Konstanz (D - BW) Die modernen Glocken des Hauptgeläutes vom Münster unserer lieben Frau

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Es erklingt das Hauptgeläut des Konstanzer Liebfrauenmünsters. Neun moderne Glocken gis°-cis'-dis'-fis'-gis'-ais'-h'-cis''-dis'' hängen heute im mächtigen Fassadenturm der ehemaligen Bischofskirche am Bodensee. Allesamt goss sie F.W. Schilling 1966 in einer superschweren Rippe, die zuvor bereits beim Würzburger Domgeläut Anwendung fand.
Diese Rippe macht die große "Sancta Maria" gis° mit 8,4t zur wohl schwersten Glocke ihrer Tonlage und verleiht ihr und den acht anderen Glocken eine unvergleichliche Klangfülle und Klanggewalt. Sie dürfte ohne Zweifel wohl als eine der schönsten modernen Großglocken überhaupt gelten. Dabei wurde sie im Gegensatz zu allen anderen modernen Glocken auf diesem Turm nicht im Ton korrigiert.
Auch die kleinen Glocken weisen eine unvergleichliche Art der singenden Tongebung auf, die ich persönlich außer bei Schillingglocken eigentlich noch nirgendwo anders gehört habe.
Der Zusammenklang aller neun Glocken wird getragen von der großen Sancta Maria, die nach einer gewissen Zeit des "Einschlagens" das Geläut mit einem mächtigen Fundament unterlegt. Dies wird begünstig durch den verhältnismäßig doch sehr hohen Läutewinkel.

Ablauf:
0:55 "Sancta Maria" Glocke 1
9:40 Hauptgeläut

In Video bei dem alle Münsterglocken läuten:    • Konstanz (D - BW) Die Glocken des Mün...  

Auch die Zier der Glocken ist unvergleichlich schön. Sie zeigt in verschiedenen modernen Zügen die Widmung der einzelnen Glocke. Besonders beeindruckend ist die überlebensgroße Marienfigur als Strichzeichnung, welche die komplette Flanke der großen Glocken ziert.

Leider schwieg die historische Ursulaglocke von 1548 zum Zeitpunkt der Aufnahme wegen eines Defektes der Steuerungselektronik.
Ähnlich verhält es sich mit der Gebhardusglocke, bei der leider beim Anziehen die Sicherung flog.

Das Konstanzer Münster geht auf die Anfangszeit des Bischofssitzes und das Bistum Konstanz zurück. 1089 wurde der dreischiffige romanische Säulenbau geweiht, der bis heute den Hauptteil des Kirchenbaus darstellt. In der Zeit der Gotik im 15. Jahrhundert kamen dann der Turmblock und eine Reihe von Seitenkapellen dazu. Die Fassade war zuerst als Doppelturmfassade geplant. Dies blieb allerdings bis ins 19. Jahrhundert hinein unvollendet. Schließlich entschied man sich für den mittig platzierten Turm.
Es ist einer der bedeutendsten Kirchenbauten Süddeutschlands und war bis zur Auflösung des Bistums Konstanz 1821 dessen Bischofskirche. Das Bistum Konstanz umfasste Gebiete der heutigen Bistümer Chur, Basel, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart.

Ich möchte mich bei der Münstermesnerei für die Ermöglichung der Aufnahme bedanken !
Zudem auch einen Dank an alle die dabei waren für den netten Tag.

Ich wünsche euch allen ein frohes und gesegnetes Osterfest !!

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