Kassel - D - HE - un. Martinskirche: Vollgeläute

Описание к видео Kassel - D - HE - un. Martinskirche: Vollgeläute

Es ist das Geläut der un. Martinskirche in der im westdeutschen Bundesland Hessen gelegenen und kreisfreien Großstadt Kassel zu hören.

Ablauf:
0:00 Führung
5:01 Geläut

Technische Daten der Glocken: https://docdro.id/m8hHcry

Ein herzliches Dankeschön geht an Pastor Dr. Temme und Küster Schleuning für die Ermöglichung der Aufnahme!

Dieses Video hätte ursprünglich am Pfingstsonntag 2019 erscheinen sollen und wurde auf Wunsch der Kirchengemeinde optimiert und neu hochgeladen.

Die Martinskirche wurde im Zuge der Errichtung des Kasseler Stadtteils "Freiheit" ab der Mitte des 13. Jh. bis in die Mitte des 14. Jh. errichtet. Es handelt sich um eine gotische und dreischiffige Hallenkirche, unterteilt in sechs Jochen. Der Bau des damals einzigen Turms (heutiger Südturm) dauerte noch bis 1487. Seit 1526 ist die Martinskirche protestantisch. Auf den damals nur bis zur vierten Etage reichenden und mit einem Flachdach vollendetem Turm wurde später bis 1565 ein oktogonaler Aufsatz mit welscher Haube im Stil der Renaissance aufgesetzt. 1889/92 erfuhr die Kirche eine Umgestaltung im neugotischen Stil. Dabei wurde nun auch der Nordturm errichtet und der Südturm an den Nordturm angepasst. Die Pläne des Umbaus stammten von Hugo Schneider. Im 2. Wk. erlitt die Matinskirche zusammen mit vielen anderen Bauten der Altstadt Kassels schwere Schäden. 1953/58 wurde die Martinskirche wiederaufgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt. Der Zuständige Architekt Heinrich Otto Vogel führte Elemente der Moderne ein und knüpfte sie an die noch vorhandene Altsubstanz der Kirche. Auffällig sind neben den nun unterschiedlichen Dachhöhen von Chor und den Kirchenschiffen u. A. der neue Lettner, der jetzt den Chor von den Kirchenschiffen abtrennt und die modernen Turmaufsätze, die um die alten noch vorhandenen wie eine Verkleidung errichtet wurden. 2000 erfolgte eine Sanierung. Die Martinskirche ist die Predigtstätte des Bischofs der Landeskirche Kurhessen-Waldeck und somit dessen Hauptkirche.
Von Madeleine Dietz stammen die 2010/12 geschaffenen Altar, Kanzel, Ambo und Taufbecken im Hauptschiff.
Seit 2014/17 befindet sich die jetztige Hauptorgel in der Martinskirche. Sie ist ein Werk der Firma Rieger Orgelbau und verfügt über 77 Register auf vier Manualen und Pedal.
Das beeindruckende Epitaph im Nordschiff ist Landgraf Philipp I. und seiner Frau Elisabeth von Sachsen gewidmet. Geschaffen hat es Adam Liquir Beaumont im Jahr 1572 aus dunklem und polierten Marmor und hellgelben Alabaster.
Das 1936 von Karl Hofer kreierte Gemälde mit dem Motiv "Der heilige Martin" im Nordschiff stand damals im starken Kontrast zum Menschenbild der NS-Diktatur und durfte somit erst nach dem Krieg wieder gezeigt werden.
Die Motivfenster der Kirche wurden nach Plänen von Hans Leistikow realisiert.
Mehrere gläserne und bunt beleuchtete Spruchtafeln bilden das Kunstwerk "Über die Stille", geschaffen von Christina Kubisch 1997, von welcher auch die Beleuchtung der Kirche aus der gleichen Zeit stammt.
Zum Johann-Sebastian-Bach-Jubiläumsjahr 2000 wurde eine Klangsteinskulptur mit Klangstäben aus Serpentin angeschafft.
Die als Schwalbennesterorgel ausgeführte Chororgel hat die Firma Hammer 1957 gefertigt. Das Instrument verfügt über zehn Register auf elektrischen Kegelladen.
Eines der Epitaphe im Chor ist der Landgräfin Christina gewidmet. Sein Erschaffer war Philipp Soldan und das Erschaffungsjahr war 1550.
Die Geschichte des Geläuts der Martinskirche ist bis heute nicht vollstens geklärt. Im 15. Jh. hingen drei Glocken offen auf dem Dach des Turms. Mit dem Bau des Aufsatzes 1565 kam die 1441 gegossene erste Osanna-Glocke dazu, die einst in der 1526 abgebrochenen Cyriakuskirche in Kassel hing. Später wurde die Osanna eingeschmolzen und durch eine neue gleichnamige Glocke ersetzt, gegossen von der Kasseler Firma Henschel & Sohn. Im 2. Wk. stürzte die Glocke nach mehreren Bombenschäden nach unten. Heute ist die beschädigte Glocke in der Kirche zu betrachten. Als würdigen Ersatz für das verloren gegangene Geläut schuf die Firma Rincker das heutige siebenstimmige und insgesamt ca. 14.230 kg schwere Geläut, welches zu den größten Nordhessens zählt. Die Uhrschelle im Südturm wurde 1511 von Hans Kortrog gegossen und befand sich einst im Altstädter Rathaus von Kassel. Die Schelle verrichtete ihren Dienst bis 2000. Seit diesem Jahr wird ihre einstige Funktion von der Vaterunserglocke mitübernommen.

Quellen: Glockengießerei Rincker, Literatur und Website der KG, Orgel Databank
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Stadtarchiv (Rückansicht nach 1892), Website und Literatur der KG (übrige alte Aufnahmen)
Musik: Improvisation von Op. 60 von Max Reger, gespielt von Jaco van Leeuwen an der Müller-Orgel von St. Bavo in Haarlem

Комментарии

Информация по комментариям в разработке