EMW R35-3 mit Einzylinder-Viertaktmotor aus dem Eisenacher Motorenwerk.

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#emw #ddr #r35 Der 16 jährige Philipp zeigt uns seine R35 aus den 1950er Jahren. 1937 entwickelte die Bayerischen Motorenwerke die BMW R 35 mit einem Einzylinder-Viertaktmotor, einem Hubraum von 340 cm³ und einer Leistung von 14 PS. Dieses Motorrad war bekannt für seine Robustheit, Widerstandsfähigkeit und überdurchschnittliche Zuverlässigkeit.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde aufgrund der Konzentration der Flugzeugmotorenentwicklung in München die gesamte Motorradproduktion in das BMW-Werk in Eisenach, Thüringen, verlegt. Die Produktion der R 35 wurde 1940 eingestellt, da sie den Anforderungen der Wehrmacht nicht mehr genügte. Am Kriegsende war das Eisenacher BMW-Werk stark zerstört, aber die Maschinen und Teile wurden rechtzeitig in umliegenden Kali-Bergwerken eingelagert. Unter diesen Teilen befanden sich auch genug Komponenten für etwa 1000 BMW R 35, jedoch ohne Rahmen.
Nach dem Ende des Krieges wurde Eisenach Teil der sowjetischen Besatzungszone. Im November 1945 wurde die Produktion als Reparationsleistung an die Sowjetunion wieder aufgenommen. Es wurde angeordnet, aus den eingelagerten Teilen Motorräder herzustellen, wobei der Plan für 1945 die Herstellung von 70 Motorrädern vorsah, tatsächlich wurden jedoch nur 16 Stück produziert. Auf diese Weise konnten 220 BMW R 35 zusammengebaut und an die Sowjetunion geliefert werden.
1946 wurde das Werk in die sowjetische Aktiengesellschaft Awtowelo eingegliedert. Für die Jahre 1946 bis 1948 liegen keine genauen Produktionszahlen vor. Doch bereits 1949 wurden 4250 BMW R 35 in Eisenach hergestellt. Zunächst wurden diese Fahrzeuge nur an Behörden und die FDJ-Interessengemeinschaft Motorsport (später Gesellschaft für Sport und Technik) geliefert, aber ab 1949 waren sie auch für Privatkunden erhältlich.
Aufgrund eines Gerichtsurteils vom 17. November 1950 drohte die Beschlagnahmung, falls in Eisenach weiterhin Fahrzeuge unter dem Namen BMW hergestellt würden. Daher wurde die Beschriftung des Typenschildes geändert, wobei von 1945 bis 1950 die Bayrische Motoren Werke AG (ohne München) und ab 1950 die Automobil-Fabrik der staatlichen Aktiengesellschaft Awtowelo Werk BMW Eisenach als Hersteller angegeben wurde.
Ab Mitte 1951 wurde das Motorrad entscheidend weiterentwickelt. Es erhielt eine Teleskopgabel ohne Faltenbalge, einen neuen vorderen mitfedernden Kotflügel, einen dünneren Lenker mit Außenzughebeln statt Innenzughebeln und Druckfedern am Fahrersattel statt Zugfedern. Zum Jahresende wurde die Gabel mit hydraulischer Dämpfung (Ölstoßdämpfer) ausgestattet und das Getriebe erhielt eine zeitgemäße Fußschaltung.
Im April 1952 wurde die sowjetische Staatliche Aktiengesellschaft Awtowelo aufgelöst und das Werk ging in das Eigentum der DDR über. Aus BMW wurde das Kürzel EMW für das Eisenacher Motorenwerk, und das Firmenemblem änderte sich von einem weißblauen Propeller zu einem weißroten. Das Werk wurde dem IFA-Verbund als volkseigener Betrieb angegliedert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten bereits 17.000 Fahrzeuge, hauptsächlich Motorräder, das Werk verlassen.


Nach der Umbenennung des Werks in EMW im Jahr 1952 wurden weitere Modifikationen an der R-35 vorgenommen, die seitdem als EMW R-35-3 bekannt ist. Der Rahmen wurde verlängert, von 2 auf 3 mm verstärkt und erhielt eine gedämpfte Geradeweg-Hinterradfederung, was auch die Einführung eines neuen Kardangehäuses erforderlich machte. Zudem wurde die Entlüftung des Motors in den Luftfilter verlegt, während bei der ursprünglichen R-35 die Entlüftung über ein Röhrchen zwischen den Stößelschutzstangen direkt in den Motorblock (in Richtung Nockenwelle) führte. Auch die Sättel wurden unterschiedlich gestaltet: Die Awtowelo BMW R 35 hatte zwei Federn an den äußeren Seiten des Ledersattels, während die EMW R-35-3 eine zentrale Feder am Gummisattel aufwies. Weitere Unterschiede waren auch an den Kotflügeln zu finden.
Die Marke EMW endete mit der Einstellung der Produktion der Pkw-Typen 327 und 340/2 sowie des Motorrades R 35/3 im Jahr 1955. In diesem Jahr wurden noch 13.700 EMW R 35/3 produziert. Danach rollte in Eisenach kein Viertaktmotorrad mehr vom Band; der Zweitaktmotor galt als sparsam, leicht und leistungsfähig. Die Motorradproduktion in Eisenach wurde gänzlich eingestellt. Bereits seit 1950 wurde im thüringischen Suhl die modernere AWO 425 mit Viertaktmotor hergestellt.
Es wird angenommen, dass etwa 50.000 bis 66.000 Exemplare der R 35/3 hergestellt wurden, wobei die Quellenangaben hierzu widersprüchlich sind. Insgesamt wurden rund 90.000 Stück der Nachkriegs-BMW/EMW R 35 produziert, von denen etwa 27.000 Stück exportiert wurden.

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