Sapir Whorf Hypothese - Sprache beeinflusst Denken

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Benjamin Lee Whorf hat zusammen mit den Ideen von Edward Sapir so in etwa vor 100 Jahren die Hypothese entwickelt, dass Sprache und Denken sehr eng zusammengehören und sich gegenseitig beeinflussen.

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Quelle:
- STARK-Redaktion, Team. (2019). Abi auf einen Blick! Deutsch Nordrhein Westfalen 2021 (1. Aufl.). München, Deutschland: Stark Verlag GmbH.

0:00 Einleitung
0:49 Sprache beeinflusst Denken
1:14 Hopi
2:05 Pirahã
3:00 Lernheft STARK
3:38 Experiment
5:02 linguistisches Relativitätsprinzip
5:40 linguistischer Determinismus
6:12 Weiteres im Lernheft STARK

Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir hatten also die Vermutung, dass Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen, auch unterschiedlich denken. So eine Theorie muss natürlich bewiesen werden und Whorf hat das anhand der Sprache der Hopi-Indianer versucht, die in Nordamerika wohnen. Ihre Sprache unterscheidet sich sehr stark von unseren europäischen Sprachen und demnach hat er gehofft, dass er auch deutliche Unterschiede im Denken dieser Menschen finden könnte. Er hat herausgefunden, dass in der Hopi-Sprache anders mit Zeit umgegangen wird, als wir es tun. Er konnte zum Beispiel keine Wörter für „gestern”, „heute” oder „morgen” finden. Die Hopi besaßen keinen Kalender und wussten auch selber nicht, wie alt sie waren. Allerdings musste in der Zwischenzeit vieles, was Whorf herausgefunden hat, korrigiert werden, einiges scheint aber tatsächlich an seiner Hypothese zu stimmen.

Im Laufe der Zeit wurden viele weitere Experimente durchgeführt und Sprachen untersucht, um Beweise für die Sapir-Whorf-Hypothese zu sammeln. Spannend finde ich zum Beispiel auch, dass die Pirahã-Indinaner, ein indigenes Volk im Amazonasgebiet, ein ganz anderes Verständnis von Zahlen haben. Sie habe nur Wörter für „eins”, „zwei” und „viel”, wenn überhaupt. Eventuell haben sie sogar nur einen Begriff für „wenig“ und einen für „viel“. Das kann man nicht genau sagen. Das hat zur Folge, dass sie Probleme haben, größere Mengen fest zu stellen. Wenn man z.B. zehnmal gegen eine Tür klopft, und sie sollen genauso oft zurückklopfen, dann verzählen sie sich. Für uns kaum vorstellbar, denn wir denken ständig in Zahlen und Mengen. Eine logische Schlussfolgerung ist somit auch, dass die Pirahã anders denken müssen, wenn ihre Sprache ohne Zahlen auskommt. Das bestärkt die Hypothese, dass Sprache einen Einfluss auf das Denken hat.

Noch ein Experiment möchte ich dir aber vorstellen und du kannst direkt mitmachen. Stell dir einmal eine Brücke vor. Beschreibe diese Brücke jetzt bitte mit Adjektiven. Du kannst auch kurz auf Pause drücken. Vielleicht hast du Begriffe gewählt wie: „elegant", „schön", „zerbrechlich", „friedlich", „schlank"… Spanisch sprechende Testpersonen haben zum Begriff „el puente“ allerdings Begriffe genannt wie: „stark", „groß", „gefährlich", „lang", „fest". Dieser Versuch wurde oft wiederholt und aufgefallen ist, dass bei allen Wörtern, bei denen das grammatische Geschlecht nicht dem spanischen Geschlecht entspricht, unterschiedliche Adjektive genannt wurden. Auf Deutsch „die Brücke“ und auf Spanisch „der Brücke“. Zudem wurden bei den weiblichen Substantiven auch eher Adjektive genannt, die in unserer Kultur eher „weibliche Eigenschaften“ sind. Bei den männlichen genau andersrum. Ein weiteres Versuchswort war z.B.: „der Schlüssel“, Spanisch: „la llave“, also „die Schlüssel.

Unser Denken über Objekte, welchen Eigenschaften wir ihnen zuordnen, wird also durch das grammatische Geschlecht, dass diese Objekte haben, beeinflusst. Sprache beeinflusst also in gewisser Weise unser Denken.

Gut, an dieser Stelle sollte dir jetzt klar sein, was mit „Sprache beeinflusst Denken“ gemeint ist. Genau genommen liegen dieser Hypothese aber zwei Thesen zugrunde. Erstens das linguistische Relativitätsprinzip und zweitens der linguistische Determinismus.

Das ling. Relativitätsprinzip besagt, dass Sprecher, die unterschiedliche Sprachen sprechen, die Welt auch anders wahrnehmen. Jemand, der mit Spanisch als Muttersprache aufgewachsen ist, nimmt also die Welt ein klein bisschen anders wahr als jemand, der mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen ist.

Der ling. Determinismus besagt, dass unsere Sicht auf die Welt von unserer Sprache begrenzt, also determiniert wird. Was man denken kann, ist also durch Sprache limitiert. Das klingt jetzt ziemlich hart, aber bedeutet auch, dass wenn man mehr Sprachen kennt, man dementsprechend mehr von unserer Welt verstehen kann. Eine Sprache zu lernen bedeutet also nicht nur, dass man sich verständigen kann, sondern auch, dass man die Welt besser lernt zu verstehen. Ein sehr schöner Gedanke, finde ich.

Zum Abschluss möchte ich euch mitgeben, dass die Sapir-Whorf-Hypothese nicht unumstritten ist. Es wird teilweise noch heftig darüber diskutiert.

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