Nagellack-Trend: vegan, natürlich, wasserbasiert – wie gut sind Gitti und Co.? I SWR Ökochecker

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Auf Instagram sind sie der absolute Hype: „grüne“ Nagellacke. Sie werben damit, „vegan“, „all natural“ oder „pflanzenbasiert“ zu sein und mit deutlich weniger Schadstoffen auszukommen als ihre konventionellen Pendants. Aber stimmt das auch? Katharina Röben macht den Check!

0:00 Nagellack im Check
1:27 Nagellack: Folgen für die Gesundheit?
5:50 Free-Lacke im Test
9:39 Wie umweltschädlich ist Nagellack?
14:11 Japanische Maniküre
15:01 Fazit

WIE GEFÄHRLICH SIND KONVENTIONELLE NAGELLACKE?
Nagellacke entstanden ursprünglich als Nebenprodukt von Autolacken. Kein Wunder also, dass hier ein Chemie-Cocktail drinsteckt, den man kritisch beäugen muss. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Duke University haben im Jahr 2015 etwa 3.000 Nagellacke untersucht und in knapp der Hälfte den bedenklichen Weichmacher TPHP gefunden.

Laut Biochemikerin Dr. Ruta Almedom findet man diesen kritischen Inhaltsstoff in den Nagellacken, die heute auf dem Markt sind, eher selten. Dennoch ist bei konventionellen Nagellacken Vorsicht geboten: Manchmal stecken Formaldehyd-Abspalter drin, die den Lack konservieren sollen. Das Problem: Durch eine Reaktion im Produkt kann Formaldehyd entstehen, ein Kanzerogen, das potentiell krebserregend ist!

Außerdem ein Thema: Nitrosamine – das sind auch Kanzerogene. Weil aufgrund von technologischen Bedingungen solche Inhaltsstoffe in Nagellacken zu finden sind, rät die Expertin: Nagellack nicht ewig aufbewahren, denn die Konzentration potentiell gesundheitsgefährdender Stoffe steigt mit dem Alter! Und: Beim Einkauf Apps wie ToxFox vom BUND nutzen – die geben direkt Auskunft, in welchen Nagellacken bedenkliche Stoffe stecken und in welchen nicht.

WIE ENTSORGT MAN NAGELLACK RICHTIG?
Nicht im Restmüll – so viel steht fest! Denn weder Mülldeponien noch Verbrennungsanlagen sind für die korrekte Entsorgung geeignet. Hier besteht nämlich die Gefahr, dass toxische Stoffe austreten und in die Umwelt gelangen können. Daher ist es wichtig: Lackreste am besten sammeln und auf den Wertstoffhof oder zu einem Schadstoffmobil damit. Nur so gelangt der gefährliche Abfall auch in die dafür vorgesehenen Anlagen. In aufwendigen chemisch-thermischen Prozessen wird dort der Lack in verschiedene ungiftige Stoffe umgewandelt, wie z.B. Wasserdampf.

GITTI & CO. – WAS TAUGEN DIE FREE-LACKE?
Viele neue Nagellacke werben aktuell damit, dass einige potentiell schädliche Inhaltsstoffe eben NICHT enthalten sind. Die Spannbreite ist groß: Manche werben mit „3-free“, andere mit „20-free“. Katharina testet die grünen sowie einige konventionelle Nagellacke und stellt nach einer Woche fest: Die „grünen“ Nagellacke halten genauso gut wie die konventionellen Pendants. Aber sind sie wirklich so viel besser für die Umwelt?

HABEN GITTI & CO. IHR GRÜNES IMAGE ZURECHT?
Luise Körner, Chemie-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz erklärt, dass die größten Umwelt-Themen in Sachen konventionellem Nagellack Mikroplastik und hormonell wirksame Schadstoffe sind, die sich negativ auf Wasserorganismen auswirken können.

Tipp: Ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt, ob Mikroplastik enthalten ist. Achtet auf Bezeichnungen mit „Poly…“.

Bei „free“-Nagellacken verzichten Hersteller freiwillig auf bestimmte Inhaltsstoffe. Da die Begriffe aber nicht geschützt sind, gibt es keine Garantie, dass die Produkte wirklich schadstofffrei sind. Generell gilt: Am besten Apps wie ToxFox nutzen, um Schadstoffe zu identifizieren und sich dann für ein Produkt zu entscheiden, das möglichst wenige bedenkliche Stoffe enthält.

Übrigens: Das Label „vegan“ sagt nichts über die Umweltfreundlichkeit von Produkten aus. Tierische Stoffe werden oft durch erdölbasierte Inhaltsstoffe ersetzt.

FAZIT: WELCHER NAGELLACK IST DER BESTE?
Auch bei „free“-Nagellacken sollte man die Inhaltsstoffe vergleichen. Je weniger Schadstoffe enthalten sind, desto besser. Außerdem lohnt es sich, zu wasserbasierten oder pflanzenbasierten Nagellacken zu greifen.

Quellen & weiterführende Links:
• EWG & Duke University Studie: https://www.ewg.org/research/nailed
• Duke-EWG-Studie wurde zuerst veröffentlicht im Environment International Journal, 19.10.2015
• TOXFOX-App: https://www.bund.net/themen/chemie/to...

Autorin: Dina Dada
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann
Bildquelle: SWR

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