Wo Mecklenburg (vielleicht) am "mecklenburgischsten" ist ... Malchin - Dargun

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Es war ein grauer, nebliger Frühlingstag, dieser 10. April 1996, die Sonne zeigte sich gar nicht. Aber kann man es sich aussuchen, noch dazu wenn das Ziel 400 km von zu Hause weg liegt? Man nimmt es, wie es kommt..

Malchin - Dargun, eine dieser unzähligen verpaßten Chancen.. Okay, man kann den größten Teil der Strecke heute mit Draisinen erradeln, aber wie sehr hätte sich hier ein Weiterbetrieb als Touristikbahn etablieren können!? Der Kummerower See, ein immer noch (und wieder!) beliebtes Erholungsgebiet, die Stadt Dargun selbst, die inzwischen viel freundlicher aussieht als 1996.. Aber die Weitsicht fehlte eben, oder war es der Wille? Dauerthema, wir hatten es bereits mehrfach.

Doch da gab es mal wieder ein Straßenprojekt, eine Umgehungsstraße.. Die hätte die Strecke beim Haltepunkt Pisede queren müssen, wozu es eines Kreuzungsbauwerks bedurft hätte. Ein Schelm, wer Böses denkt..

Deshalb startet man heute mit der Draisine eben auch nicht von Malchin, das man ja mit dem Zug erreichen könnte, sondern erst in Gorschendorf, heute als "Salem" bezeichnet. Das erreicht man natürlich nur mit dem Auto..

Malchin - Dargun, mecklenburgische Nebenbahn, zeitlebens überwiegend in Kiesbettung, mit den typischen Bahnhofsbauten aus der M.F.F.E.-Zeit, war schon lange vor der Wende "Kult". Lange Zeit noch mit Dampf betrieben, lockte sie schon immer Eisenbahnfotografen an.

Sie führte von Malchin bis Neukalen immer in "respektvoller" Entfernung am westlichen Ufer des Kummerower Sees lang, dann ging es hoch in die Endmoräne Richtung Dargun. Diese begleitete die Strecke schon von Pisede aus in einiger Entfernung. Nein - Mecklenburg ist nicht "flach"!

In der Vorwendezeit fuhren auf der Strecke immer mehrere Züge als GmP, und der Anteil der Güterwagen überwog dabei stets deutlich gegenüber dem Personenzugteil. Dargun, genau so wie der benachbarte Endbahnhof Gnoien der Strecke von Teterow, hatten ein weiträumiges Hinterland mit ausgeprägter Landwirtschaft und landwirtschaftlicher Industrie, die für ein beeindruckendes Güteraufkommen sorgten. Es machte Spaß, dieses Treiben zu beobachten!

Davon ist im Video nichts mehr zu sehen, längst waren Gleise zurückgebaut oder einseitig abgebunden, wie in Neukalen. Als am 31.05.1996 der letzte Zug nach Dargun fuhr, war das de facto auch die Gesamtstillegung. Vollzogen wurde diese am 18.08.1997.

Nun begeben wir uns noch einmal auf die Reise nach Dargun, über eine der schönsten mecklenburgischen Nebenbahnen. In Dargun "begab" sich der Autor dann übrigens zum Bus nach Gnoien, um auch dieser Strecke noch einen Abschiedsbesuch abzustatten. Aber das wird mal eine andere (Video-)Geschichte..

Alle Daten wie gewohnt aus Wikipedia.

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