Der Bamberger Dom und seine mehr als tausendjährige wechselvolle Geschichte.

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König Heinrich, der spätere Kaiser Heinrich II., verfolgte die Tradition seiner Vorgänger und setzte auf die Kirche als treuen Diener des Reichs. Auf diese Weise wollte er dem weltlichen Hochadel und dessen Machtansprüchen Grenzen setzen. Bamberg sollte nach dem Willen von Heinrich Hauptstadt eines neu erwachten Reiches werden - gewissermaßen ein fränkischer Vatikan. Bei der Reichssynode 1007 in Frankfurt am Main setzte er die Gründung eines neuen Bistums Bamberg durch. Die erforderlich Unterstützung von Seiten der anwesenden acht Erzbischöfe und 27 Bischöfe gewann er, indem er sich demütig vor ihnen auf den Boden warf. Die Bistümer Eichstätt und Würzburg mussten Teile ihres Besitzes an das neue Bistum Bamberg abtreten.

Nun holte man die besten Baumeister in die Stadt. Sie waren Kenner der nur den Bauhütten bekannten Geheimnisse von Architektur und Maurertechnik. Noch im selben Jahr begann man mit dem Abtragen der alten Burgkirche. Danach begannen die Bauarbeiten am sogenannten Heinrichsdom. Aus Italien ließ man Marmor und Porphyr heranschaffen. Der Bau war eine Meisterleistung aus Organisation und Technik. Bedenkt man, dass fast parallel dazu der Bau von St. Stephan in Auftrag ging und 1015 mit den Arbeiten an St. Michael begonnen wurde, so muss Bamberg in diesen Jahren eine der größten Baustellen in ganz Europa gewesen sein.

Unter Anwesenheit von 45 Bischöfen und fast aller Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wurde am 6. Mai 1012, dem 39. Geburtstag Heinrichs, die neue Kathedrale geweiht. Die Anwesenheit so vieler Würdenträger unterstrich die Bedeutung Bambergs und des neuen Doms. Für die meisten Gäste war die Anreise bei den damaligen Straßenverhältnissen langwierig und beschwerlich.

1076 brach zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. der sogenannte Investiturstreit aus. Heinrich hatte daraufhin seinen Bußgang nach Canossa unternommen und war dann zurückgekehrt nach Deutschland. 1080 versammelten sich seine kirchlichen Parteigänger in Bamberg zur Synode. In der Osternacht des Jahres 1081 standen das Dach und die Türme des Doms in Flammen. Gegner Heinrichs IV. sahen darin ein Zeichen Gottes. Die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen. Umgehend begann der Wiederaufbau, so dass der Dom bereits sechs Jahre später erneut geweiht werden konnte. Einhundert Jahre später wurde der Dom abermals ein Opfer der Flammen. Jetzt plante man einen Neubau. Die Bauarbeiten begannen um 1200.

1208 war König Philipp von Schwaben zu Besuch in Bamberg, um an der Hochzeit seiner Nichte teilzunehmen. Noch während die Hochzeitsgesellschaft fröhlich feierte, zog sich Philipp in seine Gemächer zurück.. Dort suchte ihn sein bis dahin treuer Vasall Otto VIII. von Wittelsbach auf und ermordete ihn mit dem Schwert. Schnell geriet der amtierende Bischof Ekbert in den Verdacht, hinter dem Mordkomplott gestanden zu haben. Er floh nach Ungarn. Die Abwesenheit des Bischofs führte zur vorübergehenden Einstellung der Arbeiten. Ekbert konnte sich exkulpieren und durfte zurückkehren. 1237 erhielt der neue Kaiserdom St. Peter und St. Georg schließlich seine Weihe.

Mit einiger Verzögerung begann nach dem Dreißigjährigen Krieg die Barockisierung des Doms. In den 1830er Jahren wollte der bayerische König Ludwig I. den Dom wieder in seinen ursprünglichen romanischen Stil zurückversetzten lassen. Ludwig war, wie viele seiner Zeitgenossen, geprägt von der damals verbreiteten historisierenden Kunst-Auffassung. Durch den Rückbau wurden einzigartige Kunstwerke aus den nach-romanischen Epochen zerstört. Ein Teil wanderte in andere Kirchen. Ein Freund Goethes sprach in dem Zusammenhang von regelrechtem Vandalismus.

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