MOCKAVA Bahnhof mit zwei Spurweiten. Nato-Züge in der Suwałki-Lücke. Taigatrommeln – Hrvatske vojske

Описание к видео MOCKAVA Bahnhof mit zwei Spurweiten. Nato-Züge in der Suwałki-Lücke. Taigatrommeln – Hrvatske vojske

Russischer Treibstoff, Taigatrommeln und Nato-Militärtransporte durch die Suwałki-Lücke. Wir besuchen den litauischen Grenzbahnhof Mockava.
Es ist morgens, 10.45 Uhr. Wir befinden uns in Litauen am westlichen Zufahrtsgleis zum Bahnhof Mockava. Der Kesselwagenzug, der uns gerade passiert, kommt aus dem knapp acht Kilometer Luftlinie entfernten Polen. Die Kesselwagen scheinen mir leer zu sein. Hier in Mockava betreibt der polnische Mineralölveredler und Tankstellenbetreiber Orlen ein großes Tanklager. Dort werden die Kessel dann wohl befüllt.
Der Bereich hier ist als die sogenannte Suwałki-Lücke bekannt. So wird das Gebiet um die Grenze zwischen Litauen und Polen von der Nato bezeichnet. Es ist die einzige Landverbindung der baltischen Staaten mit der EU und den anderen Nato-Mitgliedern. Es ist das etwa 66 Kilometer breite Terretorium zwischen der russischen Exklave Kaliningrad, dem früheren deutschen Königsberg, und Weißrußland. Benannt wurde die Lücke nach der polnischen Stadt Suwałki.
Etwa eine Stunde und 45 Minuten später kommt die polnische Diesellok wieder bei uns vorbei. Jetzt hat sie deutlich mehr zu tun, denn die Kesselwagen, die sie in Mockava übernommen hat, sind wohl voll und schwer.
In westlicher Richtung nach Polen führt von Mockava aus ein Normalspurgleis. Nach Osten verläuft ein Vierschienengleis bis zum nächsten Bahnhof Šeštokai, wo es sich in Normal- und Breitspur trennt.
Ich bin jetzt mit der Kamera auf den Bahnsteig 2 des Personenbahnhofs von Mockava umgezogen. Hier fällt als erstes eine grüne Doppellokomotive auf, die wohl auf Arbeit wartet, denn es ist jemand an Bord.
Die beiden Gleise links vom Bahnsteig haben russische Breitspur, die rechten sechs sind normalspurig. Ins Orlen-Tanklager führen von Westen kommend zwei Gleise. Eines normal, das andere breit.
Aus dem Osten kommend läuft auf dem breitspurigen Gleis 1 ein zweiteiliger Dieseltriebwagen vom Typ 630MiL ein. Der Triebwagen ist Teil der täglichen Verbindung von Vilna nach Krakau. Laut Fahrplan sollte er um 14.41 Uhr ankommen. Aber was sind drei Minuten Verspätung, da sind wir in Deutschland Schlimmeres gewohnt.
Die Stimmen, die wir hören, stammen von den Soldaten einer kroatischen Einheit, die nach sechs Monaten Dienst im Baltikum auf dem Weg nach Hause sind. Sie stehen hier schon fünf Stunden in praller Sonne und warten auf ihre polnische Lok.
Mit etwas mehr als 13 Minuten Verspätung trifft dann auch der Anschlußzug von PKP Intercity ein. Gezogen wird er von einer beim polnischen Hersteller Pesa angemieteten 2280 kW starken Diesellok vom Typ Gama. Die Loks sind nur für Polen zugelassen.
Im letzten Jahr konnte der polnische Zug auf dem im Rahmen des Projekts Rail Baltica verlegten Normalspurgleis schon direkt bis ins litauische Kaunas fahren. Der Verkehr wurde aber wegen fehlender litauischer Zulassungen für die polnischen Triebfahrzeuge wieder eingestellt.
Insgesamt geht hier im Bahnhof Mockava alles recht gemächlich vor sich. Auch die Rangierer haben nicht viel zu tun. Zwischen den Einsätzen an den Zügen sitzen sie meist auf dem Bahnhofsparkplatz in ihren privaten Autos und dösen vor sich hin.
Der zuerst angekommene Dieseltriebwagen von LTG Link fährt auch als erster wieder. Mit nur zwei Minuten Verspätung verläßt er Mockava in Richtung Vilna.
Ebenfalls mit zwei Minuten Verspätung fährt dann auch der polnische Intercity, der nach einem polnischen See in der Litauischen Seenplatte den Namen Hańcza trägt, in Richtung Krakau ab.
Nach einer weiteren Stunde in der Sonne kommt endlich die Lok für die Kroaten. Die polnische Taigatrommel hat einen Nato-Militärtransport am Haken.
Die Fahrzeuge auf den Flachwagen gehören dem Panzergrenadierbataillon 391 der Bundeswehr in Bad Salzungen. Im Februar hatten sie den Befehl erhalten, mit Rahmen der Enhanced Forward Presence mit deutlich über 100 Soldaten nach Litauen zu verlegen.
Die elf Marder-Schützenpanzer und der Leopard-Bergepanzer sind die Ablösung für die Kroaten, die mit ihren 15 Patria-Radpanzern gleich ihre Heimreise fortsetzen können.
Knapp zwei Stunden später fährt eine litauische TEM TMH auf dem breitspurigen Gleisteil den Kesselwagenzug in Richtung Osten ab. Die Kesselwagen befinden sich in keinem guten Zustand. Nahezu alle Räder haben Flachstellen und Vertiefungen in den Laufflächen. Obwohl die Waggons offensichtlich alle leer sind, lassen sie mit ihrem unrunden Lauf den Boden stark erzittern. Laut kyrilischer Beschriftung können die Kesselwagen mit Benzin oder Öl beladen werden. Wo mag der Treibstoff herkommen? Eigentlich bleibt da nur Rußland als möglicher Lieferant, trotz des Ukrainekriegs. Inzwischen kann dieser Verkehr aber auch schon wieder historisch sein, denn Putin verbot am 22. September den Export von Benzin und Dieselöl. Angeblich, um die eigene Versorgung zu sichern.
Vier Stunden nachdem der Bundeswehr-Transport in Mockava eingetroffen ist, geht auch für ihn die Fahrt in östliche Richtung weiter, gezogen von einer normalspurige M 62 der litauischen LTG-Cargo.

Комментарии

Информация по комментариям в разработке