Bremerhaven (D), evang. Kreuzkirche - Vollgeläute

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In einer elegischen Disposition erklingt das Geläut der Kreuzkirche in Bremerhaven.
Zwischen 1862 und 1863 wurde die erste Kreuzkirche errichtet. Dabei handelte es sich um einen sehr einfach gehaltenen turmlosen Saalbau, der jedoch rasch zu klein für die immer weiter wachsende Anzahl an Gläubigen wurde. Der Architekt Adelbert Hotzen lieferte im Jahr 1875 Pläne für einen Neubau, der bis 1877 erfolgte. Die neue Kirche war nun neugotisch gestaltet und erhielt zudem einen Dachreiter. Sie wurde im September des Jahres 1944 bei einem alliierten Luftangriff zerstört und nicht wieder aufgebaut. Mit dem Bau der dritten Kreuzkirche, die nach Entwürfen von Fritz Berg und Hans Siegers gebaut wurde, begann man im Jahr 1950. Zwei Jahre später war das Gotteshaus fertiggestellt. Lediglich der freistehende Turm kam erst 1962 hinzu, nachdem das Stadtplanungsamt den ursprünglichen Entwurf nicht genehmigt hatte. Das Innere der Kirche ist, wie zu erwarten, sehr schlicht gestaltet. Von der historischen Ausstattung ist nichts erhalten geblieben. Auf der Empore befindet sich eine 1952 von Emanuel Kemper & Sohn errichtete Orgel mit zwei Manualen und 25 Registern.
Vier Glocken befinden sich im Turm der Kreuzkirche. Die Glocke des Vorgängerbaus, über die keine näheren Informationen bekannt sind, wurde vermutlich im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach Kriegsende erhielt die Kirchengemeinde eine Leihglocke aus Groß Weigelsdorf in Niederschlesien. Gegossen wurde sie im Jahr 1744 vom Breslauer Glockengießer Gottfried Schnelrad. Dadurch, dass sie als Septimglocke mit deutlich vertiefter Prime in verhältnismäßig schwerer Rippenkonstruktion gegossen wurde, entfaltet sie einen sehr angenehmen, voluminösen Klang. Sie erhielt dann 1961 Gesellschaft von drei weiteren Glocken, die bei der Glockengießerei Rincker entstanden. Die drei neueren Glocken stehen schlagtontechnisch im Verhältnis zur alten Leihglocke merklich zu hoch, was wohl auf einen Messfehler zurückzuführen ist. Die Disposition des Geläutes legte der damalige Glockensachverständige Alfred Hoppe aus Verden fest. So reiht sich auch dieses Geläut in das Œuvre Hoppes ein, welches zahlreiche musikalisch ausgefallene und dennoch in sich stimmige Geläute vorweisen kann.

Kreuzglocke, Schlagton d'-5, Gewicht ca. 1.610 kg, Durchmesser 1382 mm, gegossen im Jahre 1961 von der Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.

Matthäusglocke, Schlagton g'-4, Gewicht ca. 635 kg, Durchmesser 1021 mm, gegossen im Jahre 1961 von der Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.

Christusglocke, Schlagton a'-5, Gewicht ca. 570 kg, Durchmesser 969 mm, gegossen im Jahre 1961 von der Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.

Taufglocke, Schlagton b'-9, Gewicht ca. 530 kg, Durchmesser 935 mm, gegossen im Jahre 1744 von Gottfried Schnelrad.

Herzlichen Dank an Pastor Götz Weber für die Ermöglichung der Aufnahme!

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