Kevelaer, Wallfahrtsbasilika St. Mariae Himmelfahrt, Teilgeläut der Stahlglocken/Plenum bis 2005

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Kevelaer am Niederrhein, zweitgrößter Marienwallfahrtsort Deutschlands und fünftgrößter der Welt, wird geprägt durch etliche Kirchen und Kapellen, von denen die Wallfahrtsbasilika St. Mariae Himmelfahrt als Hauptkirche besonders herausragt. Aufgrund stetig steigender Pilgerzahlen reichte die alte Wallfahrtskirche St. Michael, heute Kerzenkapelle, nicht mehr aus. 1858 wurde der Grundstein zur neuen Basilika gelegt, vollendet wurde sie erst 1883 mit dem Bau des über 90 Meter hohen Turmes. Seit 1923 päpstliche Basilika Minor, ist die Kirche mit ihrer reichen Ausmalung und Ausstattung sowie der weltberühmten Seifert-Orgel sicher eines der bekanntesten Kirchengebäude des Landes.

Seit 1954 erklangen vom Turm, nach Kriegsverlust des Bronzegeläutes, 5 Stahlglocken vom Bochumer Verein, in der Versuchsrippe V7 gegossen. Warum man sich damals für Stahl anstelle von Bronze entschied, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei so reichhaltigem Spendenfluss wie in Kevelaer wäre das Geld für ein Bronzegeläut sicher zu bekommen gewesen. Spekulativ könnte man annehmen, dass es vielleicht eine Stiftung des Bochumer Vereins gegeben haben mag, der damalige Direktor des BVG, Aloys Heuvers, war als gläubiger Katholik und Unterstützer der Kirche bekannt.

Diese 5 Glocken dürften das wohl meistgeläutete und -gehörte Stahlgeläut überhaupt gebildet haben. Aus musikalischen Erwägungen erfolgte im Jahr 2005 eine Ergänzung durch 4 Bronzeglocken in f‘ a‘ c‘‘ f‘‘ durch die Glockengießerei Maria Laach/Br. Michael Reuter OSB. Auf die Ergänzung wird in diesem Beitrag nicht eingegangen. Hier soll lediglich das für 51 Jahre bestehende Plenum der Basilika gewürdigt werden, handelt es sich zudem doch um das zweitliebste Stahlgeläut des Autors.

Bei der Ergänzung erhielten alle Stahlglocken neue Klöppel mit Bronzepuffern. Wegen Instabilitäten erhielten die beiden großen Glocken Gegenpendel, hierfür war eine in die Gefache eingepasste, zusätzliche Stuhlkonstruktion nötig, um den Jochen der Gegenpendel Lagerfläche zu bieten. Die Joche der beiden großen Glocken wurden ausgetauscht. Direkt nach der Inbetriebnahme des erweiterten Geläutes zeigten sich die Stahlglocken als allzu zurückhaltend intoniert, dies wurde in Nacharbeiten geändert. Durch die geleisteten Maßnahmen verbinden sich Stahl- und Bronzeglocken zwar sehr gut, die Stahlglocken klingen für sich jetzt aber gehemmter, trockener.

Die Gestaltung der Glocken ist zeittypisch schlicht, jedoch weisen alle 5 eine figurale Zier, gestaltet von Heribert Reul sen. auf, die in der Form der Gestaltung der Paderborner Domglocken nahe kommt. Die Stahlglocken besetzen noch die ursprünglichen Gefache im gewaltigen Holzstuhl aus der Bauzeit des Turmes. Dieser reicht mit seinem Unterbau bis in das Geschoß über der Orgel hinab und ist im oberen Bereich oktogonal ausgeführt. Für die 3 neuen Glocken wurde ein neuer Stuhl mit 3 Gefachen aufgesattelt, die kleinste Glocke hängt im Dachreiter.

Beschreibung der Glocken (Name = Inschrift)

a°, 2.782 kg, 1.980 mm. AVE MARIA + CONSOLATRIX AFFLICTORUM

c‘, 1.764 kg, 1.690 mm. AVE MARIA + VIRGO IMMACULATA CONCEPTA

d‘, 1.310 kg, 1.510 mm. AVE MARIA + REGINA IN COELUM ASSUMPTA

e‘, 928 kg, 1.350 mm. AVE MARIA + REGINA PACIS

g‘, 518 kg, 1.111 mm. AVE MARIA + MEDIATRIX GRATIARUM

Das ganze Geläut ist also der Gottesmutter gewidmet, jede Glocke trägt eine Ehrenbezeichnung der Gottesmutter als Namen.

Die Minidisc-Aufnahme wurde gefertigt am 20.03.2007 im Innenhof des Priesterhauses aus nordwestlicher Diagonale auf den Turm. Anlass war eine private Geläutevorführung, für deren Organisation und Durchführung dem damaligen Basilikaküster sowie dem hier unter „consolatrix73“ firmierenden Nutzer herzlich gedankt sei!

Alle Fotos eigener Provenienz.

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