Wenn in stiller Stunde (Hymne Pommern)

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Das Pommernlied, auch das Lied der Pommern genannt, ist ein Lied, das sich in der ehemaligen preußischen Provinz Pommern als die Landeshymne fest etabliert hatte. Es entstand 1851 und geht auf den Theologen und Dichter Adolf Pompe zurück. Als Regionalhymne im Landesteil Vorpommern des Landes Mecklenburg-Vorpommern spielt es auch heute noch eine Rolle im regionalen Liedgut. Eine weitaus größere ideelle Bedeutung hat das Pommernlied aber für die Flüchtlinge und Vertriebenen aus Hinterpommern als Erinnerung an ihre verlorene Heimat.

Auf Ehemaligentreffen wird es daher regelmäßig gesungen.
Die Idee zum Pommernlied kam Gustav Adolf Pompe, Student der Theologie und Philologie in Halle an der Saale, nach eigenen Angaben während einer Wanderung mit mehreren Studenten der christlichen Studentenverbindung Wingolf im Harz: „In irgendeiner Bleibe hätten nacheinander die beteiligten verschiedenen Landeskinder ihre Heimatlieder angestimmt, zwei Pommernsöhne aber hätten mit schmerzlichem Vermissen zugehört.“ Pompe habe dann sogleich den Text zu einem entsprechenden Lied entworfen und seinen beiden Landsleuten präsentiert. Erstmals schriftlich festgehalten findet sich das fünfstrophige Lied in einem Brief Pompes an seine Mutter, datiert auf den 19. März 1852. Die Dichtung wurde 1853 erstmals in der Anthologie „Aus dem Wingolf“ veröffentlicht, in der Gedichte, Studentenlieder und Ansprachen der damals bestehenden Wingolfsverbindungen zusammengetragen wurden. Pompe datiert das Gedicht hier auf das Jahr 1851.
Der Titel des Pommernliedes lautete in der handschriftlichen Fassung „Heimath!“, wurde jedoch bei der ersten Drucklegung geändert in die heute noch gebräuchliche Bezeichnung „Pommernlied“. Weitere Änderungen des Originaltextes waren der Austausch des Wortes „Vaterland“ gegen „Pommerland“ und die Umformulierung der Textzeile „weiße Möwen wiegen in der blauen Höh’“ zu „weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh’“. Der auf diesen Änderungen basierende und noch heute zu der 1818 entstandenen eingängigen Melodie von Freiheit, die ich meine von Karl August Groos.


Text:


Wenn in stiller Stunde
Träume mich umwehn,
bringen frohe Kunde
Geister ungesehn,
reden von dem Lande
meiner Heimat mir,
hellem Meeresstrande,
düsterm Waldrevier.


Weiße Segel fliegen
sich auf blauen See,
weiße Möwen wiegen
sich in blauer Höh’,
blaue Wälder krönen
weißer Dünen Sand;
Pommerland, mein Sehnen
ist dir zugewandt!


Aus der Ferne wendet
sich zu dir mein Sinn,
aus der Ferne sendet
trauten Gruß er hin;
traget, laue Winde,
meinen Gruß und Sang,
wehet leis und linde
treuer Liebe Klang!


Bist ja doch das eine
auf der ganzen Welt,
bist ja mein, ich deine,
treu dir zugesellt;
kannst ja doch von allen,
die ich je gesehn,
mir allein gefallen,
Pommerland, so schön!


Jetzt bin ich im Wandern,
bin bald hier, bald dort,
doch aus allen andern
treibt’s mich immer fort:
Bis in dir ich finde
wieder meine Ruh,
send ich meine Lieder
dir, o Heimat, zu!

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