AWMF-Leitlinie zu Geschlechtsinkongruenz und -dysphorie im Kindes- und Jugendalter

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Dieses Press Briefing fand am 20.03.24 statt.
In diesem Frühjahr soll planmäßig erstmals eine S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie im Kindes- und Jugendalter erscheinen.
Die neue Leitlinie, die neben Deutschland auch in Österreich und der Schweiz gültig sein wird, löst die 1999 erstmals erstellte und 2013 aktualisierte S1-Leitlinie ab. Letztlich basiert die Leitlinie auf den aktualisierten internationalen Klassifikationen von geschlechts-nonkonformen Identitäten. Diese Konzepte sehen vor, dass GI an sich keine psychische Krankheit ist. Allein das damit verbundene subjektive Leiden, die GD, wird als krankhaft betrachtet. Darüber hinaus soll die neue Leitlinie aktuelle Behandlungsstandards bündeln – basierend auf bestmöglicher Evidenz und breitestmöglichem Konsens 26 beteiligter Fachgesellschaften sowie zwei Vertretungsorganisationen von Behandlungssuchenden.
Ein weiteres Ziel der Autorinnen und Autoren der Leitlinie bestand darin, nicht allein die weiterhin unsichere wissenschaftliche Evidenzlage und die Empfehlungen bereits bestehender internationaler Leitlinien zu bündeln, sondern darüber hinaus Fragestellungen zu identifizieren, die für die Diagnose und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit GI und GD relevant sind, aber noch nicht in publizierten Leitlinien behandelt wurden.
Zu einem besonders heiklen Punkt zählt der Einsatz von Hormonen als Pubertätsblocker bei Jugendlichen mit GD, bei denen die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit wissenschaftlich kaum belegt ist. Aufgrund von Fällen, bei denen Personen eine zu frühe und schnelle Behandlung mit Pubertätsblockern und einer Hormonbehandlung später bereut haben, agieren einige Länder inzwischen bei der Behandlung von Jugendlichen vorsichtig, oder verwenden Pubertätsblocker nur noch im Rahmen klinischer Studien wie derzeit in Großbritannien. International diskutiert wird auch der seit einigen Jahren beobachtete Trend einer steigenden Anzahl von Jugendlichen mit GI und GD.
Die Leitlinie befindet sich bis Ende April 2024 in der Kommentierungsphase durch die beteiligten Fachgesellschaften. Die eingebrachten Vorschläge und Kritikpunkte werden dann in die Leitlinie eingearbeitet bevor es zur endgültigen Veröffentlichung kommen wird.
In einem virtuellen Press Briefing stellten drei Autorinnen sowie ein Autor die Leitlinie vor. Eine unabhängige Expertin schätzte die Leitlinie ein, deren Stärken und Schwächen auf dem Panel diskutiert wurden.
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf https://www.sciencemediacenter.de/all...

Übersicht:
[00:00:00] Begrüßung
[00:02:39] Relevanz der Leitlinie
[00:07:41] Wie viele Expert*innen haben über die Leitlinie abgestimmt?
[00:09:25] Warum gibt es eine deutsche Leitlinie?
[00:10:59] Wieso spielt die Ethik eine besondere Rolle in dieser Leitlinie?
[00:15:22] Psychotherapeutische Versorgung: Unterschiede zu anderen Leitlinien
[00:19:50] Pubertätsblocker und Hormone bei Kindern & Jugendlichen
[00:26:00] Einschätzung einer unabhängigen Expertin
[00:29:52] Zu welchen Themen gab es die stärksten Diskrepanzen?
[00:35:47] Hat die kritische Diskussion zu Pubertätsblockern die Leitlinie beeinflusst?
[00:38:46] Pubertätsblocker und spätere Transition
[00:49:23] Behandlung ohne Altersgrenze: Wer entscheidet nach welchen Kriterien?
[00:54:33] Wieso variiert das Geschlechterverhältnis bei Kindern & Jugendlichen?
[01:01:18] Wie häufig retransitieren Patienten?
[01:05:28] Wie viele Kinder & Jugendliche sind derzeit in Behandlung?
[01:06:14] Führt Geschlechtsinkongruenz zu Depressionen oder Ängsten?
[01:09:07] Gegenstimmen im Abstimmungsprozess
[01:09:53] Warum ist die Evidenzlage so schwach, wie lässt sie sich verbessern?
[01:12:12] Einordnung der WPATH-Kritik
[01:14:28] Wie häufig versöhnen sich Jugendliche mit dem biologischen Geschlecht?
[01:16:16] Wie werden Betroffene von dieser Leitlinie profitieren?
[01:18:20] Medizinische Aspekte der Geschlechtsdysphorie in der Berichterstattung
[01:21:35] Verabschiedung

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