Wird in Deutschland das Wasser knapp? Klimawandel, Landwirtschaft, Industrie & Co. I Ökochecker SWR

Die Wasserressourcen in Deutschland schwinden. Haben wir bald Wassermangel? Wie steht es um unser Wasser und wie sollten wir damit umgehen?

00:00 Intro
00:23 Künstliche Bewässerung – Wie verändert der Klimawandel die Landwirtschaft?
03:34 Wie gefährlich ist die Wasserentnahme für die Umwelt?
04:44 Wie funktioniert Wasserrecycling?
07:40 Welche Methoden helfen Wasser einzusparen?
11:29 Maßnahmen und Ideen zur Vermeidung von Wassermangel
14:16 Wie lässt sich Wasser im Haushalt sparen?
18:16 Fazit

FOLGEN DES KLIMAWANDELS
Trockene Böden und Flüsse sind Anzeichen dafür, dass auch hier das Wasser knapper wird. Das wirkt sich auch auf die Landwirtschaft aus. Immer mehr Landwirte müssen auf ihren Feldern mit künstlicher Bewässerung nachhelfen. Ohne dem würden viele Pflanzen nicht richtig wachsen können, was zu deutlich geringeren Erträgen führen würde.

Laut dem Statistischen Bundesamt macht landwirtschaftliche Beregnung etwa zwei Prozent des gesamten Wasserverbrauchs in Deutschland aus – Tendenz steigend. 2019 gab es eine Gesamtwasserentnahme von insgesamt 20 Milliarden Kubikmeter: Neben den offiziellen 2 Prozent für die Landwirtschaft, gehen etwa 44 Prozent auf die Energieversorgung und jeweils rund 27 Prozent auf die öffentliche Wasserversorgung, Bergbau und Industrie zurück.

Da die offiziellen Statistiken auf Selbstauskünfte der Landwirtschaft beruhen, und Vergleiche zu Nachbarstaaten einen deutlichen Unterschied aufweisen, gehen Experten und Umweltverbände von einer hohen Dunkelziffer und einem tatsächlich viel höheren Verbrauch in der Landwirtschaft aus.

WIE KANN MAN WASSERKNAPPHEIT VORBEUGEN?
Ein Ansatz um Wasser einzusparen: das Wasser in kleineren Kreisläufen halten. Beim sogenannten Wasserrecycling wird das Wasser, welches beispielsweise vorher in einer Produktion eingesetzt worden ist, abgeleitet und gereinigt. Nach der Reinigung kann das saubere Wasser wieder der Produktion zugeführt werden.

Durch das Wasserrecycling kann eine große Menge an Frischwasser eingespart werden. Aktuell allerdings zu hohen Kosten, da der Reinigungsprozess aufwendig ist. Frischwasser zu erwerben ist hingegen recht günstig: Je nach Zweck, bewegt sich der Preis in einigen Bundesländern für einen Kubikmeter zwischen 0,7 und 31 Cent. Dadurch besteht nur ein geringer Anreiz für Unternehmen Wasser zu recyclen, und die Mehrkosten der Wasseraufbereitung werden der Allgemeinheit übertragen.

HERRSCHT IN DEUTSCHLAND WASSERKNAPPHEIT?
Die Wasserressourcen in Deutschland schwinden. Laut der internationalen Definition für Wasserstress spricht man von ebendiesem Wasserstress, wenn die Entnahmen 20 Prozent des Dargebots überschreiten. In Deutschland liegen wir momentan bei 11,4 Prozent – ein Wert, der einem ernstzunehmenden Warnsignal gleichkommt. Zumal die Klima-Tendenz zeigt, dass wir heißere und trockenere Sommer bekommen werden.

Ein Lösungsversuch könnte die „Nationale Wasserstrategie“ der Bundesregierung sein. Ziel ist, bis 2050 sauberes Wasser überall zugänglich zu machen, und den Wasserhaushalt klimaresistent gegen Klimaextreme zu gestalten.

Selber kann man im eigenen Haushalt einen Beitrag leisten: Ein Sparduschkopf und Durchlaufbegrenzer können den Wassergebrauch in Bad und Küche erheblich verringern. Und natürlich hilft, das Wasser während des Zähneputzens, Einseifens, Shampoonierens, etc. abzudrehen.

FAZIT
Wasser wird nun auch in Deutschland immer knapper. An Lösungswegen wird gearbeitet, allerdings kann man auch im privaten Haushalt mit ein paar Tipps, eine große Menge an Wasser sparen.

Weiterführende Links
• Ökotest (2023): Wasser sparen im Haushalt https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/...
• Umweltbundesamt (2022): Wassernutzung privater Haushalte https://www.umweltbundesamt.de/daten/...
• Umweltbundesamt (2022): Wassersparen im Alltag. https://www.umweltbundesamt.de/themen...

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Credits
Autorin: Christine Grünefeld
Moderation: Katharina Röben
Redaktion (solisTV): Kathrin Gatzemeier
Redaktion (SWR): Katharina Voigt, Cordelia Marsch
Bildquelle: SWR

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