Bio-, Weide- oder Heumilch - Welche Milch ist die beste Wahl? I Ökochecker SWR

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Deutschland ist auf Platz 4 der Top Milcherzeuger weltweit – hinter den USA, Indien und Brasilien. Hierzulande werden jedes Jahr rund 31 Millionen Tonnen Milch gemolken. Wenn man sich überlegt, dass wir pro Kopf im Jahr knapp 49 Liter Milch trinken und eine Kuh im Durchschnitt 8.400 Liter gibt, dann reicht ihre Milch also für 171 Menschen.

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WELCHE MILCHSORTEN GIBT ES?
Im Supermarkt finden wir eine Vielzahl von Bezeichnungen auf den Milchpackungen: Landmilch, Alpenmilch, Heumilch, um nur einige wenige zu nennen. Wo liegen die Unterschiede? Fakt ist, die Begriffe Landmilch und Alpenmilch sagen gar nichts aus. Die Begriffe sind nämlich nicht geschützt und garantieren deshalb auch nichts. Anders ist es bei der Weidemilch. Der Begriff ist geschützt, hier müssen Kühe 120 Tage auf der Wiese stehen, damit auf der Packung das Weidemilch-Siegel „pro Weideland“ stehen darf. “Heumilch“ darf man eine Milch auch nicht einfach so nennen. Hierbei handelt es sich um ein EU-Herkunftsabzeichen, das zertifiziert, dass die Milchproduzenten bestimmte Standards erfüllen müssen. Hierbei geht es vor allem ums Futter. Die strengsten Kriterien hat übrigens Bio-Milch. Hier müssen sich die Bauern an strikte Vorgaben bezüglich Klima- und Umweltschutz bzw. Tierwohl halten. Am strengsten sind die Kriterien der Bio-Verbände, z.B. Demeter.

WIE GEHT NACHHALTIGE MILCH?
Das Hauptumweltproblem bei der Milch ist die Kuh selbst. Das Methan aus der Rinderhaltung macht 3,6 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen aus. Auch spielt das Thema Biodiversität mit. Eine zu homogene Weide führt zu Übersäuerung und zu Artenschwund. Im Nordwesten Deutschlands sind für Weiden oftmals Moore trockengelegt worden, was den im Boden gebundene Kohlenstoff freigesetzt hat. Kann man den ökologischen Fußabdruck von Milch denn überhaupt verringern? Ja, sagt Kirsten Wiegmann, Geoökologin beim Öko-Institut. Zum Beispiel, indem die Gülle luftdicht verschlossen wird, um den Ammoniak- und Methanausstoß zu verringern.
Wichtig sei auch die Standortangepasstheit. Man solle das Potenzial des Standorts gut ausnutzen und Biodiversität fördern. Außerdem sei der Verzicht auf Importfuttermittel (die oft aus Soja bestehen) – Stichwort Regenwaldrodungen – und ein geringer Einsatz von Konzentratfutter sinnvoll. Besser sei Raufutter (im Sommer: grasbasierte Frischpflanzen, Klee- und Luzerne-Gras und auch Heu oder Silage aus Gras und Kleegras, Winter: Gras und Heu, manchmal auch Heu aus Klee- oder Luzernegras). Weniger Kraftfutter bedeutet weniger Landnutzung für Getreidefelder und weniger Energieaufwand in der Herstellung. Das spart CO2. Für die Verbraucher*innen heißt das: Auf Heumilch oder zertifizierte Weidemilch setzen.

FAZIT: WELCHE MILCH SOLLS SEIN?
Obwohl Bio-Milch allein mit Blick auf die Klimabilanz nicht besser abschneidet als konventionelle Milch, z.B. weil die Produktionsmenge pro Kuh einfach geringer ist, sollte man vor allem vor dem Hintergrund Tierwohl eher zur Bio-Milch greifen. Gut sind darüber hinaus zertifizierte Heumilch oder Weidemilch. Wenn die Milch dann noch regional und in einem Getränkekarton erworben wird, dann hat man schon einiges richtig gemacht.

Quellen:
► BMEL „Konsummilch: Herstellungsmenge und Verbrauch pro Kopf 2020 leicht angestiegen“(2020), Online unter: https://bit.ly/3teIQkC
► Ifeu „FKN Ökobilanz“ (2018) *In der Ökobilanz 2018 zu Getränkeverpackungen des IFEU-Instituts lagen Fehler hinsichtlich der Transportwege von Mehrwegglasflaschen vor. (Hier wurde mit längeren Wegen gerechnet, die durch Missverständnisse bei der Interpretation eines Gutachtens entstanden.) Tatsächlich gibt es bei Mehrwegsystemen mit Milch-Glasflaschen in Deutschland regionale Unterschiede hinsichtlich deren Effizienz. In manchen Regionen sind die Mehrwegsysteme sehr funktional und damit auch aus dem Aspekt der Nachhaltigkeit die bessere Alternative. In anderen Regionen müssen hingegen weite Wege zurückgelegt werden, damit die Flaschen wiederverwendet werden können. In diesen Fällen schneidet der Getränkekarton besser ab. ► Die Studie von 2018 wurde schließlich überarbeitet und ist nun hier zu finden: https://www.getraenkekarton.de/wp-con...
► Berichte über Landwirtschaft „CO2-Fußabdrücke für Milch und Milchprodukte“, Online unter: https://bit.ly/3uOzWdT

Autorin: Dina Dada
Schnitt: Joshua Wolfsteiner
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann, Holger Conzelmann
Bildquelle: SWR

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