'Nach Straßgräbchen-Bernsdorf' ...

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Königsbrück - Straßgräbchen-Bernsdorf ist keine eigenständige Strecke, sondern der Nordabschnitt der Strecke Dresden-Klotzsche - Straßgräbchen-Bernsdorf. Während der Südabschnitt heute immer noch besteht und im SPNV bedient wird, ist der Nordabschnitt längst stillgelegt.

Am 01.10.1899 wurde die seit 1884 zunächst als Schmalspurbahn errichtete Strecke Dresden-Klotzsche - Königsbrück, die 1897 auf Normalspur umgebaut wurde, bis Schwepnitz verlängert. Wurum nicht bereits damals der durchaus sinnvolle Lückenschluß zur bereits seit 1874 bestehenden Hauptbahn Lübbenau - Kamenz(Sachs) vollzogen wurde, ist etwas rätselhaft, zumal es sich nur um 10 km Strecke durch flaches Land handelte.

Ein Blick in alte Karten läßt aber mögliche Gründe zutage treten, denn kurz vor Straßgräbchen-Bernsdorf war Sachsen zu Ende, und es hätte mit Sicherheit eines Staatsvertrages bedurft, was man wohl nicht für nötig hielt.

So sollte es noch bis zum 17.12.1934 dauern, ehe man tatsächlich von Dresden über Königsbrück nach Straßgräbchen-Bernsdorf fahren und dort Richtung Norden umsteigen konnte.

Große Reisendenströme erhoffte man sich wohl nicht, aber das Miltär redete mit. Bereits seit 1892 war Königsbrück Garnisonsstadt und es wurde ein großer Truppenübungsplatz in der Königsbrücker Heide geschaffen. Einer der Gründe zum Umbau des Südabschnitts auf Normalspur bei gleichzeitzigem Ausbau der Kreuzungsbahnhöfe für lange Züge. Der Bahnhof Königsbrück Ost wurde zum Dreh- und Angelpunkt des Militärverkehrs. Im weiteren Verlauf bis Schwepnitz sorgte lokale Industrie für Aufkommen im Versand und Empfang.

Daß der späte Lückenschluß dann doch kam - es war schon keine 'Notstandsarbeit' mehr, denn die Weltwirtschaftskrise war vorbei - geschah mit Sicherheit auch auf militärisches Betreiben. Es war für den 'Ernstfall' störend, daß der Standort Königsbrück per Schiene nur nach einer Seite angebunden war, die beidseitige Anbindung führte zu mehr Flexibilität.

Nach dem zweiten Weltkrieg bezog die Sowjetarmee den Standort Königsbrück und blieb da bis zum Abzug in den Nachwendejahren.

So blieb der Güterverkehr beachtlich. Zusätzlich sorgten mehrere große Kiesabbaufelder im Raum Ottendorf-Okrilla am Südast der Strecke für umfangreichen, täglichen Ganzzugverkehr in alle Teile der DDR. Diese Züge fuhren zwar mehrheitlich Richtung Dresden, aber auch über Straßgräbchen-Bernsdorf wurde vor allem in Richtung Nordbezirke abgefahren.

Das bedeutendste Bauwerk der Strecke war die 212 m lange und 14 m hohe Pulsnitztalbrücke (gern immer wieder als "Viadukt" bezeichnet, aber ein "Viadukt" ist eine gemauerte Brücke, und das trifft hier nicht zu) zwischen den Bahnhöfen Königsbrück und Königsbrück Ost. Das Bauwerk steht seit 2002 unter Denkmalschutz, ohne seitdem einer neuen Nutzung zugeführt worden zu sein.

Nach der Wende 1989 brach der Güterverkehr nicht so drastisch ein wie anderswo, dennoch verschwand vor allem der Einzelwagenverkehr für die vielen kleineren Versender und Empfänger. Aber die Sowjetarmee war immer noch da, und deren Abzug ließ den Güterverkehr sogar noch einmal ansteigen. Auch der Kiesverkehr lief noch auf niederigerem Niveau.

Daß der Südabschnitt der Strecke im Einzugsbereich der Stadt Dresden liegt, war auch für den Reiseverkehr von Vorteil. Trotzdem wurden die Züge deutlich leerer, aber es kam zu keiner Abbestellung. Da diese ohnehin fuhren, wurde auch noch längere Zeit nicht an deren Verlängerung im Zweistundentakt bis Straßgräbchen-Bernsdorf 'gedreht'. Das änderte sich jedoch gegen Ende der 1990er, als sich in Sachsen konsquent an der Vorgabe "1000 Reisende pro Tag" für die Erhaltungswürdigkeit einer Strecke festgehalten wurde. Diese Vorgabe konnten einige Strecken überhaupt nicht erfüllen, unter anderem auch der Nordabschnitt Königsbrück - Straßgräbchen-Bernsdorf nicht. Es kam zur Abbestellung des Nordabschnitts zum Fahrplanwechsel am 24.05.1998. Somit erlebte der Abschnitt Königsbrück - Schwepnitz sein 100jähriges Jubiläum nicht mehr unter laufendem Betrieb.

Kurios im Vergleich zu vielen anderen Nebenbahnen im Osten ist, daß ein überaus bescheidener Restgüterverkehr sogar den Personenverkehr überlebte und noch bis 27.09.1998 von Königsbrück aus aufrechterhalten wurde. Danach erfolgte die unregelmäßige Bedienung von Schwepnitz noch bis 05.11.2000 von Straßgräbchen-Bernsdorf aus, während der Streckenteil Schwepnitz - Königsbrück bereits brach lag. 'Mora C' setzte dem dann auch ein Ende...

Seit 2001 ist der Abschnitt Königsbrück - Straßgräbchen-Bernsdorf stillgelegt, der Rückbau erfolgte in den Jahren danach. Zu einer Nachnutzung kam es bislang nicht - es wird alles wieder 'Natur'..

Gehen wir auf Tour, im gemütlichen Abteilwagen, Fenster auf, Fahrtwind und Landschaft einsaugen.. Gute Reise!


Daten aus Wikipedia, ergänzt durch eigenes Wissen des Autors.

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