Nürnberg-St. Johannis ev. Friedenskirche Geläutevorführung

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In Fachkreisen ist das Geläute der Nürnberger Friedenskirche durchaus bekannt, obwohl es völlig zu Unrecht immer noch ein wenig im Schatten des Geläutes der Lorenzkirche steht. Es kann zu den schönsten deutschen Großgeläuten gezählt werden und sich ohne weiteres mit vielen Domgeläuten messen.

Die im Jahre 1928 eingeweihte Friedenskirche besaß bei ihrer Einweihung ein stattliches aus 5 Glocken bestehendes Geläute der Gießerei Schilling in Apolda. Die Friedensglocke wurde 1928 wegen eines Gussfehlers nochmal in schwererer Rippe gegossen (1b).

Grunddaten des alten Geläutes:

1 Friedens fis° 2250 7753 Schilling & Söhne, Apolda 1927
1 b Friedens fis° - 3 2343 8330 Schilling & Söhne, Apolda 1928
2 St. Johannis h° 1770 2932 Schilling & Söhne, Apolda 1927
3 Luther dis’ 1300 1389 Schilling & Söhne, Apolda 1927
4 Bet fis’ 1080 791 Schilling & Söhne, Apolda 1927
5 Kindergottesdienst gis’ 960 538 Schilling & Söhne, Apolda 1927

Alle Glocken mussten 1942 abgeliefert werden, die 4 „kleineren“ Glocken wurden eingeschmolzen. Die Friedensglocke wurde1948 in einem Glockenlager in Kall (Eifel) wieder aufgefunden – sie war wegen ihrer Größe und der damit verbundenen Transportschwierigkeiten von der Einschmelzung zurückgestellt worden und dann in Kall liegen geblieben. Nach der Sicherung des Turmes wurde sie 1949 wieder aufgehängt und versah bis 1959 alleine ihren Dienst. Am 17.02.1959 goß F. W.Schilling aus Heidelberg 10 meisterhafte neue Glocken in teilweise überschweren Rippen dazu, die Glockeneinholung war am 23.05., das erste Läuten erfolgte am Kirchweihfest zu Johannis 1959. Die Disposition erstellte der bayrische Orgel- und Glockensachverständige Pfarrer Johannes G. Mehl, der eine Vorliebe für Westminster-Dispositionen hatte, beinhaltet die Disposition sogar zwei Westminster-Motive (auf fis° und h°). Alle Glocken hängen in dem riesigen Backsteinturm auf einer Ebene im Stahlstuhl an Holzjochen, lediglich die Friedensglocke an einem geraden Stahljoch. Etwa Anfang 1992 bekam die Friedensglocke einen Sprung, woraufhin sie bis 1995 stillgelegt wurde. Im Sommer 1995 wurde sie geschweißt und läutete am 05.11.1995 erstmals offiziell wieder. Leider wurde damals versäumt, sie auch an ein Holzjoch zu hängen und mit einem neuen Klöppel zu versehen, dennoch entwickelt sie einen warmen, fülligen Klang. Jeden Freitag um 15 Uhr kann man sie alleine zur Todesstunde Jesu Christi hören, das Plenum ist seit der neuen Läuteordnung nur noch ganz selten zu hören, Teilmotive auf fis° gibt es überhaupt keine.

Am 23.07.2000 fand zum Palmplatzfest vor dem Gottesdienst eine Geläutevorführung mit folgendem Programm statt:

Block I: fis’+fis’’+e’’+cis’’+h’ in (fis’)+gis’+h’+cis’’+e’’ übergehend
Block II: e’+e’’+cis’’+h’+gis’ in (e’)+fis’+gis’+h’+e’’ übergehend
Block III: dis’+fis’’+e’’+cis’’+h’+fis’ in (dis’)+e’+fis’+gis’+cis’’ übergehend
Block IV: cis’+e’’+cis’’+h’+gis’+e’ in (cis’)+dis’+e’+fis’+gis’+cis’’ übergehend
Block V: h°+fis’’+e’’+h’+gis’+fis’+dis’ in (h°)+cis’+dis’+e’+fis’+gis’+h’ übergehend
Block VI: fis°+fis’’+e’’+cis’’+h° in (fis°)+cis’’+h’+gis’+fis’+e’+h° übergehend
VII. Plenum

Technische und musikalische Daten:

1 Friedens fis° - 3 F + 1 fis° - 2 a° - 1 his° - 1 fis’ - 3 2343 8330 Schilling & Söhne, Apolda 1927
2 St. Johannis h° - 2 H - 2 h° - 2 d’ + 1 fis’ - 2 h’ - 2 1693 3523 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
3 Luther cis’ - 2 cis° - 2 cis’ - 2 e’ ± 0 gis’ - 2 cis’’ - 2 1487 2270 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
4 Bischof-Meiser dis’ - 1 dis° - 2 dis’ - 1 fis’ + 1 ais’ - 2 dis’’ - 1 1317 1588 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
5 Kindergottesdienst e’ - 3 e° - 3 e’ - 2 g’ ± 0 h’ - 2 e’’ - 3 1237 1280 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
6 Bet fis’ - 2 fis° - 2 fis’ - 2 a’ + 2 cis’’ - 2 fis’’ - 2 1185 1126 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
7 Lazarus Spengler gis’ - 2 gis° - 3 gis’ - 2 h’ + 1 dis’’ - 2 gis’’ - 2 1047 794 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
8 Martin Schalling h’ -2 h° - 2 h’ - 2 d’’ ± 0 fis’’ - 2 h’’ - 2 964 663 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
9 Sigismund von Birken cis’’ - 2 cis’ - 3 cis’’ - 2 e’’ ± 0 gis’’ - 3 cis’’’ - 2 852 454 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
10 Georg-Philipp Harsdörffer e’’ - 2 e’ - 2 e’’ - 2 g’’ + 1 h’’ - 3 e’’’ - 2 711 258 F.W.Schilling, Heidelberg 1959
11 Veit Dietrich fis’’ - 2 fis’ - 2 fis’’ - 2 a’’ + 1 cis’’’ - 3 fis’’’ - 2 630 176 F.W.Schilling, Heidelberg 1959

Quellen: Dieter Schmidt: Das Nürnberger Glockenbuch S. 59-61, Wikipedia
Tonaufnahme: B.S.
Foto: Wikipedia CC BY-SA 3.0, von Aarp65

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