Lebensmittel und Energie: Wie funktioniert Selbstversorgung? | Die Story | Kontrovers | BR24

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In Zeiten von Inflation und Ukraine-Krieg versuchen offenbar immer mehr Menschen, sich selbst zu versorgen. Mit Lebensmitteln oder auch Energie. Wir treffen Selbstversorger, die zeigen, wie ein autarkes Leben funktioniert.

Noch liegt Schnee auf dem Beet von Karina Grellner. Trotzdem können sie und ihr Mann hier auch im Winter ernten: Lauch, Pastinaken, Portulak. Bis vor kurzem sogar noch Rote Bete und Karotten. Familie Grellner lebt in Mittelfranken ihren Selbstversorger-Traum. Ein Hektar groß ist ihr Hof, dazu kommen noch Acker und Weideflächen. Vor vier Jahren kauften sie und ihr Mann Norbert den Hof, mit dem Ziel, ein bisschen so zu leben wie früher ihre Großeltern.

Die Grellners bauen Obst, Gemüse und Getreide an, haben Bienen, Hühner, Laufenten gegen die Schneckenplage, Schafe für die Weidepflege – und zwei eigene Weiher. Beide waren verschlammt, als die Familie das Grundstück kaufte.
Einen Weiher haben sie inzwischen wieder auf Vordermann gebracht: "Das ist schon viel Wert, wenn man heutzutage eigenes Wasser hat. Fisch ist ein hohes Gut, darum haben wir gesagt: Das muss man nutzen – und zuerst geschaut, dass wir einen Weiher wieder in Betrieb nehmen konnten. Und da haben wir jetzt unsere Forellen drin und freuen uns schon auf Karfreitag," erzählt Norbert Grellner.

Von Fischen oder wie man einen Weiher anlegt, hatten weder Norbert noch Karina Grellner vorher eine Ahnung. Ihr Motto: Einfach ausprobieren und von denen lernen, die es bereits können. "Wir haben hier auch ortsansässige Vereine, zum Beispiel den Fischereiverein. Dasselbe mit Imkerei: Da sind wir auch überall Mitglied, auch bei den Weidetierhaltern. Da vernetzt man sich auch untereinander." erzählt Norbert Grellner. Für Norbert und Karina Grellner ist die Entscheidung, Selbstversorger zu werden, längst eine Lebenseinstellung geworden.

Das nächste Ziel auf dem Selbstversorgerhof Grellner ist es, energieautark leben zu können. Norbert Grellner hat schon eine Idee: "Ein Photovoltaik-Zaun ist als nächstes in Planung. Wir müssen unsere Weiden ja einzäunen." Informationen holt sich die Familie Grellner unter anderem auch bei anderen Selbstversorgern im Netz, wie bei Florian Rigotti aus Fuchstal bei Landsberg am Lech.

Rigotti ist inzwischen ein YouTube-Star unter den Selbstversorgern, hat 290.000 Abonnenten auf dem Kanal. Dort zeigt und erklärt er, wie er sein Selbstversorgerleben gestaltet. Tipps gibt es rund um den Garten, Nutztiere, Aussaat und Einkochen. Doch seit einem Jahr schnellen die Klicks besonders beim Thema Energie nach oben.

"Die Sorgen waren schon da, wie bei mir auch einfach die Angst zu haben wo geht das hin mit 'ner Energiekrise, wie hoch werden die Preise von Gas, Öl, Pellets, Brennholz? Ist ja alles unglaublich gestiegen. Das hat's schon einige wachgerüttelt, die gesagt haben ich will mich ein bisschen mehr Selbstversorgen.“ Florian Rigotti, Selbstversorger-YouTuber
Sein Mittel gegen Krisenangst: Sich möglichst breit aufstellen. Rigotti hat bereits eine Solarthermieanlage auf dem Hausdach für sein Heißwasser, eine Photovoltaikanlage auf dem Garagendach für Strom, sowie eine Pelletheizung und einen Grundofen.

Besonders in Zeiten von Pandemie, Krieg, Inflation und Energiekrise hat der Trend zur Selbstversorgung zugenommen. Ein Einkauf im Supermarkt ist heute 20 Prozent teurer als noch vor eineinhalb Jahren. Eine Entwicklung, die sich noch einige Zeit halten wird, schätzt der Branchenexperte für den Lebensmittel-Einzelhandel Patrick Höppner vom ifo-Institut.
"Die Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen erwarten überwiegend, dass die Preise weiter steigen. Auch wenn jetzt in der letzten Zeit zum Beispiel bestimmte Produkte wieder etwas günstiger geworden sind ist trotzdem zu erwarten, dass in den nächsten Monaten der Preis bei Lebensmitteln auch weiter etwas erhöht bleibt." Patrick Höppner, ifo-Institut

Ein Selbstversorgerleben wie es Karina und Norbert Grellner führen ist von solchen Preis-Entwicklungen weitestgehend nicht betroffen. Mit viel harter Arbeit der vergangenen Jahre haben sie sich Fähigkeiten angeeignet, die sie in Krisenzeiten unabhängiger machen. In den Supermarkt geht die Familie nur alle drei Monate: für Schokolade und Toilettenpapier.



Autorin: Christine Schlech

Aus der Kontrovers-Sendung vom 12.3.2023

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