Fazit

FUNKTIONSKLEIDUNG: GESUNDHEITS- UND UMWELTSCHÄDLICH?
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung. Etwa 90 Prozent der Funktionskleidung besteht aus Chemiefasern. Dadurch sind die Kleidungsstücke sehr robust und wasserabweisend.

In den Textilien sind oft per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) enthalten, die die wasserabweisende Funktion bringen. Durch das Waschen der Kleidung gelangt eine Menge dieser Chemikalien in unser Grundwasser und in den Ozean. Schätzungsweise schwimmen in unseren Meeren 1,4 Billionen Mikrofasern. Hauptverantwortlich dafür mit einem Anteil von 35 Prozent ist das Waschen von Kunstfaser-Kleidung.

PFC-Fasern sind nicht abbaubar, das bedeutet, dass sie von Pflanzen und Tieren aufgenommen werden und somit durch die Nahrungskette auch in uns Menschen landen. Es wurde nachgewiesen, dass Mikroplastik krebserregende Stoffe enthalten können und zu Nervenschäden führen können.

NATÜRLICHE MATERIALIEN BEI FUNKTIONSKLEIDUNG BESSER?
Es gibt auch Funktionskleidung aus natürlichen Materialien. Diese sind dann zum Beispiel aus Schafwolle. Ein anderes natürliches Material ist Lyocell, welches auch unter dem Markennamen Tencel bekannt ist. Lyocell wird zwar chemisch aufbereitet, die Basis ist jedoch Holz.

Natürliche Materialien sind atmungsaktiver und angenehmer auf der Haut. Zudem kann man die natürlichen Textilien nachher wieder recyceln und daraus z. B. eine Kissenfüllung machen.

Synthetik ist dagegen bei sportlichen Aktivitäten praktisch, weil es schnell trocknet. Und vor allem für Obermaterialien ist es gut geeignet, da es besonders wasserabweisend ist.

Auch wenn natürliche Materialien wie Lyocell und Wolle ökologische Vorteile haben, gibt es Schattenseiten: Die Wolle stammt oft aus Australien oder Südamerika und hat damit weite Transportwege zur Folge. Wolle von deutschen Schafen ist gröber und deshalb nicht so gut geeignet. Zusätzlich ist zu bedenken, dass Schafe durch Methanausstöße hohe Treibhausemissionen verursachen. Wolle macht momentan nur einen Prozent der Weltfaserproduktion aus. Würde man mehr Wolle von Schafen beziehen wollen, würde das auch einiges mehr an Treibhausemissionen bedeuten.

Problem Mulesing in Australien: Bei Merino-Wolle steht oft die Praxis des Mulesing in der Kritik. Dabei werden den Schafen mehr Hautfalten gezüchtet, um mehr Wolle zu produzieren. In diesen Hautfalten können sich Fliegen und Maden ansiedeln und um das zu verhindern, werden bestimmte Hautfalten einfach ohne Betäubung abgeschnitten.

KAUF UND PFLEGE VON FUNKTIONSKLEIDUNG: WORAUF ACHTEN?
Es gibt mehrere Siegel, auf die man beim Kauf achten kann: Responsible Wool Standard, ZQ Merino und New Merino stehen für mulesing-freie Wolle.

Die strengsten Vorgaben beim Verbot von Chemikalien hat das GOTS-Siegel. Das verbietet Chemikalien bei der Herstellung. Sinnvoll bei Klamotten, in denen auch Kunstfasern verarbeitet sind: Das Bluesign-Siegel. Das findet man auf Produkten, die zu 90 Prozent in zertifizierten Fabriken verarbeitet wurden. Wem soziale Standards wichtig sind, der kann auf Fairwear und ebenfalls auf GOTS achten.

FAZIT
Generell kann man sagen: Synthetik-Fasern eignen sich vor allem dann, wenn man wirklich viel bei Nässe, bei Wind und Wetter unterwegs ist. Wenn man sie gut pflegt, halten sie auch sehr lange. Hier ist es gut, auf PFC-freie Kleidung zu achten. Materialien wie Wolle oder Lyocell haben Vorteile für die Umwelt, können aber nicht ganz so vielseitig eingesetzt werden.

BEISPIELE FÜR UNTERNEHMEN, DIE AUF PFC VERZICHTEN
• Deuter
• Elkline
• Fjällraven
• Hessnatur
• Jeckybeng
• Klättermusen
• Montreet
• Mufflon
• Pyua
• Schöffel
• Tatonka
• Trigema
• Tripple2
• VAUDE

Weiterführenden Links
• WWF (2020): Mikroplastik ist überall. Unter: https://www.wwf.de/themen-projekte/pl...
• Umweltbundesamt (2018): Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Unter: https://www.umweltbundesamt.de/themen...

Credits
Autorin: Simone Mandt, Alexa Schulz
Moderation: Katharina Röben
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann
Bildquelle: SWR

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