'Ans Thüringer Meer' ... Schleiz - Saalburg(Saale) incl. Schleiz Staatsbahnhof und Überleitung

Описание к видео 'Ans Thüringer Meer' ... Schleiz - Saalburg(Saale) incl. Schleiz Staatsbahnhof und Überleitung

Diese Strecke hätte es ohne den Bau der Bleilochtalsperre vermutlich nie gegeben!

Als 1927 der Bau der Bleilochtalsperre begann, welche die Saale zwischen Gräfenwarth und dem Raum Lobenstein auf 28 km Länge und mit 215 Mio Kubikmeter Fassungsvermögen staut, benötigte man eine Eisenbahn als Zubringer für die Baumaterialien. Die Wahl fiel auf Schleiz als Ausgangspunkt, und so bekamen die Anrainergemeinden endlich ihre Eisenbahn, sozusagen als "Beiwerk", für die sie schon lange gestritten hatten. Am 28. Juni 1930 wurde sie eröffnet.

Der Betrieb erfolgte von Anfang an elektrisch mit 1200 V Gleichstrom, damit bestand hier ein elektrifizierter "Inselbetrieb". Mit der Inbetriebnahme wurde gleichzeitig ein 2,7 km langes Anschlußgleis von Gräfenwarth zur Staumauer in Betrieb genommen, über das die Baustoffe direkt an den Ort des Geschehens gebracht werden konnten.

1932 war die Talsperre fertig, und die Strecke ging in den "Alltagsbetrieb" über. Schnell entdeckten Ausflügler und Touristen die Reize dieser neu entstehenden Seenlandschaft, so daß sich der Ausflugsverkehr auf der Strecke beinahe traumhaft entwickelte und sogar Pendelzüge auf dem Anschlußgleis zur Staumauer fuhren. Mit Kriegsausbruch 1939 wurden diese eingestellt und nach dem Krieg nie wieder aufgenommen.

Auch zu DDR-Zeiten war die Region ein beliebtes Ausflugs- und Feriengebiet, wodurch der Reiseverkehr immer auf hohem Niveau konstant blieb. Der Güterverkehr war eher Nebensache, es wurden die üblichen Güter wie Brennstoffe etc transportiert, und die in Saalburg(Saale) ansässigen Marmorwerke versendeten auch. Zur Staumauer gab es kaum mehr Transportaufkommen, der Restgüterverkehr dorthin endete 1967, und bald danach wurde das Gleis abgebaut. Wir können im Video noch Teile ders alten Bahndamms erkennen.

Ende der 1960er Jahre zeichnete sich immer mehr ab, daß die ET 188, die ja Spezialanfertigungen für diese Strecke waren, nach und nach "in die Jahre" kamen. Eine Aufarbeitung wäre ohne "Devisen", die nicht ausreichend verfügbar waren, nicht machbar gewesen. Ein "Verkehrsträgerwechsel" kam aber auch nicht in Frage, dazu waren der Verkehr zu umfangreich und das Straßennetz zu schlecht.

Somit wurde entschieden, die elektrische Zugförderung aufzugeben und die Strecke fortan mit Dieselfahrzeugen weiter zu betreiben. Dies wurde per 31.05.1969 umgesetzt. Seitdem wurde der VT 2.09 - die "Ferkeltaxe" hier heimisch, doch das ging auf der steigungsreichen Strecke nicht immer nur gut ...

Ein Vertreter der ET 188 steht heute im Verkehrsmuseum Dresden. Der Autor hatte noch das Glück, als Jugendlicher elektrisch nach Saalburg fahren zu können und dieses Fahrzeug zu benutzen.

Die Nachwendeentwicklung - wie hätte es anders sein können - verlief auch hier wie überall. Der Tourismus brach ein, plötzlich wollte kaum noch jemand Ferien am "Thüringer Meer" machen, andere Ziele waren interessanter. Und die, die "treu" blieben, hatten inzwischen alle ihr eigenes Auto.. Berufsverkehr war nie ein großes Thema, ein wenig nach Schleiz - und der war nun auch weg. Blieben noch die Schüler, aber selbst der Schülerverkehr ging nach und nach auf die Straße, nicht selten zu den Eltern, die ihre Sprößlinge selbst zur Schule brachten.

Die Marmorwerke hatten die Währungsunion nicht überlebt, Güter im Empfang gab es kaum noch, so war es im Jahr der Bahnreform 1994 fast nur noch ein "formeller Akt", diesen einzustellen.

Der Reiseverkehr blieb noch knapp 2 Jahre bestehen, dann wurde er vom "Aufgabenträger" für den Abschnitt Schleiz West - Saalburg(Saale) abbestellt. Ab 01.06.1996 war die Strecke verkehrslos.

In den letzten Jahren verkehrten kaum noch 'Ferkeltaxen', es wurde mit V 100 und einem Bom gefahren. Zeitweise gab es nun sogar eine Durchbindung (Plauen(V) ob Bf - ) Schönberg(V) - Saalburg(Saale), doch das belebte den Verkehr auch nicht wieder. Die Verkehrsrichtung "stimmte nicht", durch die Grenznähe hatten Viele Arbeit in Bayern gefunden und pendelten nach Süden. Dazu war der Umweg über Schönberg(Vogtl) "unvermittelbar", erst recht, wo doch die A 9 praktisch quer durch die Region verläuft..

Auf der alten Staatsbahnstrecke Schönberg(Vogtl) - Schleiz wurden die Reisezüge mit Einstellung des Verkehrs nach Saalburg(Saale) nicht mehr in den Schleizer Staatsbahnhof, sondern über die Verbindung, die wir am Ende des Videos sehen, auf die Kleinbahn und zum Haltepunkt Schleiz West geführt. Das hielt sich noch bis zum 08.12.2006, als auch dieser Verkehr abbestellt wurde.

Inzwischen gehört die Stammstrecke der Deutschen Regionaleisenbahn, und der Förderverein Wisentatalbahn führt hier gelegentlich Sonderfahrten durch. Nach harten Anfangsjahren mit vielen Steinen im Weg scheint sich das nun etwas zu stabilisieren. Wünschen wir es ihnen!

So liegen auch heute bis Schleiz West noch Gleise, die gelegentlich Verkehr sehen. Dahinter bis Saalburg(Saale) ist die Trasse weitestgehend Radweg. Die Brücke über die Autobahn gibt es nicht mehr..

Gute Fahrt nun ans "Thüringer Meer", viel Spaß!

Комментарии

Информация по комментариям в разработке