Der 'letzte Frühling' am Hochstein - Erinnerung an die Eisenbahn im Cunewalder Tal

Описание к видео Der 'letzte Frühling' am Hochstein - Erinnerung an die Eisenbahn im Cunewalder Tal

Cunewalde, Mittelcunewalde, Obercunewalde, Obercunewalde Haltepunkt - dieses Dorf ist so langgestreckt, daß es 4 Bahnhöfe brauchte, um es einigermaßen bedarfsgerecht auf der Schiene zu bedienen! Und daß dies notwendig ist, wurde schon in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts erkannt - am 15.09.1890 fuhr der erste Zug vom Abzweigbahnhof Großpostwitz nach Obercunewalde. Bald entfiel auch das Umsteigen in Großpostwitz, und man konnte von Bautzen aus durchfahren.

Mit dem Rest der Strecke bis Löbau(Sachs) wollte es nicht so recht vorwärts gehen. Der erste Weltkrieg und die Inflation machten immer wieder alle Pläne zunichte. Erst am 07.10.1928 - als 'Notstandsarbeit' vollendet - konnte der Lückenschluß eröffnet werden. Es war eine der letzten Streckeneröffnungen in Sachsen überhaupt. (Quelle aller Daten: Wikipedia).

Jahrzehntelang war die Eisenbahn fester Bestandteil des Lebens im Cunewalder Tal und am Hochstein, die Züge waren gut besetzt - klar, niemand mußte wirklich weite Wege zum nächsten Bahnhof zurücklegen! Industrie siedelte sich an, der Güterverkehr lief ebenfalls gut.

Weltkriege, sozialistische Mangelwirtschaft - alles gemeistert! Aber eines meisterte sie nicht mehr - die Auswirkungen der Wende auf die Wirtschaft und das gesamte Leben im Osten Deutschlands! Dabei ist sie nur eine von Vielen - und die Geschichten gleichen sich alle wie ein Ei dem Anderen..

Wir sehen im Video deutlich die Infrastrukturdefizite, vor allem in der Ortslage Cunewalde. Natürlich hätte da viel Geld in die Hand genommen werden müssen, um einen zeitgemäßen ÖPNV anzubieten. Bahnübergänge sichern, Oberbau gründlich erneuern und einiges mehr.. Aus heutiger Sicht aber wäre das eine der besten Investitionen gewesen, die man hätte für diese Region überhaupt tätigen können! Nur - wo man eben nicht hinschauen will, schaut man weg.. Der "Zeitgeist" der 1990er - wir hatten das Thema schon..

Die Menge der Bahnübergänge in der Ortslage Cunewalde, von der Staatsstraße bis zur kleinsten Hauszufahrt, war beeindruckend, und trug entscheidend zum ganz besonderen Flair dieser Strecke bei. Die "Dichte" der Strecke Walthersdorf - Crottendorf im Erzgebirge mit fast 100 Bahnübergängen auf 5 km Länge erreichte sie nicht, blieb aber auch nicht weit dahinter zurück..

Diese vielen Bahnübergänge drückten natürlich das Tempo, wir sehen es im Video deutlich. Aber auch der jahrelang vernachlässigte Oberbau (natürlich "arbeitete" man auf die Stillegung hin..) ließ die Fahrzeit immer länger und unattraktiver werden - Methode!

Als es am 22.12.1996 in der Einfahrweiche des Bahnhofs Cunewalde zur (glimpflichen) Entgleisung eines Personenzuges kam, war das ein willkommenes "Signal" für die Entscheidungsträger. Die beschädigte Weiche wurde nicht repariert, sondern gleich ausgebaut. Somit war auf der gesamten Strecke Großpostwitz - Löbau(Sachs) keine Zugkreuzung mehr möglich. Wir sehen den Zustand des Bahnhofs am Anfang des Videos.

Der Güterverkehr fuhr mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft nach der Wende schnell "gegen Null". Nur das Tanklager Oelsa wurde noch bis 1995 von Löbau(Sachs) aus bedient, danach war der Güterverkehr Geschichte.

Am 01. Juni 1997 fuhr der letzte Personenzug über die Strecke, dann wurde es "still" im Tal.. Heute ist die Strecke - was sonst - ein Radweg..

Genießt noch einmal das Eisenbahnflair im Cunewalder Tal und die Fahrt über den Hochstein - viel Spaß beim Anschauen!

Комментарии

Информация по комментариям в разработке