Biotische Umweltfaktoren [interspezifisch & intraspezifisch] - [Ökologie, Teil 6]

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In diesem Video werden wir uns der Frage widmen, was man unter biotischen Umweltfaktoren versteht. Biotische Umweltfaktoren spielen im Themenbereich Ökologie eine zentrale Rolle – was sich schon aus der Definition von Ökologie ergibt, die nämlich die Wechselbeziehungen zwischen Organismen mit ihrer – abiotischen – unbelebten Umwelt einerseits sowie die Wechselbeziehungen zwischen Organismen mit ihrer biotischen – belebten – Umwelt erforscht.
Eine Wechselwirkung zwischen einem Organismus mit seiner biotischen, belebten Umwelt; das bedeutet eine Wechselwirkung des Organismus mit anderen Organismen (Definitionsteil visualisieren) – dabei kann es sich sowohl um Individuen der eigenen Art (in diesem Fall spricht man von intraspezifischen bzw. innerartlichen Beziehungen) oder um Individuen anderer Arten (sogenannte interspezifischen Beziehungen) handeln. Es lässt sich also festhalten: biotische Wechselbeziehungen sind Wechselbeziehungen zwischen einem Organismus mit anderen Lebewesen – entweder mit Lebewesen der eigenen Art oder anderer Arten.

Bei diesen Beziehungen spielt Konkurrenz eine zentrale Rolle – Konkurrenz ist allgegenwärtig, weil in einem Lebensraum Ressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen – so konkurrieren Organismen intraspezifisch beispielsweise mit anderen Individuen um den Sexualpartner, um Brutplätze oder um das gleiche Nahrungsangebot – wobei die Konkurrenz um Brutplätze oder das gleiche Nahrungsangebot natürlich auch interspezifisch wirksam ist – eine Hyäne konkurriert bspw. mit einem Löwen um das gleiche Nahrungsangebot wie z.B. Gnus oder Zebras. Sämtliche Wechselbeziehungen zwischen Organismen sind also geprägt von Konkurrenz – natürlich kann dabei auch um Ressourcen wie Wasser oder Licht konkurriert werden. Diese zählen zwar zu den abiotischen Umweltfaktoren – aber die Konkurrenz um diese Umweltfaktoren ist wiederum die biotische Komponente.


Konkurrenz ist ein so entscheidender Faktor, kann so unterschiedlich wirksam sein und zu so unterschiedlichen Konsequenzen führen, dass wir uns diesem biotischen Faktor gesondert in einem weiteren Video widmen werden. Auch die beiden für den Unterricht relevanten Strategien, den Konkurrenzdruck auf sich abzumildern, nämlich über die sogenannte Konkurrenzvermeidung und das Konkurrenzausschlussprinzip, werden dann näher beleuchtet. So viel aber sollte klar sein: Konkurrenz – jeglicher Art – ist mit einem Energieaufwand verbunden – es kostet Energie, sein Revier zu verteidigen oder mit anderen Organismen um die gleiche Ressource Nahrung zu konkurrieren. Deshalb verwundert es nicht, dass Organismen danach bestrebt sind, ihren eigenen Konkurrenzdruck auf sich selbst zu reduzieren. Weniger Energie für Konkurrenzsituationen aufbringen zu müssen heißt zudem, seine Fortpflanzungs- und Überlebenschancen zu erhöhen – und darum dreht sich alles in der Biologie – um die Weitergabe der eigenen Gene.

Wenn man sich nochmal die Definition von biotischen Faktoren vor Augen führt und sich daran erinnert, dass es sich um belebte Faktoren handelt, die auf ein Organismus einwirken, dann ist das erstmal recht unspezifisch – hier könnten sämtliche biotischen Wechselbeziehungen aufgelistet werden: Ein Organismus interagiert mit seinem Sexualpartner, er wechselwirkt mit seinen Nachkommen, als Räuber steht er in Wechselbeziehung zu seiner Beute. Wechselwirkungen können zudem geprägt sein von Parasitismus und / oder Symbiose. Die Haut eines Büffels ist von parasitischen Zecken befallen, die sich vom Büffel als ihren Wirt ernähren. Von diesen Zecken wiederum ernähren sich bspw. Madenhacker. Weil diese Beziehung von beidseitigem Nutzen sowohl für die Büffel, der von den Parasiten befreit wird, als auch für den Madenhacker, der sich einer Nahrungsquelle bedienen kann, ist, spricht man in diesem Fall von Symbiose.

Biotische Wechselwirkungen lassen sich nach zwei Arten klassifizieren: Erstens kann man sie entweder als interspezifische Wechselwirkung oder als intraspezifische Wechselwirkung charakterisieren, wie eingangs bereits erwähnt – diese Unterscheidung muss von euch in einer Klausur erkannt werden. Zweitens können interspezifische Interaktionen danach charakterisiert werden, wie sie sich auf jede der beteiligten Arten auswirken – nämlich entweder positiv, negativ oder neutral – natürlich hat die Interaktion zwischen Individuen anderer Arten zwangsläufig Konsequenzen auf die Beteiligten. Hier einmal ein grober Überblick über die unterschiedlichen Formen von Wechselbeziehungen und deren Auswirkungen – das ist ein so spannendes, aber auch wichtiges und komplexes Thema in der Ökologie, sodass dazu gesondert Videos kommen werden.

Auch anhand des Beispiels mit dem Büffel lassen sich weitere interspezifische Wechselbeziehungen ausmachen – seht selbst!

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