06 | Das barocke Herz der Schelfstadt - der Schelfmarkt

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Die Bezeichnung Stadt für einen Stadtteil findet man in Schwerin häufig, wie beispielweise für die Werdervorstadt oder die Paulsstadt. Für die Schelfstadt ist das tatsächlich wörtlich zu nehmen. Viele Jahre war der Stadtteil als Neustadt auf der Schelfe eine mehr oder weniger eigenständige Nachbarstadt des alten Schwerins.

Schelfe kommt aus dem niederdeutschen und bedeutet Schilf. Vermutlich waren Teile der heutigen Schelfstadt im Mittelalter mit Schilf bewachsene Feuchtgebiete zwischen dem heutigen Pfaffenteich, dem Ziegelsee und dem Schweriner See.

Der städtebauliche Mittelpunkt der Neustadt war und ist die Schelfkirche mit dem Kirchplatz und dem sich angrenzenden rechteckigen Schelfmarkt. Am wichtigsten Platz der Neustadt entstanden im 18. Jahrhundert einige der repräsentativsten Barockbauten.

Die beiden herausragenden Häuser am Schelfmarkt 1 und am Schelfmarkt 2 blieben trotz teilweiser widriger Umstände bis in unserer Zeit erhalten und können jedes für sich eine spannende und wechselvolle Geschichte berichten. Viel historisch Wertvolles, wie das Foyer und die Treppe aber auch Türen und Wandpaneele sind aus dieser Zeit erhalten geblieben.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Haus Schelfmarkt 1 verkauft und bekam eine völlig neue Nutzung. Die Schwestern Marien ließen 1914 an Stelle des Flügels zu Röntgenstraße ein Hospital errichten. Zu DDR-Zeiten gehörten das Vorderhaus und die sich daran anschließende Poliklinik noch zusammen. Nach der Wende wurden die Gebäudeteile separat verkauft. Das Haus Schelfmarkt 1 wird nach einer aufwendigen Sanierung heute wieder als Wohnhaus genutzt. Im Erdgeschoss setzt sich die Geschichte als medizinischer Standort fort, dort findet man heute eine Arztpraxis.

Das benachbarte, zentral an der westlichen Längsseite gelegte Adelspalais Schelfmarkt 2 wurde 1776 zum Gerichts- und Rathaus der Neustadt.

Die wirtschaftliche Existenz zwei eigenständiger Städte so dicht beieinander war schwierig und so vereinigten sich die Alt- und die Neustadt 1832. Das Rathaus am Schelfmarkt wurde so funktionslos.

Viele Häuser in der Schelfstadt boten Anfang der 1990er Jahre einen erbarmungswürdigen Anblick. Die beiden Häuser Schelfmarkt 1 und Schelfmarkt 2 waren durch die kommunale Nutzung als Poliklinik und als Stadtplanungsamt einigermaßen in Schuss gehalten worden.

Die dezentral über die Stadt verteilte Stadtverwaltung zog 1998 in das neugebaute Stadthaus am Packhof. Dort wurden alle Verwaltungsbereiche zentral zusammengebracht. Das Haus Schelfmarkt 2 stand dann ein paar Jahre leer und wurde dann 2004 an einen privaten Investor verkauft. Bevor die Bauarbeiter anrücken konnten, standen erst einmal die Bestandsaufnahme und die Planung an. Moderne Wohnansprüche in einem denkmalgeschützten barocken Haus zu erfüllen ist schon eine Herausforderung, die aber mustergültig gelungen ist. Das ehemalige Rathaus der Neustadt auf der Schelfe am Schelfmarkt 2 sowie das benachbarte Haus am Schelfmarkt 1 sind nur zwei Beispiel für die vielen gelungenen Modernisierungen privater Investoren in der Schelfstadt.

Die Schelfstadt hat sich von einem heruntergekommenen vom Abriss bedrohten Stadtteil, zu dem wohl beliebtesten historischen Wohnviertel Schwerins entwickelt. Manche vergleichen die Schweriner Schelfstadt heute mit dem Prenzlauer Berg in Berlin oder der Dresdner Neustadt.

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