Helmut Gerber | Perspektiven für Kommunen: Klärschlamm-Pyrolyse | German Biochar

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Helmut Gerber von PYREG spricht über die Perspektiven der Klärschlamm-Pyrolyse für Kommunen.

Recycling von Phosphor ist dringend notwendig. Das Fördermaximum wird bereits in ca. 10 Jahren erwartet und infolge dessen werden die Preise für die Ressource deutlich ansteigen.
Die Düngewirksamkeit von Klärschlammpyrolysaten wurde in einem Planzversuch des Hessichen Landeslabors erwiesen. Dabei wurde ein Wert von 90% des Referenzdüngers TSP erreicht.
Bei Integration der Pyrolyse in eine Kläranlage, können Wärmekreisläufe geschlossen werden, indem die freie Wärme der Kläranlage für die Trocknung der Klärschlämme verwendet wird.
Im Klärschlamm enthaltene Schadstoffe wie PAK, Dioxin oder Medikamentenrückstände können durch die Pyrolyse vollständig oder nahezu vollständig zerstört werden. Sogar die „Ewigkeits-Chemikalien“ PFAS können zunächst durch die Kohle gebunden und bei entsprechenden Temperaturen von 500-700 Grad beseitigt werden.

Auch Schwermetalle wie Cadmium können durch hohe Temperaturen bei der Pyrolyse abgebaut werden, allerdings verschlechtert sich die Pflanzenverfügbarkeit und damit die Düngewirkung des Phosphors bei steigenden Temperaturen. Daher muss ein Temperaturoptimum gefunden werden. Allgemein hat die Schwermetall-Belastung von Klärschlämmen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen und häufig liegt die Cadmium-Belastung im Vergleich zu Rohphosphaten sogar deutlich niedriger.

Zum Zeitpunkt des Vortrags ist die Ausbringung von Klärschlammpyrolysat gemäß der EU-Düngemittelverordnung nicht vorgesehen. Hintergrund ist, dass bis 2019 noch nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte, dass auch organische Kontaminanten abgebaut werden. In einigen anderen Ländern, wie Dänemark, Tschechien, Finnland und Schweden ist Klärschlammpyrolysat als Düngemittel schon zulässig – in Schweden hat die Bewilligung des Antrags trotz strengerer Grenzwerte für Cadmium (43 mg/kg P2O5) sogar nur 6 Wochen gedauert.

„Klärschlammkarbonisat hat ein großes CO2-Vermeidungspotenzial": Konventionelle Düngemittel emittieren +1,2 kg CO2 eq/kg P2O5, die Produktion und der Einsatz von Klärschlammkarbonisaten aus kommunalem Klärschlamm dahingegen - 4,01 kg CO2 eq/kg P2O5.

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