Bundesumweltministerium - Auszeichnung für innovative Flaschenabfülltechnik

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Der „Deutsche Innovationspreis für Klima und Umwelt", verliehen vom Bundesumweltministerium in Berlin, geht in diesem Jahr nach Südbaden, genauer gesagt nach Teningen bei Freiburg. Hier sitzt ein kleines Unternehmen, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Befüllen von Getränkeflaschen zu revolutionieren und umweltschonender zu gestalten. Die Leibinger GmbH erhält den Preis als einziger Gewinner in der zweiten von insgesamt fünf Kategorien heute. Abend gegen 18 Uhr in Berlin aus den Händen von Bundesumweltminister Peter Altmaier.

Geschäftsführer und Inhaber ist der 34-jährige Benedikt Leibinger. Dem Jungunternehmer hat es schon länger aufgestoßen, dass für das Befüllen von Getränkeflaschen bis heute ein veraltetes Verfahren verwendet wird: Die wenig klimafreundliche CO²-Methode. Cola, Limonade, Minderalwasser und Bier werden nämlich nicht einfach nur in leere Glas- oder PET-Flaschen gefüllt; zuvor werden diese grundsätzlich zu mindestens 90 Prozent mit einem sogenanntem Spanngas' - in der Regel Kohlendioxid - aufgefüllt, damit die kohlensäurehaltigen Getränke nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen; in dem Fall drohten Oxidation und eine deutlich kürzere Haltbarkeit. Je nach Flaschenart werden zum Beispiel weltweit bei der Bierabfüllung 220 bis 600 Gramm CO² je Hektoliter ‚verbraucht' und damit freigesetzt.

Leibingers Lösungsansatz ist ebenso simpel wie einleuchtend: Der kleine Hersteller für Abfüllanlagen presst einen flaschengroßen Ballon in das Getränkebehältnis. Dieser Ballon besteht aus einem thermoplastischen Elastomer (verformbares Gummi), das vollständig recycelbar ist und nur ein Mal am Tag ausgetauscht werden muss. Der Ballon wird mit einfacher Umgebungsluft bis an die Innenwände der Flasche aufgeblasen (oder andersherum durch ein Vakuum gedehnt); dann wird die Flüssigkeit in den Zwischenraum zwischen Ballon und Flasche gefüllt - bis der Ballon schließlich durch den Fülldruck entleert und die Hülle wieder der Flasche entzogen ist. Dieser Vorgang klingt komplex, macht aber nicht nur das schädliche CO2 restlos überflüssig - er erlaubt auch einen vier bis zehn Mal schnelleren Abfüllvorgang und bietet hierbei einen 95- bis 99,9-prozentigen Luftausschluss. Die Befüllung wird so durch die Gas- und Zeiteinsparung nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich billiger.

Das Bundesumweltministerium, beraten durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), begründet die feierliche Verleihung des Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) in der Kategorie „02 / Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz" mit folgenden Worten: "In Teningen, am Rande des Schwarzwaldes, sind die wohl innovativsten Flaschenfüller Deutschlands zu Hause. Eine Erfindung aus dem Hause Leibinger macht es möglich, Getränkeflaschen nicht nur schneller und damit wirtschaftlicher zu befüllen. Das sogenannte Balloon-Style®-Verfahren der Leibinger GmbH kommt im Gegensatz zur herkömmlichen Flaschenfüllung ganz ohne CO² aus -- und leistet damit einen wichtigen
Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz. [...] Durch die Ballon-Erfindung aus dem
Schwarzwald ließe sich weltweit die Emission von einigen Millionen Tonnen CO² vermeiden."

Noch ist die Leibinger GmbH mit rund fünfzehn Mitarbeitern und zwei Millionen Euro Jahresumsatz ein kleines Unternehmen, das zum Beispiel den Sekthersteller Deutz & Geldermann in Breisach beliefert. Ab 2014 sollen jedoch die ersten LEIBINGER®-Füller mit der revolutionären Balloon-Style®-Technologie ausgeliefert werden. Diese neue Art der Getränkeabfüllung könnte den Erfinder Benedikt Leibinger und seine Leute in kürzester Zeit zu einem weltweit beachteten Unternehmen anwachsen lassen. Schaden wird es dabei auch nicht, dass sich Leibinger mit seinen Getränkeabfüllmaschinen in Sachen Hygiene und Reinigung verbindlich den Anforderungen der „European Hygienic Engineering & Design Group" (EHEDG) verpflichtet hat.

Die Leibinger GmbH besteht erst seit 2008, ging jedoch aus dem 1909 in Mannheim gegründeten Traditionsunternehmen „Winterwerb, Streng & Co." hervor. Der Jungunternehmer und studierte Vertriebsingenieur Benedikt Leibinger sieht nun, befeuert durch die Preisverleihung in Berlin, einer neuen Zeitrechnung für seine kleine Firma entgegen: „Das ist einfach genial, dass wir diesen Preis erhalten. Das Besondere daran ist, dass dieser Preis keine Marketinggaudi ist, sondern hoch seriös. Andere Preisträger sind zum Beispiel Unternehmen wie Daimler oder BASF mit ihren großen Budgets für Forschung und Entwicklung. Wir konnten die neuen Ballonfüllmaschinen nur entwickeln, weil meine Familie an uns geglaubt und uns finanziell unterstützt hat. Dafür bin ich unendlich dankbar."

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